eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mi, 09:01 Uhr
23.10.2019
nnz-doku:

Theaterintendant mit offenem Brief

"Heute Nacht bewegen mich wiedermal viele Gedanken, die mich nicht schlafen lassen. Ich denke an unser Theater Nordhausen, dem ich die Ehre habe vorzustehen, an meine Kinder, an Freunde, die bevorstehenden Wahlen; und plötzlich bleiben meine Gedanken am letzten Samstag hängen." So beginnt ein offener Brief von Daniel Klajner, den wir innerhalb unserer doku-Reihe veröffentlichen...


Sie kreisen um die Geschehnisse auf dem Theaterplatz, und ich sehe vor mir Bilder der AfD-Wahlveranstaltung, sehe geöffnete Fenster im ersten Rang, eine mit vielen verschiedenen Flaggen bunt geschmückte Fassade, auf der steht „Wir sind die VIELEN“, „Für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“, eine Wahlkampfrede ist im vollen Gange, dann vernehme ich sehr laute Musik, die aus den geöffneten Fenstern des Theaters schallt, eine Menschenmenge auf dem Platz, die beim Eingreifen und Unterbinden der Störung durch die Polizei applaudiert…

Anzeige symplr
Ich gehe in Gedanken die darauffolgenden Presseartikel und die in den sozialen Medien öffentlich gemachten Posts durch und denke mir plötzlich, dass es Dinge gibt, die ich gerne für mich und andere ordnen möchte:

Vor einer guten Woche habe ich veranlasst, dass die Theaterfassade, in der oben benannten Art und Weise, geschmückt wird. So wie ich das Musical „Cabaret“ auf den Spielplan gesetzt habe, als in diesem Frühjahr der Europawahlkampf war, so ist es mir heute wichtig, zu den anstehenden Landtagswahlen in Thüringen ein klares gesellschaftspolitisches Koordinatensystem einzuziehen: Das Theater verkörpert Vielfalt, Toleranz und Demokratie, dafür stehen wir tagtäglich ein und wollen davon keinen Deut abweichen.

Zurzeit werben alle Parteien im ganzen Freistaat mit unterschiedlichsten Argumenten und Mitteln. Das Theater Nordhausen steht an seinem Platz und gibt dazu ein stummes, aber pointiertes Statement. Dieses soll niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen, sondern ein konstruktiver Vorschlag sein, eine Werbung für ein plurales, diskursives, friedfertiges und respektvolles Gesellschaftsmodell.

Am letzten Samstag war die AfD auf dem Theaterplatz. Im Vorfeld des Wahlkampfes wurde theaterintern klar besprochen, dass wir uns immer gemäß der von uns aufgehängten Transparente korrekt und gesetzeskonform verhalten. Trotzdem wurde die Veranstaltung aus dem Theater heraus gestört. Die akustische Störung eines Redebeitrages der AfD-Wahlkampfveranstaltung wurde von Künstlern betrieben, die nicht zum Theater gehören, sondern einen Gastspielauftritt hatten und sich im Theater aufhielten, um für ihren kommenden Auftritt zu proben.

Ein Theatermitarbeiter hat sich in seiner Freizeit auf der Theatertreppe aufgestellt, um auf die Inhalte seines Schildes aufmerksam zu machen. Dass er aus dem Theatergebäude kam, hat weite Kreise zur fälschlichen Annahme verleitet, das Theater stünde hinter der Aktion.

So sitze ich in der Nacht am Laptop und versuche zu ordnen: Aus dem Theater tönte es – entgegen der Gesetzeslage, aber verstehe ich die Motivation? Von rechts schrie es – und ich frage mich, wie radikal sind die Menschen wirklich, gerade in Nordhausen, und wenn sie gemäßigt wären, warum lässt man dann den anderen reden? Und von links – wenn sie rechter haben sollten als die Rechten, warum müssen sie schreien? Alle reden von Demokratie und deren Gefährdung, einige schreien es heraus und den anderen in die Gesichter, in einer Wortwahl und Tonlage, die zuweilen beleidigend, aggressiv, herabwürdigend und inkorrekt ist.

