Seit Jahren ist die Brücke über den Rittelgraben im Zuge der L 2085 gesperrt. Mal schnell von Himmelsberg nach Toba oder Kleinberndten zu fahren wurde zur „Weltreise“. Das soll sich wieder ändern...


Thüringens Bauminister Gerold Wucherpfennig (CDU), der übrigens auch für den westlichen Kyffhäuserkreis als Kandidat für den Landtag antritt, führte heute Nachmittag den ersten Spatenstich für die Erneuerung der Brücke durch. Unterstützt wurde er dabei von Sondershausens Bürgermeister Joachim Kreyer (CDU). Für die Ortsbürgermeisterin von Schernberg, Annemarie Voigt, hatte man keinen Spaten vorgesehen.

Das wollten sich einige Sondershäuser aus den neuen Ortsteilen nicht entgehen lassen, denn wann sieht man schon einen Minister und seinen Bürgermeister mit dem Spaten in der Hand „arbeiten“. Und unverhofft kommt oft, fand sich auch eine ganze Wandergruppe aus Nordhausen ein, welche hier unterwegs war, um die benachbarten, nun schon weite über die Grenzen von Himmelsberg bekannten, Märzenbecherwiesen blühen zu sehen. Für das Interesse wurden sie belohnt, und bekamen auch etwas vom kalten Buffet ab, dass wieder vorzüglich vom Bowlingcenter Sondershausen arrangiert worden war..


Die seit 2006 gesperrte Brücke soll in sechsmonatiger Bauzeit einen neuen Unter- und Überbau erhalten und ab Ende August 2009 wieder für den Verkehr frei gegeben werden. In Vorbereitung der Baumaßnahmen waren umfangreiche Untersuchungen und Detailplanungen für die Bauabläufe erforderlich, weil die Brücke in einem sensiblen Landschaftsschutzgebiet (Dün-Helbetal) liegt, ein geschütztes Biotop überquert und in einer Trinkwasserschutzzone gebaut werden muss. Man musste auf solche Tiere bei der Planung achten, wie Bergmolch, Fledermaus und seltene Eintagesfliegen. Das ganze Bauvorhaben soll ca. 290.000 Euro kosten, Minister Wucherpfenning bei seiner kurzen Ansprache.


„Der traditionelle Weg über den Rittelgraben wird seiner verbindenden Funktion wieder gerecht werden. Bei der Bauplanung sind die unterschiedlichen Bedürfnisse von Mensch und Natur gleichermaßen berücksichtigt worden. Bewohner, Wirtschaft und Touristen werden den wiederhergestellten kurzen Weg zu schätzen wissen. Die mit der Erneuerung verbundene Aufhebung der Tonnagebeschränkung wird insbesondere der örtlichen Wirtschaft zugute kommen.

Hinsichtlich der Finanzierung sagte Minister Wucherpfennig, dass die Brücke nur deswegen gebaut werden konnte, weil es gelungen war, die für den Zeitraum 2009 bis 2013 geplanten Mittel von 36 Millionen Euro auf 50 Millionen Euro zu steigern. Auch sei er voriges Jahr bei einem Treffen im Helbedündorf nochmals ausdrücklich auf die Wichtigkeit dieser Brücke für die regionale Wirtschaft hingewiesen worden. Da passte es einfach, dass im November letzten Jahres die Erhöhung um 14 Millionen Euro kam.Bürgermeister Kreyer ergänzte, es muss nicht nur die Planung stehen, sondern zum richtigen Zeitpunkt müssen auch Baugenehmigungen und finanzielle Mittel bereitstehen.

Der Amtsleiter des Nordthüringer Straßenbauamtes, Franz Rohmund, sagte kn, die Planung solch eines Bauwerkes zwischen Naturschutzgebiet und Landschaftsschutzgebiet dauert wesentlicher länger, als der spätere Bau. Hinsichtlich der Bauzeit sagte Rohmund, errechne damit, dass im August, spätestens im September die Brücke übergeben werden kann. Geplante wurde das Bauwerk als Stahlbetonbrücke. Die Planung hatte das Ingenieurbüro Kleb aus Erfurt übernommen. Die Bausausführung obliegt der Firma HTB aus Küllstedt (Eichsfeldkreis). Die Brücke wird 7 m lang, 4 m hoch und eine Fahrbahnbreite von 6 m haben.

Seit der Sperrung des Brückenbauwerkes im Februar 2006 wurde der Verkehr über eine 10 km lange Umleitung über die Orte Immenrode, Großberndten, Dietenborn nach Toba umgeleitet.. Die L 2085 wird dann wieder direkt über das überregionale Straßennetz mit B 84, B 247 und A 38 angebunden werden könne.