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Di, 23:01 Uhr
21.08.2018
Diskussionen um einen Trägerwechsel

Wie geht es weiter mit den Kitas in Harztor?

Heute tagte der Hauptausschuss und der Finanzausschuss der Gemeinde Harztor im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung. Auf der Tagesordnung stand noch einmal die Anhörung der Vertreter der drei Kindertagesstätten „Wirbelwind“, „Regenbogen“ und „Rappelkiste“ sowie des Trägers, der Johanniter-Unfall-Hilfe…

Kita Leiterinnen (Foto: Sandra Witzel) Kita Leiterinnen (Foto: Sandra Witzel)

In der letzten Gemeinderatssitzung sollte ein Interessenbekundungsverfahren für die drei Kindertagesstätten beschlossen werden. Damit verbunden auch die Kündigung des Vertrages mit dem Träger, der Johanniter-Unfall-Hilfe. Das kam überraschend für die Leiterinnen der Einrichtung, für die Eltern und Elternsprecher und für den Träger. Deshalb sollte heute noch eine Anhörung der Beteiligten durchgeführt werden.

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Als Erste durfte sich Anett Papke, die Leiterin der Neustädter Einrichtung äußern, die dieses Interessenbekundungsverfahren wie einen Paukenschlag erlebte. „Nach der letzten Gemeinderatssitzung wurden noch einmal Teambesprechungen durchgeführt, denn es geht insgesamt um 50 Mitarbeiter in Harztor“, berichtete Anett Papke. Bei einem anderen Träger wird sich das Personalkarussell drehen, auch wenn das nicht die Absicht der Gemeinderatsmitglieder ist, ist sie sich sicher. Die Mitarbeiter der Einrichtung haben sich einstimmig für die Johanniter-Unfall-Hilfe als Träger ausgesprochen. Der Elternbeirat war jedoch geteilter Meinung. Die Erreichbarkeit von Steffen Backhaus, dem Mitarbeiter des Trägers vor Ort, wurde bemängelt. Emails werden nicht beantwortet und Telefonate verlaufen ins Leere, berichtete Patricia Prengel, die Elternsprecherin in Neustadt und des Landkreises.

Vor vier Jahren hat sich die Ilfelder Kindertagesstätte „Rappelkiste“ unter der Leitung von Sabine Jentho auf den Weg gemacht, eine integrative Einrichtung zu werden. Aufgrund der ansteigenden Kinderzahl musste eine Vorschulgruppe ausgelagert werden. Diese Räumlichkeiten können jedoch nicht für das behinderte Kind genutzt werden, nun soll eine jüngere Kindergartengruppe diese Räumlichkeiten, für die eine Ausnahmegenehmigung seitens des Ministeriums besteht, genutzt werden. Das gab unter den Eltern einigen Unmut, berichtete Sabine Jentho heute. Viele Gerüchte entstanden, private Befindlichkeiten rückten in Ilfeld in den Vordergrund. „Deshalb haben sich sicherlich einige Eltern für einen Trägerwechsel ausgesprochen“, vermutet Jentho. Jedoch sprachen sich die Mitglieder des Elternbeirates, trotz Kommunikationsproblemen, gegen einen Trägerwechsel aus.

Auch die Niedersachwerfer Einrichtung „Wirbelwind“ möchte in der Trägerschaft bleiben. „Bewährtes, was gut ist, sollte nicht ersetzt werden“, meinte Petra Müller, die Leiterin. In dieser Trägerschaft können die Einrichtungen selbst über ihre Konzepte entscheiden, die Qualifizierung der Mitarbeiter ist hervorragend und die gesetzlichen Grundlagen werden vom Träger zu 100 Prozent eingehalten. Auch die gerechte Entlohnung für die pädagogische Arbeit ist wichtig, um das Fachpersonal halten zu können. Nach der letzten Sitzung des Elternbeirates in Niedersachswerfen wurde auch hier deutlich: ein Trägerwechsel ist nicht erwünscht.