Mein Anliegen und damit auch dasjenige des Theaters ist so simpel wie schwierig: Reden wir alle miteinander ohne den Pfad der befriedenden Rechtsordnung zu verlassen, ohne den gegenseitigen Respekt vermissen zu lassen – dafür mit geschärften und klaren Gedanken und Argumenten, die von der nicht immer einfach zu lebenden Toleranz, von der zuweilen anstrengenden und ermüdenden Demokratie und von der reichen, aber manchmal verstörenden Vielfalt getragen sind.

Herzliche Grüße

Daniel Klajner Intendant und Geschäftsführer
Autor: red

Kommentare
Hans Dittmar
23.10.2019, 09.48 Uhr
Danke Herr Klajner für die klaren Worte
Sie sprechen mir aus der Seele. Die Gesellschaft ist rauer geworden, obwohl es uns gut geht. Anstatt sich mit sich selbst zu befassen, in Vereine, Kneipen und andere gesellschaftliche Vereinigungen zu gehen, sitzt man zu Hause am Rechner und holt sich die Probleme von Auswärts in das eigene Haus. Und das geschieht leider überall. Wenn in Rostock eine Schaufel umfällt, so fällt sie heute in jedem Haushalt um. Eine gefährliche Situation, welche das rein gesellschaftliche Leben zerstört.
Sport, Kultur und Soziales verbindet. Man kann nur hoffen das die Menschen sich besinnen.
Günther Hetzer
23.10.2019, 10.15 Uhr
Schweigen ist Gold
Nun, verstehe ich Sie richtig dass:

- eine Laientruppe unbeaufsichtigt (ohne Anwesende Mitarbeiter) im Theater wirken konnte?

- es die eigene Tontechnik dieser Musiker war?

- die Verschönerung durch die Rettungsdecken, welche die Tontechnik verdecke, zufällig gewählt wurde?

- niemand die Tontechnik im Außenbereich bemerkte?

.... okay!
Keiner wusste was die Band da treibt, es war kein Mitarbeiter des Theaters zugegen und das an einem Tag, wo eine Partei, wegen der man ganz offensichtlich Transparente anbrachte, eine Veranstaltung abhält. Zu allem Überfluss wurde die Aktion nicht als Heldentat gefeiert, sondern zurecht kritisiert. Da muss man sich schon mal eine Erklärung aus dem ....
Eine wirklich "glaubwürdige" Darstellung der Ereignisse!

Der Rest in diesem Artikel ist Blabla....
ScampiTom
23.10.2019, 10.23 Uhr
etwas spät
als Aussenstehender würde ich sagen, da hat jemand seinen Laden nicht im Griff.
Aber das ist man ja mittlerweile gewöhnt. Hier das Licht aus, plötzlich dringende Arbeiten am Veranstaltungsort, Glockenläuten. Alles Werbung und zusätzliche Aufmerksamkeit. Verständnis? eher weniger.
Herr Taft
23.10.2019, 10.24 Uhr
Herr Klajner...
... Ihren Wunsch in allen Ehren. Er ist die einzige zivilisierte Lösung. Das Problem ist nur, dass mit Menschen, die keine andere Meinung zulassen, kein Diskurs möglich ist. Die Rechten zweifeln alles an, was von öffentlicher Seite kommt, was in den Medien verbreitet wird. Sie stürzen sich auf sogenannte alternative Berichterstattung und nehmen selektiv nur wahr, was in ihr Weltbild passt. Dieses gilt für beide aufgeheizte Lager.

Mit solchen Menschen ist es nicht möglich zu reden.

Es braucht zunächst eine Deeskalation. Wir müssen zurück zu einer pragmatischen, faktenbasierten Sicht auf die Dinge. Dann ist ein Dialog möglich.

