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So, 15:41 Uhr
10.07.2011

Es hat gefunkt...

...und zwar wie alljährlich zu etwa dieser Zeit auf dem Rathsfeld. Die am Funk im weitesten Sinne Interessierten aus der Region, aber auch darüber hinaus, kamen an diesem Wochenende dort zum Kyffhäusertreffen zusammen. Für die nnz/kn dabei waren diesmal Thomas Grohmann und Ulrich Höche dabei...


Am 18. Juni beging der Kyffhäuser Funkclub sein 20jähriges Bestehen. Grund genug, dieses zum Haupthema des Berichtes seines Vorsitzenden Jürgen Lottmann über die Geschichte dieses Funkclubs von den Anfängen bis heute auf dem alljährlichen Kyffhäusertreffen zu machen und es auch entsprechend zu feiern.

Glückwünsche überbrachte der Kreisbrandmeister des Kyffhäuserkreises und der Vorsitzende des Ortsverbandes Nordhausen des Deutschen Amateurradio-Clubs und natürlich viele Besucher. Wie die Fotos zeigen, war für das leibliche Wohl bestens gesorgt.
Funker trafen sich (Foto: Ulrich Höche)
Funker trafen sich (Foto: Ulrich Höche)
Funker trafen sich (Foto: Ulrich Höche)
Funker trafen sich (Foto: Ulrich Höche)
Funker trafen sich (Foto: Ulrich Höche)
Funker trafen sich (Foto: Ulrich Höche)
Funker trafen sich (Foto: Ulrich Höche)
Funker trafen sich (Foto: Ulrich Höche)
Funker trafen sich (Foto: Ulrich Höche)
Unter den vielen Antennen wurden Erfahrungen ausgetauscht und im großen Zelt den Vorträgen über die Funktechnik von Wetterballons und die Nachrichtentechnik der Bahn gelauscht.

Für die interessierten Laien gab es Funkbetrieb auf den Amateurfunkbändern und den CB-Funk-Bereichen, natürlich mit Erläuterungen. Heinz Schütze aus Hermannsacker war mit gleich 3 transportablen Antennenmasten, der entsprechenden Technik und seinen einfachen Selbstbauprojekten präsent. An einem schon oft erprobten Basteltisch konnten Gina und Jeremy aus Weißensee je eine Morsetaste zum Erlernen von Telegrafie bis zur Funktionsprüfung fertigstellen. Dem Funk verbundene Händler aus der Region boten wie jedes Jahr Neues aus dem Kräutergarten, Honig und natürlich Funktechnik und Zubehör an.

Wie immer konnten sich alle Beteiligten über eine gelungene Veranstaltung freuen, so dass bei Abbau am heutigen Sonntagabend die Vorfreude auf das nächste Jahr überwiegen sollte.

Auch das nnz/kn-Team gratuliert dem Kyffhäuser Funkclub nachträglich zum Jubiläum und wünscht weitere erfolgreiche und vergnügliche Jahre.
Thomas Grohmann/Jürgen Wiethoff
Autor: nnz

Kommentare
Bodo Schwarzberg
10.07.2011, 17.03 Uhr
Funker - ein besonderes Volk!
Ich selbst funke ausschließlich mit meinem Handy und habe mich mit anderen Funkrechniken nie beschäftigt. Allerdings hatten wir auf einer 100-km-Tour mal eine recht nette Begegnung mit einem Vertreter dieser besonderen Spezies: Am 20. und 21.12.2003 organisierte ich die "4. Vorolympische Extremwanderung". Zur Erklärung: Ich wanderte 2003 sozusagen als Profi (täglich) und sammelte von Unternehmen Spenden für den Verein "Halle für Olympia Leipzig 2012". Mit einigen Hundertern, die ich um 2003/04 organisierte, machten wir für Leipzig noch zusätzlich Werbung, wozu auch die "4. Vorolympische Extremwanderung" diente.

Wettermäßig startete sie zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Ich wollte tatsächlich als Erster den Hexenstieg in einem Stück machen, was uns angesichts von 46 cm Schnee auf dem Brocken und einem dortigen Orkan mit 140 km/h nicht gelang. Wir starteten in Thale und waren gegen 23 Uhr am 21.12.03 in Drei-Annen-Hohne, wo das Wetter umschlug. Das Wort "Gießen" war für das, was vom Himmel kam, eine Verharmlosung. Zudem gab es dichten Nebel und der Schnee taute. Nässe überall. Hinzu kam der Sturm.