Katharina Höhne (Foto: Sandra Witzel) Katharina Höhne (Foto: Sandra Witzel)

Katharina Höhne ist zum 1. Juli als neuer Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Mittelthüringen berufen worden. Auch sie hatte heute die Möglichkeit sich in der Sitzung zu äußern. „Das pädagogische Konzept der Einrichtungen hat sich bewährt“, sagte Höhne. Es geht hier um drei Kindertagesstätten und um insgesamt 350 Mädchen und Jungen, eine Entscheidung sollte also nicht leichtfertig gefallen werden. Die Kostensteigerungen sind durch mehr Lohn, mehr Personal und höhere Sachkosten erklärbar. Jedoch muss die Zusammenarbeit der Vertragspartner, der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Gemeinde, verbessert werden. Auch eine Anpassung der Verträge wurde in Aussicht gestellt.

Sitzung Harztor (Foto: Sandra Witzel) Sitzung Harztor (Foto: Sandra Witzel)

„Wir haben keine Probleme mit dem Personal vor Ort, sondern mit der Johanniter-Unfall-Hilfe als Träger der Einrichtung“, betonte Harztor-Bürgermeister Stephan Klante noch einmal. Der Betrag für den Träger hat sich in den vergangenen zwei Wahlperioden fast verdoppelt, bemerkte Günter Steikert, der Vorsitzende des Finanzausschusses. Rund 1,8 Millionen Euro muss die Gemeinde Harztor an die Johanniter-Unfall-Hilfe überweisen. „Und das Geld kommt nicht vom Himmel, fehlt es, müssen freiwillige Leistungen gekürzt werden“, so der Vorsitzende des Finanzausschusses. Im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens und damit verbunden der Kündigung der Verträge mit dem aktuellen Träger, soll die Vertragslage aus Gemeindesicht noch einmal überprüft werden. Vor einigen Jahren hatte die Landgemeinde bereits ein solches Verfahren angestrebt, jedoch ohne Vertragskündigung. Nun sollen neue Angebote eingeholt werden. Das würde eine Bewerbung der Johanniter-Unfall-Hilfe nicht ausschliessen. Neue Konditionen erhofft sich davon der Finanzausschuss. Bis jetzt wurden noch keine Angebote anderer Träger eingeholt, versprach Harztor-Bürgermeister Stephan Klante auf Nachfrage. Eine Entscheidung, ob ein Interessenbekundungsverfahren durchgeführt wird, könnte für die übernächsten Gemeinderatssitzung gefällt werden.
Sandra Witzel
Autor: swi

Kommentare
LiaB
23.08.2018, 09.32 Uhr
???
Warum hat man Bedenken "dass sich das Personalkarussell dreht"???
Gute Mitarbeiter werden niemals von einem neuen Träger ausgewechselt.
Warum wird das Problem mit dem Trägermitarbeiter "vorort" erst jetzt angegangen? Hat da vielleicht manch Kita-Leitung zum Eigenschutz zulange die Hände schützend darüber gehalten? Hinlänglich bekannt ist das Problem allen ja...
Wieso sollte es private Befindlichkeiten der allgemeinen Art geben? Und wurden die Gerüchte nicht einzig und allein durch die Art und Weise der Leitung provoziert bzw. selbst verursacht? Befindlichkeiten gibt es wenn, dann nur gegenüber dieser Person, ihrer Art und ihrem Leitungsstil.
Und was ist mit der unterm Deckel gehaltenen Unterschriftssammlung in NSW als Votum zum Trägerwechsel? Warum wird diese mit einem Male nicht mehr erwähnt?
Junge21
24.08.2018, 18.46 Uhr
LiaB
Den Mitarbeitern ist es nicht egal, wenn sich das Personalkarussel dreht. Viele von uns sind seit mehr als 20 Jahren Angehörige der Johanniter, in Nordhausen.
Da wollen wir auch bleiben..
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