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Mi, 11:51 Uhr
28.02.2018
Stadt gegen Landkreis - das ewige Spiel

Wurde hier wider besseren Wissens gehandelt?

"the same procedure as every year", legendär ist dieser Satz von Miss Sophie zu ihrem Butler James in dem Stück "Dinner for one". Jedes Jahr der gleiche Film, könnte auch für den Umgang mit dem Haushalt der Nordhäuser Stadtverwaltung gelten. Nur ist das alles nicht mehr so lustig...


Mehrfach hatte der SPD-Stadtrat Hans-Georg Müller in der nnz seinen Kollegen des Gremiums empfohlen, doch noch einmal über den Haushalt abzustimmen. Das Zahlenwerk der Nordhäuser Verwalter habe gravierende Mängel und viele Unsicherheiten aufzuweisen.

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Doch statt hier einen Kompromiss zu finden oder das Gespräch zu suchen, kam es im Hauptausschuss am vergangenen Mittwoch zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen Bürgermeisterin Jutta Krauth und Müller. Beide gehören übrigens der gleichen Partei, der SPD an. Schon das ist bemerkenswert allein, hinzu kommt aber die Beachtung eines Umstandes, bei dem es vor allem auf die Uhrzeit ankommen wird.

Zur Vorgeschichte ist hier viel berichtet worden. Kurz. Nach dem Haushaltsbeschluss des Nordhäuser Stadtrates am 31. Januar hatte die Verwaltung die Unterlagen am 6. Februar bei der Kommunalaufsicht eingereicht, ohne sich vielleicht noch einmal vor Beschlussfassung mit der Rechtsaufsicht abzustimmen. Muss sie nicht, hätte sie aber tun können. Das ist schon kurios bei einer Verwaltung, die sich nahezu kontinuierlich bei dieser Behörde absichert. In diesem Fall eben nicht.

Denn die Nordhäuser Verwalter waren sich sicher, dass ihr "Arbeitshaushalt" eine entsprechende positive Würdigung erhalten werde. Diese Würdigung ist am 21. Februar per Fax im Nordhäuser Rathaus eingegangen. Und das Papier hat es in sich. Es wird auf den Paragraph 28 des Thüringer Verwaltungsverfahrensgesetzes hingewiesen und der Stadt die Möglichkeit eingeräumt, angehört zu werden. Ansonsten droht ein "belastender Verwaltungsakt" - möglich ist zum Beispiel die Versagung des Haushaltes und damit eine weiterer Zeitverzug.

Die Aufsichtsbehörde geht in den drei Seiten von mehreren Rechtsverstößen bei den vorliegenden Haushaltsunterlagen aus, unter anderem gegen den Grundsatz der Haushaltswahrheit und der Haushaltsklarheit. Das ist ungefähr so, als ob man gegen das Grundgesetz verstoßen würde. Zum Beispiel wurde darauf verwiesen, dass die Stadt Nordhausen angesichts ihrer desaströsen Haushaltssituation überhaupt keine Neueinstellungen hätte vornehmen dürfen.

Die Stadtverwaltung ist in dem Schreiben durch die kommunalen Aufseher auch angefragt worden, ob sie nicht beabsichtige, von selbst aus die beschlossene Haushaltssatzung zu überarbeiten und dem Stadtrat erneut zur Beschlussfassung vorzulegen? Also all das, was Hans-Georg Müller bereits am 31. Januar anmahnte.

Zurück zum Hauptausschuss am 21. Februar und zum Zoff zwischen Krauth und Müller. Der Ausschuss begann um 17 Uhr zu tagen und die Verwaltung beharrte auf ihrem Standpunkt alles korrekt gemacht zu haben. Was den Ausschussmitgliedern zu dieser Sitzung jedoch möglicherweise verschwiegen wurde, ist die Tatsache, dass das Fax am Nachmittag, zwischen 15 und 16 Uhr, des gleichen Tages an das Rathaus abgeschickt wurde. Versehen mit einem Eilvermerk. Also agierte die Verwaltung gegenüber den Ausschussmitgliedern wider besseren Wissens?

Gab es im vergangenen Jahr einfach mal so den Zoff zum gleichen Prozedere und musste die Stadt nachgeben, den Haushalt neu beschließen, so stehen in diesem Jahr Investitionen auf dem Spiel. Die Zeit drängt. Zum Beispiel für den Umbau des Albert-Kuntz-Sportparks oder hinsichtlich der beginnenden Sanierung des Theaters - zwei große Projekte, die ohne Eigenmittel nicht umgesetzt werden können. Mit einem derart "gewürdigten" Haushalt können die nicht fließen. Und die Zeit vergeht. In Erfurt warten die Fördergelder in Millionenhöhe auf den Abruf.