Solange sich rechte und linke Schreihälse gegenseitig hochschaukeln, abstruse Thesen als Realität verkaufen und auch noch ein Forum bekommen.... So lange wird kein Dialog möglich sein.

Daher halte ich das Vorgehen der demokratischen Mitte die AFD auszugrenzen (wobei sie das oft genug selber tut, um sich dann wieder als Opfer darzustellen) für absolut falsch!

Auf diese Weise wird zunächst der AFD immer mehr Munition geliefert, was dann wieder zu Reaktionen bei den Linken führt, was dann regelmäßig und sich verstärken eskaliert.

Ihr Appell für Demokratie und Vernunft ist zu schwach um gehört zu werden.

Ich habe im MDR die Wahlkampfarena verfolgt. Dort sprachen die Protagonisten nicht mit sondern nur über einander. Politiker aller Parteien (auch der rechts- und links-außen) werdet endlich mal konstruktiv und seht zu, dass ihr diese idiotische Kuh vom Eis bekommt.

Vielleicht haben Sie als Theaterintendant die Möglichkeit einen regelmäßigen Stammtisch einzuberufen, an dem die Vertreter aller Fraktionen außerhalb des Tagesgeschäfts und vielleicht auch außerhalb der öffentlichen Beobachtung (das nimmt den Druck von den Politikern, die sich ja immer öffentlichkeitswirksam in Szene setzen müssen) zusammen finden können. Die Bereitschaft der Polit-Protagonisten setze ich voraus, da ja alle Politiker von sich behaupten für den sozialen Frieden einzutreten... Hier ist der Weg genau das zu tun!
JuP
23.10.2019, 10.27 Uhr
Mutig
Ich fand es mutig was die Musiker mit ihren friedlichen Möglichkeiten da inzeniert haben. Warum schauen nur wieder so viele einfach weg, laufen achtlos und scheinbar gedankenlos vorbei, trauen sich schon wieder mal nicht ihre Stimme zu erheben? Demokratie, Freiheit und Menschenwürde müssen immer wieder neu verteidigt werden. Mutig!
Leser X
23.10.2019, 10.30 Uhr
Herr Klajner...
... muss sich nicht rechtfertigen. Schade um die Nacht am Laptop. Man muss nicht jeden Aufschrei beantworten. Alles richtig gemacht!
Oachkatzlschwoaf
23.10.2019, 10.31 Uhr
Wie sagte einst Gauland?
"...ist nunmal ein besonders gäriger Haufen..."

So geht es offenbar nun auch dem Intendanten und Geschäftsführer, Herrn Klajner. (Was aber die Verantwortung in keinster Weise abschwächen soll - tut sie ja bei Herrn Gauland auch nicht, nicht wahr?)

ReconNDH, ich bewundere immer wieder Ihren Scharfsinn. Gut aufgepasst!
Diese Fragen gilt es zu klären!

Ich bin gespannt, ob die volle Wahrheit in dieser Sache an die Öffentlichkeit gelangt...
A.kriecher
23.10.2019, 10.38 Uhr
Ihr Ernst?
Keine Theatermitarbeiter waren daran beteiligt? Ein Theatermitarbeiter geht in seiner Freizeit ins Theater bereitet seine Aktionen vor und keiner weiss etwas? Allein der Slogan, wir sind die VIELEN, und der Name Mitteldorf sagt mir doch schon wer die Strippen zieht. Solche Aktionen sind klar politisch motiviert und von gewissen Gruppierungen gelenkt. Ich bin mit dem Theater durch. PS: Ich bin ein nicht Wähler. Wählen zwischen Pest und Cholera, nein Danke. Trotzdem bin ich für Veränderungen, nur in einem System, wo Geld, Macht und die Gier an erster Stelle steht müsste man erst einmal das ganze System verändern. Wir sind die VIELEN, Rentner, Kinder, Kranke und der kleine Arbeiter werden nämlich in diesem System nur lächerlich berücksichtigt.
Fönix
23.10.2019, 10.55 Uhr
Sehr geehrter Herr Dittmar!
Wenn es Ihnen gut geht, dann ist es ja gut für Sie. Mir tun die offenkundigen und immer heftiger klaffenden Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft höllisch weh. Die eigene relative Abgesichertheit und Geborgenheit hilft mir da nicht wirklich.

