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Fr, 09:00 Uhr
08.09.2017
nnz-Kandidaten-Check:

Maßvoll investieren, weiter konsolidieren

Am Sonntag wird in Nordhausen eine neue Oberbürgermeisterin oder ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Viel ist über die Kandidaten bekannt, wir haben sie trotzdem ausführlich befragt, auch jenseits der Politik. Heute: Jutta Krauth (SPD)...

OB Kandidatin Jutta Krauth (Foto: Jutta Krauth) OB Kandidatin Jutta Krauth (Foto: Jutta Krauth)


Sollten Sie Oberbürgermeisterin werden, was wäre ihre erste Amtshandlung?

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Ich würde in der gesamten Stadt (inklusive Ortsteile) vier große Stadt-(teil)beratungen durchführen, über meine Ziele sprechen und gemeinsam mit den BürgerInnen die Zukunft unserer Stadt beraten.

Haben Sie einen Lieblingsort- oder Platz in Nordhausen?

Den Petersberg!

Konflikte zwischen Landratsamt und Rathaus prägten zuletzt immer wieder die öffentliche Wahrnehmung, wie gedenken Sie die Zusammenarbeit mit dem Kreis zu gestalten?

Sachlich und streng zielorientiert werde ich für die Interessen unserer Stadt eintreten. Hier geht es um die Zusammenarbeit von zwei Verwaltungen, deren Ausgestaltung durch Gesetze und Verordnungen geregelt ist. Und daran habe ich mich immer gehalten und werde mich auch in Zukunft halten.

Welches Buch darf in ihrem Bücherregal niemals fehlen?

"Mephisto" von Klaus Mann.

Im Wahlkampf wurden viele Ideen zur zukünftigen Entwicklung der Stadt eingebracht, die Finanzierungsfrage jedoch kaum angeschnitten. Wie wollen Sie ihre zentralen Vorhaben finanzieren?

Ich will niemanden etwas vormachen: Die Arbeit an der Konsolidierung des Haushalts ist harte Detailarbeit und wird auch noch einige Zeit andauern. Aber der Haushalt gesundet zusehends und wir können wieder beginnen maßvoll zu investieren. Diesen Prozess würde ich gerne weiter führen. Wichtig sind die Investitionen in die Infrastruktur, in Schulen und Kindergärten; aber auch die so genannten weichen Standortfaktoren wie das Theater und die Museen dürfen nicht vernachlässigt werden. Nur wenn diese Faktoren alle gegeben sind, werden, sich auch neue Betriebe in der Stadt ansiedeln; wir gewinnen neue Bürger. Das verbessert auch die Einnahmen der Stadt.

Wer ist ihre Lieblingsfigur? Roland, Hexe, Zwanziger oder der olle Ebersgerg?

Der Zwanziger, der war ja schließlich während des diesjährigen Rolandsfestes OB.

Die alten Brachflächen in der Innenstadt verschwinden zusehends. Wo und wie soll ein Nordhausen neuer Wohnraum entstehen? Wo neuer Parkraum?

Wir sollten zuerst alle Baulücken in der Innenstadt schließen, bevor wir daran denken neue Gebiete etwa am Stadtrand zu erschließen. Gefragt sind da insbesondere die beiden Wohnungsgesellschaften für preisgünstigen Wohnungsbau. Hier muss insbesondere der ÖPNV gestärkt werden.

Was Gedenken Sie für die Ortsteile der Stadt zu tun?

Ich will, dass die Ortsteile, aber auch alle Stadtteile, noch stärker in die Entscheidungsfindung in der Stadt eingebunden werden. Die Ortsteilbürgermeister haben ja seit kurzem ein eigenes Antragsrecht im Stadtrat. Alle Ortsteile und Stadtteile müssen die Möglichkeit haben, eigene Ortsteil- bzw. Stadtteilräte zu bilden, um so allen Teilen der Stadt eine Stimme zu geben. Sie sollen ein eigenes Budget für kleine Investitionen, Instandhaltungen und Veranstaltungen bekommen, über das der Ortsteil- bzw. Stadtteilrat selbst bestimmt.

Sollten mehr Ausschüsse der Stadt öffentlich tagen?

Ja, aus meiner Sicht sollte es für jeden Ausschuss einen öffentlichen beschließenden Teil geben, damit die Arbeit der Ausschüsse für die Bürgerinnen und Bürger transparenter wird.

Rock-Konzert oder Verdi-Oper?

Rock-Konzert

Wie weiter mit der Theaterfinanzierung – ein Fass ohne Boden oder unabdingbar?

Das Theater ist für unserer Stadt nicht wegzudenken und als weicher Standortfaktor unverzichtbar. Es wurde vor 100 Jahren - während des ersten Weltkrieges getragen von den Bürgerinnen und Bürgern - eröffnet. Daran hat sich bis heute geändert und die Bedingungen sind heute sehr viel besser als vor hundert Jahren - während des ersten Weltkriegs. Die Verträge zur Finanzierung des Theaters wurden im letzten Jahr bis 2021 - mit Verlängerungsoption bis 2024- geschlossen und die notwendige Sanierung des Theaters kommt in die Gänge. Also unabdingbar!

Vereinshaus Thomas Mann verkaufen?

Ich bleibe bei meiner Ansicht. Der Erhalt der denkmalgeschützten Villa der Familie Förstemann als Vereinshaus. Die Villa muss dringend saniert werden. Die Haushaltslage der Stadt lässt es nicht zu, die Villa zu sanieren und dann weiterhin den Vereinen für eine geringe Nutzungsgebühr zur Verfügung zu stellen. Entweder muss Sie einer anderen Verwendung zugeführt oder verkauft werden. Für die Vereine der Innenstadt wird in einer anderen geeigneten Liegenschaft ein Treffpunkt geschaffen.
Autor: red

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