Ob sich hinter diesem Handeln eine gewisse Strategie im Nordhäuser Rathaus verbirgt, ist kaum zu glauben. Schließlich hatten sowohl Kai Buchmann und Jutta Krauth - beide damals Kandidaten - ihre ganze Kraft und Energie versprochen im Einsatz für diese Investitionen.

Bleibt zum Schluss noch die neue Feuerwache. Hier scheint es weiter zu gehen. Nachträglich wurde der Beschluss zu einem Mietvertrag zwischen der Stadt und der SWG als Bauherrn und Eigentümer auf die Tagesordnung der nächsten Stadtratssitzung gehoben. Mehrfach im Stadtrat als auch im letzten Hauptausschuss wurde durch Bürgermeisterin Jutta Krauth öffentlich erklärt, dass nach ihrer Rechtsauffassung zufolge kein kreditähnliches Rechtsgeschäft bei dem Mietvertrag vorliege. Das wiederum wird von einigen kommunalen Politikern ebenfalls angezweifelt. Und wie das nun mal so läuft in Nordhausen ("the same procedure as every year"), wird diese Frage auch wieder die Rechtsaufsicht beantworten müssen.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
Herr Schröder
28.02.2018, 12.13 Uhr
Und alle haben gedacht,
Kai Buchmann ist der Weltverbesserer.
Wird Zeit, das ein Jendricke hier übernimmt.
Vogelfänger
28.02.2018, 12.41 Uhr
House of Cards für Arme
Dieser dramatische Politthriller leidet unter schlechten Darstellern und einem ziemlich miesen Drehbuch. Wer Folge 1 kennt, kennt alle Folgen. Selbst die erzeugte Dramatik mit eine Stunde vor Ultimo abgeschickten Eilfaxen macht die miese Handlung nicht besser. Das Problem sind ganz einfach die Darsteller wie HG Müller (tragischer Held, der seine Schäfchen im LRA im Trockenen hat), Jendricke (Intrigant, der nebei das LRA usurpiert hat), Jutta Krauth (komische "Alte", die immer alles besser weiß), Kai Buchmann (schöne Naive, was macht der eigentlich?)... Das kann nur schlecht werden.

So ein Quark wäre unter einer Inge Klaan niemals passiert.
Zukunft
28.02.2018, 12.54 Uhr
Mit
Mit dem Albert-Kuntz-Sportpark wird das doch nie etwas. Ich denke, es fehlt der politische Wille. Ich kann mich noch gut erinnern, dass Frau Krauth und Frau Klaan vor der Oberbürgermeisterwahl sich haben extra im Stadion begrüßen lassen. Dann hat man sie dort nie wieder gesehen. Soviel dazu.

Es sollte jetzt klar und deutlich gesagt werden, was sich diese Stadt noch leisten kann oder will.

Glaubwürdigkeit ist für einen Politiker das entscheidende. Geht die erst einmal verloren, ist dass nicht zu reparieren.
Treuhänder
28.02.2018, 13.17 Uhr
Wer regiert eigentlich?
Wer regiert eigentlich im Rathaus? Ich lese immer nur von Frau Krauth. Die Männer, ob Dr. Zeh oder Herr Buchmann, scheinen der Frauenpower von Frau Krauth nichts entgegensetzen zu können.

Frau Merkel macht es vor, alle Männer mit Karriere Absichten in der CDU (6 oder 7) wurden ins Abseits befördert.
Kilian Baltres
28.02.2018, 13.44 Uhr
Nordhausen im Absturz
Schluss, aus, es reicht! Nordhausen ist nach wie vor im “Nordhäuser System“ gefangen. Unsere Stadt ist im Absturz, keine Handlungsstrategien, der freie Fall wird im schneller. Postenschieberei im Rathaus, Kleinkrieg in der SPD, im Landratsamt ein Alleinherrscher. Wo soll das enden? Die Zukunft ist düsterer denn je für unsere schöne Stadt. Nichts hat sich geändert.

Eine Alternative (nicht die für Deutschland) muss endlich her. Wählt sie alle ab, hier muss jemand von außerhalb her. Dringend. Es reicht. Oder wir müssen auf die Straße gehen. Es ist furchtbar!!! K. Baltres
H.Freidenker
28.02.2018, 13.53 Uhr
na, dämmerts, es ist des Wählers Wille
Krauth, Müller, Jendricke und sein Zögling Buchmann,
das steht für SPD-Schmierentheater von feinster Güte !