Wenn Reichtum so extrem einseitig verteilt ist wie in unserer Gesellschaft, muss das aus meiner Sicht korrigiert werden. Oder sind sie der Meinung, dass wir wirklich nur ein Prozent Leistungsträger haben?

Wenn der unbedarfte Aufenthalt in der Öffentlichkeit zunehmend mit Gefahren für Leben und Gesundheit verbunden ist, und das beileibe schon längst nicht mehr nur in den großen Städten, dann muss hier dringend etwas verändert werden. In der Pflicht ist hier ausschließlich der Staat, denn er pocht ausdrücklich auf sein Machtmonopol. Wie er dieses zunehmend weniger in Anspruch nimmt, macht mir Angst. Hier muss sich sofort und ganz grundsätzlich etwas ändern.

Wenn ich sehe, wie unsere Umwelt unter dem Misswirtschaften aller Wirtschaften zunehmend leidet, einem rasanten Arten- und Individuenschwund unterliegt, dann wird mir schlecht. Wenn ich sehe wie wichtige globale wie regionale Lebensräume unwiederbringlich zerstört werden, weiß ich, dass wir Menschlein tatsächlich auf dem besten Wege sind, es den sprichwörtlichen Lemmingen gleichzutun.

Prominentes regionales Beispiel ist hier das aktuelle Fischsterben (wobei hier beileibe nicht nur die Fische betroffen sind!) im Stausee Kelbra. Hauptursache für diese und viele andere Miseren ist der Alleinvertretungsanspruch einer Grünen Partei, die längst den Pfad der Tugend verlassen hat und den Umwelt- und Naturschutz ihrer Machtideologie geopfert hat. Das einseitige Schüren der Klimahysterie ist für mich der beste Beleg für diese Tatsache. Wer den deutschen Autofahrer als alleinigen Sündenbock und Zahlemann auserkoren hat und das Geschehen im Bereich der Energieerzeugung (Kohle- und Kernkraftwerke!) auf der ganzen restlichen Welt ausblendet, hat für mich jegliche Legitimation in Sachen Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein verloren. Die Grünen gehen so allen akuten globalen Konflikten aus dem Weg und arbeiten sich alleine am deutschen Michel ab. Diese Feigheit kotzt mich dermaßen an, das können sie sich kaum vorstellen.

Wenn ich sehe, wie die Grünen trotz aller Defizite in ihrer Arbeit und ihren Ansichten die alleinige Deutungshoheit in Sachen Umwelt- und Naturschutzschutz für sich in Anspruch nehmen und jegliches Engagement anderer Gruppen und Verbände entweder ignorieren oder sogar im Keim zu ersticken versuchen, erinnern sie mich stark an die späte SED. Egal ob in Sachsen-Anhalt (z.B. bei den aktuellen Veränderungen im Management des Stauregimes der Talsperre Kelbra oder auch bei der Umsetzung der natura2000-Verordnung) oder in Thüringen (z.B. der dilettantische Versuch, in Nordthüringen ein Biosphärenreservat durchzupeitschen), was die Grünen Ministerien ausbrüten ist Gesetz und auch offenkundiges Scheitern führt noch lange nicht dazu, Fehler einzugestehen und wirksam zu korrigieren. Wir narzisstisch müssen die verantwortlichen Akteure veranlagt sein!