Gegen Mitternacht starteten wir von der dortigen Gaststätte in Richtung Brocken, wo wir uns eigentlich doch für Mitternacht beim Brockenwirt angemeldet hatten! Als wir uns endlich auf dem Glashüttenweg bis zum Brockenbett vorgekämpft hatten, kam der Sohn des Brockenwirtes mit dem Auto heruntergefahren und warnte uns, auf den Gipfel zu gehen, es sei oben Orkan mit 140 km/h. Außerdem sagte er uns, dass wir wegen unserer Verspätung nun oben doch nichts mehr zu essen würden bekommen können. Uns schreckte all das nicht, zumal ich wusste, dass es im Brockenbahnhof einen ständig geöffneten, beheizten Raum, ähnlich einer Umkleidekabine gibt. Gegen 2 Uhr am 22.12. erreichten wir, bis auf die Haut nass, den Brockenbahnhof.

Reden konnten wir wegen des heulenden Orkans schon lange nicht mehr miteinander. Den höchsten Punkt ließen wir auf Grund der Lebensgefahr aus. Als wir den Raum im Bahnhof betraten, waren wir, man höre und staune, nicht allein: Ein Amateurfunker lag im Schlafsack auf einer der Holzbänke, hatte sich einen Kocher aufgestellt und auf dem Tisch stapelte sich seine Funktechnik. Draußen im Sturm bog sich seine lange, dünne Funkantenne fast bis zum Boden.

Er hatte wohl mit allem gerechnet, mit netten Funkkontakten nach Argentinien und Haiti vielleicht, aber gewiss nicht damit, dass bei diesem Wetter und um diese Nachtstunde ein paar verrückte Wanderer Wärme suchen. Er sagte uns, nachdem er sich einigermaßen von seinem Schreck erholt hatte, dass es unter den Funkern schon etwas besonderes ist, sagen zu können, dass man gerade vom höchsten Berg bis zum Ural Signale in alle Welt sendet.
Wir Wanderer, darunter übrigens ein zweifacher 8.000-er Bezwinger aus dem Vogtland, zogen uns die nasse Kleidung vom Leib und hingen sie über die Heizkörper.

Während draußen der Brockensturm sein Lied sang, hatten wir mit dem Funker bei Glühwein ein amüsantes Gespräch. Im Nu war die Nachricht in der Welt, dass er seinen Raum früh um 2 auf dem Brocken mit ein paar weiteren Verrückten teilt.

Gegen 3 Uhr brachen wir wieder auf. Wegen des Sturms und des vielen Schnees änderte ich den Plan: Statt Richtung Osterode ging es nun auf der Straße hinunter nach Wernigerode und dann noch nach Ilsenburg, wo wir am Nachmittag des 22.12.03 eintrafen. 100 km mussten schon voll gemacht werden - trotz des Wetters.
Wolfi65
10.07.2011, 17.34 Uhr
Muss man das verstehen?
Bei Orkan auf den Gipfel des Harzes steigen.
Allen Warnungen zum Trotz da hoch? Herr Schwarzberg, haben Sie sich und Anderen noch ein wenig Verantwortungsbewusstsein? Zum Schluß müssen wieder Rettungskräfte ihren Hintern riskieren, um Ihnen zu helfen. Muß man diese Aktion verstehen?
Bodo Schwarzberg
10.07.2011, 18.13 Uhr
Wolfi: es gibt Profis und Dilettanten
Dazu kann ich nur sagen, dass die meisten Rettungseinsätze im Hochharz erfolgen müssen, weil untrainierte Menschen mit ungeeigneter Kleidung und bei für sie ungeeignetem Wetter und ohne Orientierungsvermögen in schwierige Situationen geraten.

Ich bitte Sie, mal die Berichte des Bergrettungsdienstes zu lesen. Die Truppe, mit der ich üblicherweise unterwegs bin, beesteht aus Leuten, die sich in der Natur und ihren Erscheinungen oft wohler fühlen als zu Hause. Wenn man jahrelang, so wie wir uns bei jedem Wetter und auch im Hochgebirge bewegen, entsteht ein Risikobewusstsein und eine gewisse Fähigkeit, Risiken einzuschätzen. Probleme bereiten fast nur die Menschen, die selbiges verlernt oder nie erworben haben. Ich kann mich nicht erinnern, dass mal irgendjemand bei meinen 115 Hundertern in ernste Gefahr geriet.

Ich lade Sie herzlich ein, mal mit uns zu kommen: Dann werden Sie meine Worte gewiss verstehen.
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