Mi, 14:25 Uhr
09.02.2022
Benefizschwimmen im Badehaus
68 Kilometer für den guten Zweck
Jede Bahn eine gute Tat - am Wochenende schwamm man im Badehaus nicht um die Wette sondern wollte ordentlich Strecke machen. Mit jedem Kilometer wurden Spenden für ein besonderes Projekt gesammelt, dass Musik auf die Palliativstation des Südharz-Klinikums bringt…
Insgesamt 68.300 Meter legten die 11 Jungen und Mädchen der Wettkampfgruppe des Schwimmvereins und ihre Trainer in knapp vier Stunden zurück. Dieser veritable Wasser-Marathon sollte aber nicht der generellen Fitness dienen, sondern einem ganz anderen Zweck. Mit jedem geschwommenen Kilometer wurde Geld für das Projekt SPAM gesammelt. Hinter dem Kürzel steht eine Idee, der man schon seit der Eröffnung der Palliativ-Station des Südharz-Klinikums folgt - man will Musik auf die Station und zu den Menschen bringen, die sich auf ihrem letztem Weg befinden. Viele unserer Schwimmerinnen und Schwimmer sind auch gute Musiker. Mit den Auftritten und Konzerten wollen wir den Menschen einfach eine Freude machen, erzählt Trainerin Katrin Berndt, die das Projekt von Seiten des Schwimmvereins organisiert.
In normalen Zeiten konnte man direkt auf Station musizieren, entweder in Form von Soloauftritten oder kleinen Konzerten, die von gestandenen Musikern oder eben den musikalisch begabten Nachwuchs-Athleten dargeboten wurden. Seit 2019 ist man einmal im Monat mit Musiktherapeutin Daniela Heise auf Station. Während der Pandemie hat man sich andere Wege überlegen müssen und kam unter anderem auf Wohnzimmerkonzerte. Seit den Anfängen im Jahr 2004 ist SPAM gewachsen und konnte zuletzt auch in die ambulante Palliativbetreuung eingebunden werden. Man merkt das es den Leuten gut tut, die Musik zu erleben, dass es sie glücklich macht. Manchem stehen die Tränen in den Augen, das sind immer sehr bewegende Momente, erzählt Berndt.
Zu dem Projekt gehört auch, dass man sich ab und an, wie am vergangenen Wochenende, athletisch ins Zeug legt um über Sponsoren-Wettkämpfe Spenden zu sammeln. So konnte man 2013 nach knappen 135 geschwommenen Kilometern, von denen Trainerin selber 35 vorlegte, ein E-Piano für das Projekt anschaffen. Die nunmehr fünfte Auflage des Sponsoren-Schwimmens musste am Samstag allerdings unter Pandemie-Bedingungen stattfinden. Das Badehaus war für die Allgemeinheit da noch immer geschlossen. Lediglich die Schulen und der Schwimmverein konnten in den letzten Wochen die Bahnen nutzen.
Man blieb also unter sich und spendete entweder das Startgeld von zwölf Euro oder hatte einen Geldgeber in der Hinterhand, der pro Kilometer spenden würde. Ein Geldgeber fand sich mit dem Ziegelwerk Sourell am Rande der Stadt, einen weiteren Hauptsponsor für die nach den Vorgaben in der Teilnehmerzahl zwangsweise begrenzte Aktion, fand man direkt vor der Haustür. Denn die war bis vor kurzem von den Baggern und Bauleuten der Firma Granitbau umgeben, welche die Runderneuerung der Grimmelallee vorantrieben und damit den Zugang zum Schwimmbad erschwerten. Zur GBN Granitbau Nordhausen gehört auch Stephan Ostermann der, wie es der Zufall so will, früher selber aktiver Schwimmer war und bis heute passionierter Musiker ist. Der Weg von der Baustelle über das Becken bis zum Klavierkonzert auf Station war also ein kurzer. Mit der Unterstützung der Spendenaktion wolle man ein Zeichen sowohl für das Projekt als auch den Verein und das Badehaus setzen, erklärte Ostermann.