Sehen Sie, Herr Dittmar, ich könnte diese Liste noch beliebig fortführen und habe dieses in anderen Kommentaren in der nnz ja auch schon längst realisiert. Ich werde nicht ruhen, diese Missstände immer wieder anzuprangern, weil ich überzeugt bin, dass mit ein bisschen gutem Willen und viel Sachverstand die Dinge deutlich besser laufen könnten. Und ähnlich wie ein Bodo Schwarzberg lege ich auch immer wieder selbst Hand an, um zumindest in meinem unmittelbaren Umfeld so oft wie möglich mit kleinen Veränderungen das große Ganze ein wenig besser (oder weniger schlimm) zu gestalten.

Was ich an Ihrem Kommentar überhaupt nicht verstehe, ist die Aussage, dass es uns allen gut geht. Sind sie zusammen mit der AfD nicht gerade dafür angetreten, die vielen Missstände auszumerzen und alles besser zu machen???

Wozu dann der ganze Trommelwirbel und die vehementen Statements gegen alle und jeden??
Günther Hetzer
23.10.2019, 11.00 Uhr
@Fonix,
Ich glaube Sie verwechseln den Verfasser ;-)
Landarbeiter
23.10.2019, 11.12 Uhr
Rosen auf den Weg streuen hilft nicht Herr Klajner,
aber das wissen Sie ja selbst. Deshalb, wozu die vielen Worte wenn Taten gebraucht werden? Die rechten und linken Provokateure hängen in ihren Filterblasen fest. Für Argumente sind die nicht zugänglich. Dafür aber für die absurdesten Verschwörungstheorien und die dümmsten Lügen. Über dem Theater haben die hiesigen rechten "Vordenker" schon lange den Stab gebrochen. In diesem Sinne, ich wünsche Ihnen und allen vernünftigen Menschen frohes Schaffen und keine schlaflosen Nächte.
Fönix
23.10.2019, 11.13 Uhr
@ Spätzlevernichter
Aus meiner Sicht haben Sie hier einen den besten politischen Kommentare verfasst, der je in der nnz veröffentlicht wurde. Besser kann man die aktuellen Konstellationen und Konflikte nicht beschreiben!
Fönix
23.10.2019, 11.18 Uhr
@ ReconNDH
Sie kennen schon den Unterschied zwischen Beitrag und Kommentar?

Zitat A. Dittmar:

"Die Gesellschaft ist rauer geworden, obwohl es uns gut geht."

Nur damit hier Missverständnisse gar nicht erst aufkommen ... ;-)
Günther Hetzer
23.10.2019, 11.36 Uhr
Fönix...
... noch einmal im Guten... Der Kommentar stammt von einem Herrn HANS Dittmar... Sie erkennen den Unterschied? (scheinbar nicht)
Andreas Dittmar
23.10.2019, 11.39 Uhr
Sicher @Fönix ???
Ich habe den ersten Kommentar nicht verfasst.
Fönix
23.10.2019, 11.53 Uhr
Danke A. Dittmar und ReconNDH,
da habe ich in meiner Rage tatsächlich nicht genau genug hingeschaut. Insofern nehme ich natürlich alle Bezüge in meinem Kommentar zu A. Dittmar und der AfD zurück.

Zu den anderen grundsätzlichen Aussagen in meinem Kommentar stehe ich natürlich nach wie vor.
Tor666
23.10.2019, 12.02 Uhr
Spätzlevernichter,
pragmatische, faktenbasierte Sicht existiert in meinen Augen nicht mehr. Noch heute kann man sich Meinungen von Helmut Schmidt bis Merkel himself anhören. Alles weg gewischt zu Gunsten linker Meinungs- und Deutungshoheit.

