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Mo, 06:59 Uhr
18.02.2019
Kulturagenten in Nordhausen

Seit fast drei Jahren in der Wiedigsburg

Als Uta Aschenbrenner 2016 den Projektantrag für das Herder-Gymnasium schrieb, hoffte sie mit ihren Kolleginnen nach dem Genehmigungsverfahren auf eine erfolgreiche Umsetzung. Nun, nach knapp drei Jahren, können sie auf eine intensive und vielseitige Arbeit blicken und wollen die Öffentlichkeit an einigen Produkten und Ergebnissen teilhaben lassen...

Beispiele für Banner (Foto: Heike Roeder) Beispiele für Banner (Foto: Heike Roeder)
Dazu organisiert Aschenbrenner mit ihrem Team bereits wochenlang „Herders lange Nacht der Wissenschaft, Kunst, Kultur und des Handwerks“.
„Kulturagenten für kreative Schulen Thüringen" ist ein Programm der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen, gefördert durch das Land Thüringen, die MUTIK gGmbH sowie die Kulturstiftung des Bundes und die Stiftung Mercator.

In und außerhalb der Stundentafel, im Musik-, Kunst- und Theaterunterricht, in Arbeitsgemeinschaften, weiteren Angeboten, fächer- und jahrgangsübergreifend – es galt eine breite Palette anzubieten, um Kunst und Kultur an der Schule sichtbar zu machen sowie mit Wissenschaft und Forschung zu verknüpfen. Experimentieren und probieren, anregen und fördern, sich Fragestellungen auf musisch-künstlerische Weise annähern und den Schulalltag als einen lebendigen bzw. kreativen Prozess erleben – ohne die Kooperation mit außerschulischen Partnern unmöglich.

So konnten mit der Bildenden Künstlerin Wiebke Wilms die Grundlagen der Tape-Art erlernt werden. In Zusammenarbeit mit der Jugendkunstschule Nordhausen entstanden Ideen für großformatige Gemeinschaftsarbeiten, die durch die aktive Mitgestaltung der Gäste und unserer Schulgemeinschaft fortlaufend eine Ergänzung und Veränderung finden – auch am Freitag dieser Woche (22. Februar).

Der Percussionist Klaus Hagedorn erprobte mit Schülergruppen neue Rhythmen und Melodien mit unterschiedlich langen Kunststoffröhren. In einer Jam-Session soll das eigene Ausprobieren dieser Instrumente durch die Gäste angeregt werden. Daniel Möller, Schüler der Klassenstufe 12, bot bereits mehrfach Projektformate zum Beatboxing an und leitet Interessierte auch in Herders langer Nacht an, um die Nutzung des Mundraumes als Rhythmusinstrument zu erfahren.

Unter Anleitung der Tanzpädagogin Julia Köber entstand eine Choreografie zum Thema „Schule im Wandel der Zeit“, eine Hommage an die ganzheitliche Entwicklung der Schülerpersönlichkeit.

Umweltbewusstem Denken, Nachhaltigkeit sowie der Rückbindung an die Natur nahm sich die Session Färben und Papierherstellung an. Auf Initiative der Schülerschaft wurden die charakteristischen Spielutensilien des Bewegungsspieles „Jugger“ aus Schaumstoff, Klebeband und Glasfieberstangen selbst gebaut und gestaltet. Einführungskurse und Partien dieses Phantasie-Sports finden in der Kleinen Turnhalle statt. Schwarzlichttheater, Poetry Slam, Eigenkompositionen am Klavier, Papierdrohnen für den Hausgebrauch, Fütterungs- und Bewegungsexperimente unter dem Mikroskop, phantasievolle Zeichengeräte aus Technikschrott (zusammen mit der Jugendkunstschule) sowie Projektpräsentationen zum Kupferschmieden und die Eisenverhüttung in einem Schachtofen im Rennfeuerverfahren (durchgeführt mit der Archäologin Nadine Holesch) – die Angebotspalette ist groß.

Zudem werden um 17 und 18 Uhr vier öffentliche Kolloquien angeboten, die im Zuge der Seminarfachleistung in der Qualifikationsphase gestaltet wurden und das Thema sehr erfolgreich präsentiert und verteidigt wurde. (parallel angebotene Themen: 17.00 Uhr: Swing – Politisches Statement oder reine Unterhaltung? Der Comboundbogen – Sportgerät oder Waffe? 18.00 Uhr: Als Schüler in die Welt – Abenteuer oder doch nur ein alltägliches Leben in einem fremden Land? Bio, Öko, Regenerativ & Co – Nachhaltigkeit im Bereich der Ernährung und der Energie)

Daneben erhalten die Gäste die Möglichkeit ab 19.00 Uhr an Fachvorträgen teilzunehmen, ob über die Bedeutung und Gefährdung bestäubender Insekten und Protestvarianten oder über den „Golden Schnitt“ als ein Phänomen der Mathematik, der Natur und der Kunst. In einem weiteren Vortrag geht es um die Anfänge dessen, was wir als Zivilisation bezeichnen - mit Bezug zu biblischen Texten wird die Ausgrabung einer Tempelstätte in Syrien vorgestellt.

Eine von Schülerinnen und Schülern organisierte Podiumsdiskussion unter dem Titel „Planet im Schwitzkasten“ lädt mit geladenen Gästen aus Industrie und Forschung dazu ein, die wirtschaftlichen Risiken, aber auch Chancen bezüglich des globalen Klimawandels zu diskutieren. „A picture is worth a thousand words – an invitatio nto the art of figurative language in English“ lässt erfahren, wie mit bildhafter Sprache unsere Kommunikation lebendiger, anschaulicher und überzeugender wird.

Ziel war es, das Herder-Gymnasium zu einem Ort künstlerischer Praxis werden zu lassen und dabei wertvolle Erfahrung zu vermitteln, selbstständiges und kritisches Denken zu schulen, die Individualität der Schüler zu fördern, Werte zu vermitteln und zu humanistischen Handeln zu führen. Uta Aschenbrenner hoffte natürlich auch, dass Schülerinnen und Schülern gezeigt werden kann, wozu sie in der Lage sind und welche Talente eventuell in ihnen schlummern. Und davon gab/gibt es zahlreiche – und einige präsentieren sich und damit ihre Schule am Freitag.

Die Projektleiterin sowie alle Aktiven laden am Freitag, dem 22.02.2019, ab 17.00 Uhr recht herzlich zu Herders langer Nacht ein und versprechen unter dem Motto: Wissen. Wundern. Workshop. vier Stunden Kurzweil in der Wiedigsburg, da sie allen Interessierten zurufen: Kommt/Kommen Sie zum Staunen, Genießen und Mitmachen. Hier finden Sie das komplette Programm als Download.
Heike Roeder
Autor: red

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