Eine weit größere Last für Verein und Schwimmbad als die Baustelle dürfte die anhaltende Pandemie gewesen sein. Als Schwimmer brauchen wir das Wasser, wir können nicht einfach jederzeit rausgehen um zu trainieren. Die richtige Kondition für Herz und Lunge bekommt man nur im Wasser. Wettkämpfe hatten wir an der Zahl Null aber wir blicken optimistisch in die Zukunft und sind glücklich das wir wieder im Badehaus schwimmen können, erzählt Trainerin Berndt. Und im Haus habe man durchgängig versucht, alles zu tun, was die Verordnungslage zugelassen habe, meint Badehaus-Chef Jens Eisenschmidt, der am Samstag ebenfalls ein paar Bahnen für den guten Zweck einlegen sollte.
Und um die Kondition der Nordhäuser Schwimmer ist es offensichtlich noch gut bestellt. Georg Höpker und Lenya Kurtz legten in den vier Stunden jeweils beachtliche 10.800 Meter im Wasser zurück. Lenka Krist und Carla Höpker kamen beide auf runde zehn Kilometer, Phillip Dreher schaffte 7.500 Meter dicht gefolgt von Svenja Kurzius, die sieben Kilometer schwamm. Auch die jüngeren schlugen sich wacker, Phillip Sauer (Jahrgang 2009) und Julius Joch (Jahrgang 2011) schwammen 3.000 und 1.600 Meter. Der Ehemalige Stephan Ostermann brachte es ebenfalls auf drei Kilometer Strecke und die Trainer konnten zwischen dem zählen der geschwommenen Bahnen dem Soll noch 4.600 Meter hinzufügen.
Das Badehaus hat im übrigen seine Pforten seit Montag auch wieder für die Allgemeinheit geöffnet. Für die Benefizaktion kann man jetzt zwar nicht mehr schwimmen, aber mit ein paar Bahnen im großen Becken lässt sich ja vielleicht immerhin dem eigenen Körper etwas Gutes tun.
Angelo Glashagel
Autor: redInsgesamt 68.300 Meter legten die 11 Jungen und Mädchen der Wettkampfgruppe des Schwimmvereins und ihre Trainer in knapp vier Stunden zurück. Dieser veritable Wasser-Marathon sollte aber nicht der generellen Fitness dienen, sondern einem ganz anderen Zweck. Mit jedem geschwommenen Kilometer wurde Geld für das Projekt SPAM gesammelt. Hinter dem Kürzel steht eine Idee, der man schon seit der Eröffnung der Palliativ-Station des Südharz-Klinikums folgt - man will Musik auf die Station und zu den Menschen bringen, die sich auf ihrem letztem Weg befinden. Viele unserer Schwimmerinnen und Schwimmer sind auch gute Musiker. Mit den Auftritten und Konzerten wollen wir den Menschen einfach eine Freude machen, erzählt Trainerin Katrin Berndt, die das Projekt von Seiten des Schwimmvereins organisiert.
In normalen Zeiten konnte man direkt auf Station musizieren, entweder in Form von Soloauftritten oder kleinen Konzerten, die von gestandenen Musikern oder eben den musikalisch begabten Nachwuchs-Athleten dargeboten wurden. Seit 2019 ist man einmal im Monat mit Musiktherapeutin Daniela Heise auf Station. Während der Pandemie hat man sich andere Wege überlegen müssen und kam unter anderem auf Wohnzimmerkonzerte. Seit den Anfängen im Jahr 2004 ist SPAM gewachsen und konnte zuletzt auch in die ambulante Palliativbetreuung eingebunden werden. Man merkt das es den Leuten gut tut, die Musik zu erleben, dass es sie glücklich macht. Manchem stehen die Tränen in den Augen, das sind immer sehr bewegende Momente, erzählt Berndt.