Vielfalt, was soll das denn bedeuten? Das ein Vielvölkerstaat schön ist? Ist er aber nicht, da die Ethnien weder mit uns noch untereinander kompatibel sind. Was Neukölln, Marxloh etc. eindrucksvoll warnend zeigt. Und genau die Politiker, die über Jahrzehnte solche unwürdigen Zustände zuließen, erzählen uns etwas von „Wir schaffen das“. Nun sind vier Jahre vergangen, tausende Opfer unter den Einheimischen und den Politikern zittern die Knie vor einer neuen Welle. Weil sie nichts, aber auch gar nichts geregelt kriegen. Während bspw. Marco Glowatzki eindrucksvoll zeigt, wie in Syrien der Wiederaufbau voran geht, nichts von unserer Seite. Anstatt zu helfen setzt man auf die Waffe Humankapital und behält es Syrien vor, obwohl die Menschen gebraucht werden. 4 Jahr und immer noch nichts kapiert.

Nehmen wir mal den ach so mutigen Herren mit dem Schild. Bevölkerungsaustausch, bei Ihnen eine abstruse These. Man stört sich an der Begrifflichkeit. In der Realität verlassen seit der Flüchtlingskrise immer mehr Menschen, vor allem Leistungsträger, unser Land. Über 200000 jedes Jahr, davon kommen einige wieder, unterm Strich sollen es mindestens zwei Städte wie Nordhausen sein. Und was kommt dafür rein? Wird alles nicht wahrgenommen. Problem dabei ist, dass es sich in 10-20 Jahren auswirken wird. Die Verluste lassen sich nicht mehr beheben. Da hilft es also nicht, zu sagen, wir haben Fehler gemacht oder wir müssen unsere Partei verjüngen bla bla bla. Die Wissenschaftler im Ausland wissen um dieses Problem, wieso soll die Politik es nicht wissen? Es wird etwas Realistisches, gefährliches ausgeblendet und sogar bekämpft. Obwohl es später alle treffen wird, wenn der Sozialstaat an die Grenzen kommt und wir nicht mehr die Fähigkeiten haben, ihn aufrecht zu erhalten, wenigstens wie er aktuell ist. Bei allen Problemen. Das gepaart mit der Klimahysterie, Vernichtung von Arbeitsplätzen und Abwanderung, da muss man kein Prophet sein um sich auszumalen, was für Probleme auf uns zukommen.

Welche Partei hat da ein langfristiges Konzept? Bunte Worte und Sozialismus Fantasien werden es nicht bringen.
Herr Taft
23.10.2019, 12.31 Uhr
@Tor666...Sie beschreiben Ihre Meinung...
... Und fühlen sich von der AFD vertreten, weswegen Sie sie wählen.

Die AFD ist mittlerweile in einer Position, aus welcher Sie Ihre Meinung in die Parlamente tragen könnte und dementsprechend Einfluss nehmen könnte.

Solange aber die AFD nur mit gefühlten Realitäten agiert, sich tatsächlichen Fakten verweigert (Abgrenzung von radikalen Extremisten innerhalb der Partei z. B.), Situationen und Entscheidungen aus dem Kontext reißt, versucht Kapital aus Fehlern anderer zu schlagen... Und eben nicht konstruktiv auf Sachebene arbeitet... Solange ist eben kein Dialog möglich.

Es ist eben schwierig mit jemandem über ein Bild zu reden, der ganz offensichtlich nur einen Teil des Bildes sieht (sehen will) und alles andere ausblendet.

Als Beispiel mal die gerade von Ihnen angeführten Folgen des "Bevölkerungsaustausches" : Deutschland ist seit den 60ern ein Einwanderungsland, das Problem waren fehlende Einwanderungsgesetze.Derzeit noch ein Entwurf... Genau hier könnte eine konstruktiv arbeitende AFD Einfluss nehmen, wenn sie es denn wollte.... passiert aber nicht!

Ihre Angst vor Folgen der Zuwanderung für die Sozialsystem ist etwas weit hergeholt - im Grunde hat das eine mit dem Anderen nicht viel zu tun. Allerdings gibt es das Problem der unzureichenden Zahlungen in die Sozialsysteme schon viel länger als die von Ihnen genannte Zuwanderung. Es gab Lösungsansätze (Bürgerversicherung, BGE,...) Auch hier könnte die AFD Einfluss nehmen, wenn sie nicht nur meckern und schimpfen würde... Auch das passiert nicht! Wie wäre es denn mit vernünftiger Ausbildung und einer Stärkung der Familien? Hallo... Nicht nur fordern - machen! Ihr sitzt doch in den Parlamenten... Dann bringt euch gefälligst ein, anstatt nur rumzuposaunen und die Leute aufzuhetzen...