Da fällt mir der Ruf ein, "Nie..nie wieder Deutschland" unter dem die letzte linke Gegendemo unter Ex OB Frau Rinke (SPD) skandierte.
Wäre für die nordhäuser Politik eine Umformulierung nicht sinnvoll ? "Nie...nie wieder SPD"
Kilian Baltres
28.02.2018, 13.59 Uhr
Oder holt Peter Heiter wieder
Oder Holt Peter Heiter und Klaus Hummitzsch wieder. K. Baltres
Herr Schröder
28.02.2018, 15.00 Uhr
Lustig wird die kommende Stadtratssitzung!
Da hat Alt OB Klaus Zeh eine Rede angekündigt. Was das nun wieder soll ....
Als ob der Stadtrat alle Zeit dieser Welt hat um sich die alten Geschichten des Dr. Zeh anzuhören.
-Insider-
28.02.2018, 20.52 Uhr
Mich
Würde ja mal eine objektive rechtliche Meinung interessieren wer bei diesen ganzen Streitereien wirklich recht hat. Ich traue weder Frau Krauth noch den Gehilfen von Jendricke über den Weg. Neben den bekannten persönlichen Abneigungen wäre es aber mal schön, wenn man dem Recht nach Entscheidungen herbeiführen würde.

Zu dem Thema Buchmann sei gesagt: Die Frau Bürgermeisterin trickst ihn 5 mal auf 2 Metern aus und er merkt es wahrscheinlich noch nicht mal, weil er schlichtweg keine (politische/rechtliche) Ahnung hat. Diejenigen, die ihn beraten sollen haben einige Jahre Zahnlos-Zeh hinter sich oder entstammen noch der Rinke/Jendricke Ära. Beides so hilfreich wie ein Hühnerauge vor dem Marathon.
B.Denklich
01.03.2018, 10.42 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema
Rainer H.
01.03.2018, 21.36 Uhr
Drama im Rathaus! Wer schrieb das Drehbuch?
Diese Spielchen die hier laufen, kann der Bürger nicht mehr ertragen. Es spielt keine Rolle ob der Oberbürgermeister, Zeh, Klaan, Krauth oder eben Buchmann heißt. Alle werden terrorisiert von einer Person die diese Stadt seit Jahren lahmlegt. Und das ist der Herr Landrat der dieses Drehbuch schrieb und ständig schreibt. Regieassistent HG Müller und der Hilfsassistent Michael Mohr schlagen immer wieder mit eingespielten Szenen auf, um das Verwaltungshandeln im Rathaus lahmzulegen.

Seltsam, dass HG Müller erst munter wurde, nachdem der "Arbeitshaushalt" ohne sein Gegenreden und mit seiner Stimme im Stadtrat beschlossen wurde. Er als Vorsitzender der Finanzausschusses fand wohl ach im Vorfeld in seinem Ausschuss keine Kritik. Erst als ihm sein Chef und Drehbuchautor die Leviten las, sprang er in die Bresche.
Und genau diese unprofessionellen Spielchen unserer Hobbypolitiker kann man nicht mehr ertragen.
Zukunft
01.03.2018, 22.13 Uhr
Hallo, Rainer und vielleicht alle anderen:
Vielleicht informieren Sie sich erst einmal eindeutig: Herr Müller hatte bereits im Stadtrat auf die Probleme aufmerksam gemacht. Er hatte dem nicht zugestimmt, im Gegensatz zu anderen seiner Fraktion.

Und wenn sie im Archiv der NNZ mal recherchieren, dann bekommen auch sie ein dejavu, denn im vergangenen Jahr mahnte die Rechtsaufsicht den von Frau Krauth vorgelegten Zahlenunsinn an und bekam Recht. Der Haushaltsbeschluss wurde vom Stadtrat widerrufen und dann entsprechend den Vorgaben der Kommunalaufsicht neu beschlossen.

Das wird sich wiederholen, denn Frau Krauth denkt, sie ist das Absolutum. Das konnte sie im Jahr 2017 ausleben, weil Zeh zurücktrat und das kann sie wieder, weil Buchmann nicht durchblickt und keinem in dieser Verwaltung trauen kann. Diese Frau muss man stoppen. Wann wird sie endlich abgewählt. Sie schadet unserer Stadt, weil sie keine von uns ist. Sie hat überhaupt keine Emotionen zu Nordhausen, alles, was im vorigenn Jahr von ihr kam, war Wahlkampfgeschwätz, Wann versteht man das endlichß
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