Zu dem Projekt gehört auch, dass man sich ab und an, wie am vergangenen Wochenende, athletisch ins Zeug legt um über Sponsoren-Wettkämpfe Spenden zu sammeln. So konnte man 2013 nach knappen 135 geschwommenen Kilometern, von denen Trainerin selber 35 vorlegte, ein E-Piano für das Projekt anschaffen. Die nunmehr fünfte Auflage des Sponsoren-Schwimmens musste am Samstag allerdings unter Pandemie-Bedingungen stattfinden. Das Badehaus war für die Allgemeinheit da noch immer geschlossen. Lediglich die Schulen und der Schwimmverein konnten in den letzten Wochen die Bahnen nutzen.
Man blieb also unter sich und spendete entweder das Startgeld von zwölf Euro oder hatte einen Geldgeber in der Hinterhand, der pro Kilometer spenden würde. Ein Geldgeber fand sich mit dem Ziegelwerk Sourell am Rande der Stadt, einen weiteren Hauptsponsor für die nach den Vorgaben in der Teilnehmerzahl zwangsweise begrenzte Aktion, fand man direkt vor der Haustür. Denn die war bis vor kurzem von den Baggern und Bauleuten der Firma Granitbau umgeben, welche die Runderneuerung der Grimmelallee vorantrieben und damit den Zugang zum Schwimmbad erschwerten. Zur GBN Granitbau Nordhausen gehört auch Stephan Ostermann der, wie es der Zufall so will, früher selber aktiver Schwimmer war und bis heute passionierter Musiker ist. Der Weg von der Baustelle über das Becken bis zum Klavierkonzert auf Station war also ein kurzer. Mit der Unterstützung der Spendenaktion wolle man ein Zeichen sowohl für das Projekt als auch den Verein und das Badehaus setzen, erklärte Ostermann.
Eine weit größere Last für Verein und Schwimmbad als die Baustelle dürfte die anhaltende Pandemie gewesen sein. Als Schwimmer brauchen wir das Wasser, wir können nicht einfach jederzeit rausgehen um zu trainieren. Die richtige Kondition für Herz und Lunge bekommt man nur im Wasser. Wettkämpfe hatten wir an der Zahl Null aber wir blicken optimistisch in die Zukunft und sind glücklich das wir wieder im Badehaus schwimmen können, erzählt Trainerin Berndt. Und im Haus habe man durchgängig versucht, alles zu tun, was die Verordnungslage zugelassen habe, meint Badehaus-Chef Jens Eisenschmidt, der am Samstag ebenfalls ein paar Bahnen für den guten Zweck einlegen sollte.
Und um die Kondition der Nordhäuser Schwimmer ist es offensichtlich noch gut bestellt. Georg Höpker und Lenya Kurtz legten in den vier Stunden jeweils beachtliche 10.800 Meter im Wasser zurück. Lenka Krist und Carla Höpker kamen beide auf runde zehn Kilometer, Phillip Dreher schaffte 7.500 Meter dicht gefolgt von Svenja Kurzius, die sieben Kilometer schwamm. Auch die jüngeren schlugen sich wacker, Phillip Sauer (Jahrgang 2009) und Julius Joch (Jahrgang 2011) schwammen 3.000 und 1.600 Meter. Der Ehemalige Stephan Ostermann brachte es ebenfalls auf drei Kilometer Strecke und die Trainer konnten zwischen dem zählen der geschwommenen Bahnen dem Soll noch 4.600 Meter hinzufügen.
Das Badehaus hat im übrigen seine Pforten seit Montag auch wieder für die Allgemeinheit geöffnet. Für die Benefizaktion kann man jetzt zwar nicht mehr schwimmen, aber mit ein paar Bahnen im großen Becken lässt sich ja vielleicht immerhin dem eigenen Körper etwas Gutes tun.
Angelo Glashagel
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