Wer respektlos mit anderen umgeht braucht sich nicht wundern, wenn ihm auch kein Respekt entgegengebracht wird.

Nochmal mein Aufruf: Setzt euch endlich zusammen! AFDler, verabschiedet euch von dieser unsäglichen Nazi-Attitüde und werdet konstruktiver!
Latimer Rex
23.10.2019, 13.01 Uhr
Sätzlevernichter/Lob der Vernunft
Wie ermutigend: Es gibt doch noch Stimmen der Vernunft
in Nordhausen. Die "Lügenpresse" schreien, verbreiten
selbst die größten Lügen. Die sich um Lurche sorgen,
laufen braunen Lemmingen hinterher. Ist doch wahr!
würde Franz-Josef Strauss donnern.
Andreas Dittmar
23.10.2019, 13.29 Uhr
@Spätzlevernichter, sie rufen selbst zur Deeskalation auf,
verwenden aber "Kampfbegriffe", welche ihnen laut aktuellster Rechtssprechung gestattet sind, sie aber zu nichts verpflichten. Auch dort kann man anfangen abzurüsten.

Gerade wo sie schon wieder mit der Nazi-Attitüde unterwegs sind, hier mal ein Zitat aus dem Buch einer der Initiatorinnen der FFF-Bewegung :
"Ist das Kinderkriegen unseren Mitmenschen gegenüber verantwortungsvoll, da statistisch gesehen nichts einen größeren CO2-Fußabdruck hinterlässt als ein Kind?"

Am 20.9.19 sind auch unter ihrer Schirmherrschafft bundesweit 1,3 Mio. Menschen für "das Klima" auf die Straße gegangen. Wenn die im Kopf genau so ticken, mache ich mir Sorgen.

Die MLPD ist bei den extremen Linken nicht beliebt. In Rostock wurden diese Leute sogar im Demonstrationszug vermöbelt. Ich kenne die Ansichten dieser Leute aus dem Wahlprogramm. Denen die so etwas noch zu "soft" finden, die Straße zu überlassen..... sehr bedenklich !

Wenn Herr Klajner am 19.10 das Fenster geöffnet hätte um ein paar Worte an ALLE Anwesenden zu richten, dann hätte ich gesagt : "Vor solchen Leuten ziehe ich den Hut" Vielleicht hätte man aus dem Theater heraus auch die Nationalhymne musikalisch mit unterstützen können.......
Herr Taft
23.10.2019, 13.53 Uhr
@Latimer Rex... Die weitaus meisten Nordhäuser...
... sind aus meiner Sicht vernünftig.... Sie schreiben nur nicht in der nnz. Und schauen Sie selbst: wieviele Kommentatoren sind es denn absolut? Wieviele davon verwenden verschiedene Nicks? Dieses vermeintliche AFD-Übergewicht in Nordhausen ist nur der Eindruck, der entsteht, wenn eine Kommentarfunktion von Anhängern der Partei gekapert wird.
Pe_rle
23.10.2019, 13.53 Uhr
Spätzlevernichter
ich frag mich echt ,wieso Sie sich hier in Nordhausen /Thüringen in jeden Kommentar rein hängen ,wo Sie doch in Baden Württemberg wohnen ???
Kommen Sie doch zurück und verändern was vor Ort
Es gibt nun mal genug Menschen ,die so manches was statt findet schön oder nicht schön finden
Und Störung einer Rede,egal ob man die Person leiden kann oder nicht gehört sich einfach nicht.
Herr Taft
23.10.2019, 13.59 Uhr
@Andreas Dittmar... Dann gehen Sie zu Herrn Prophet
... und bitten Ihn, den ersten Schritt zu machen. Wenn die AFD mitreden will, dann sollte sie zunächst einmal auf die anderen zugehen. Das gilt im beschaulichen Nordhausen genauso wie auf Landes- und Bundesebene.

Wer mitreden will, darf seine Gesprächspartner nicht von vorne herein verprellen.

Von der MLPD hatte ich bis vor ein paar Wochen noch nie etwas gehört, was Ihr FFF-Beispiel mir sagen soll, erschließt sich mir nicht.

Was meine verbale Bewaffnung angeht, Herr Dittmar: Ich schieße mit dem Kaliber zurück, mit dem auf mich geschossen wird. Derart martialische Formulierungen kommen ja bei der AFD immer gut an... In zivilisierten Kreisen bedeutet das: wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
Paulinchen
23.10.2019, 15.56 Uhr
@Pe_rle....
...es soll durchaus auch Landleute geben, welche Integrationsprobleme haben. Und die moderne Kommunikation machts möglich, dass man irgendwie mit daheim verbunden sein kann. Denen wird aber in der Regel empfohlen, sich in Vereinen, Nachbarschaften, THW, FFW u.s.w. anzuschließen, um Anerkennung und Akzeptanz in der neuen Heimat zu finden. Wer aber an allen/m etwas zu bemängeln hat und seine Meinung aufdrücken will, dann klappts nicht so recht mit dem Nachbarn.
Somit bin ich also ganz Ihrer Meinung.
Herr Taft
23.10.2019, 16.36 Uhr
@per_le,@paulinchen
Mir wurde vorhin der Chat verboten und ein Kommentar gelöscht. Da Ihre beiden Kommentare nix mit dem Thema zu tun haben, Sie mich aber direkt ansprechen, so hoffe ich, dass ich wenigstens kurz darauf reagieren darf:

@Per_le : ich habe oft daran gedacht, in meine geliebte Heimatstadt zurück zu kehren....ob ich in der Lage wäre, etwas zu verändern kann ich nicht sagen.

@Paulinchen: Sie verbreiten Unwahrheiten, stellen Ihre persönliche Meinung als Wahrheit dar. Leider muss ich Sie enttäuschen, aber ich bin gut integriert, was mir auch sehr leicht fiel, da ich keine Berührungsängste habe, weder zu "Urdeutschen" noch zu "noch nicht so lange hier lebenden". Auch Pflege ich noch intensive Kontakte in meine Heimatstadt und bin öfter dort, als Ihnen vielleicht lieb ist.

Insgesamt bedaure ich das sich aus dieser Kommentarfunktion ergebende etwas verschlossene Bild der eigentlich freundlichen Stadt Nordhausen.

Damit bin ich dann auch raus aus diese Diskussion....Zeit für den Sportverein.
HisMastersVoise
23.10.2019, 21.17 Uhr
Der arme Tor
Und ist so schlau als wie zuvor. Wenn hier eine unaufgeforderte und engagierte Stellungnahme völlig zepflückt wird, um weiter Stimmung zu machen, dann haben haben wir Wahlkampf. Und wenn das Theater für zwanzig Jahre Domingo engagieren würde, gäbe es auch noch zu meckern. Es gab ein Statement vom Theater, basta.Ob es den Einzelnen in den Kram passt, ist deren Problem. Um so mehr freue ich mich auf den 28.10.2019. Da ist dieses aufmersamkeitsheischende Wahlkampfgetue vorbei. Irgend wie sind es immer die gleichen Muster, welche dort zu finden sind. Also danke ich dem Chef des Theaters für die Klarstellung, und fertig. PS. Ihr wählt am Sonntag auch die zukünftige Art der politischen Auseinandersetzung, also solltet Ihr genau darauf achten,
was Ihr wählt. Die Geister, die ich rief.......
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr