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So, 20:39 Uhr
09.10.2011

Gerechtes Unentschieden

Zum 2. Punktspieltag in der Thüringenliga Schach erwartete der SC 51 Nordhausen die SV Jenapharm Jena zu Hause. Als überraschender Spitzenreiter der 1. Runde sollte heute vor allem gutes Schach gespielt werden. Jena gehört zu den Staffelfavoriten und ein achtbares Ergebnis sollte heute her...


Der Überraschungseffekt aus dem Vorjahr war ja weg, wo man an gleicher Stelle ein unerwartetes Remis erkämpfte. Diesmal traten die Jenaer vorgewarnt und kampfbereit an. Nordhausen konnte nicht seine beste Formation aufbieten. Aber deshalb gibt man nicht gleich auf.

Und es entwickelten sich spannende Kämpfe an den Brettern. Zeitlich gesehen passierte wie so üblich die ersten zwei Stunden wenig. Jeder versuchte sich in seiner gewählten Eröffnung zu behaupten und den Gegner irgendwie aufs Glatteis zu führen.

Dann ging es am Brett 2 (Andreas Kuntze) zur Sache. Jeder übte Druck auf einen hängenden bzw. rückständigen Bauern aus. Und wie sie (Analyse) auch die Varianten rechneten – jeder verliert seinen Bauern. Und die Figuren gehen dabei mit vom Brett. Was bleibt – ein Endspiel Leichtfigur/Turm und jeder mit 2x3 Bauern je Brettseite – ohne Bauernschwächen. Daher gab man sich die Hände zum Remis.

Erfreulicher entwickelte sich da das Geschehen am Brett 4 für Nordhausen. Trotz einiger ungenauer Eröffnungszüge versuchte der Jenaer die Fehler ausnutzen zu können und machte dabei, ohne dass es ihm auffiel, größere Fehler. Optisch stand er gut – aber seine Figurenentwicklung war mangelhaft. Und im entscheidenden Augenblick wurde er im Zentrum ausgehebelt. Zu spät erkannte er, dass der Einschlag auf f7, der von Robert Koksch ausgeführt war, seine Königstellung komplett aus den Angeln hebt. Das Figurenopfer musste er notgedrungen annehmen. Die folgende Fesselung des Turmes und der nachfolgende Mattangriff war nicht mehr, auch unter weiteren Figurenrückgaben, aufzuhalten. Sieg am Brett 4 und Nordhausen führte 1,5:0,5.

Dachte man, aber in der Dramatik des Brettes 4 wurde leider die Niederlage von Hartmut Viererbe (Brett 8) nicht registriert. Hartmut stand lange gut und sah eigentlich schon wie der sichere Sieger aus. Aber er verfolgte einen Bauerngewinn, den er auch realisierte, aber seinen Gegner zu einem unbändigen Königsangriff ermunterte. Diesem konnte er nicht Paroli bieten. Schade. Also 1,5:1,5 und alles wieder offen.

Alle anderen Bretter sahen eher für Jena als für Nordhausen aus. Markus gedrückt (Brett 5), Ulli (Brett 7) nicht besser, Ferenz am Brett 1 so lala und Rolf (Brett 6) eher verhalten. Und Varvara am Brett 3 – Bauern weniger aber dafür Königsangriff. Ungewiss!

Ich war noch mit der Partieanalyse mit Andreas Kuntze beschäftigt als auf einmal der Sieg von Markus Königsmann (Brett 5) für Nordhausen gemeldet wurde. Ungläubig sahen wir uns an bis man uns aufklärte, dass der Gegner sich verkalkuliert hatte und Markus so zum Sieg verhalf. Aber das gehört eben auch dazu. Gespielt waren nun schon gute 4 Stunden! Nordhausen führte jetzt 2,5:1,5.

Am Spitzenbrett musste Ferenz Langheinrich erkennen, dass sein jugendlicher Gegner in den Varianten doch sattelfest ist. Schließlich saß ihm ein ehemaliger Deutscher Jugendmeister gegen über. Und er hatte alle Mühe sich den Gewinnbemühungen zu wehren. Am Ende konnte er ein sicheres Remis durch ungleichfarbige Läufer herbei führen. Damit stand es 3:2.

Aber nicht lange. Denn Ulli Reichardt musste dem Druck nachgeben. Er haderte am Ende mit sich selbst, weil er mehr für sich gesehen hatte. Das werden wir in der Partieanalyse ergründen. Seine Niederlage war daher bitter und es stand 3:3.

Nun liefen die Partien von Rolf Schilling (Brett 6) und Varvara Anisheva (Brett 3) noch. Gegensätzlicher konnten die Stellungen nicht sein. Rolf mit dem Rücken zur Wand – da war vorher mehr drin wie er sagte, und Varvara voll auf Angriff – aber Bauern weniger!

Leider kann ich zum Partieverlauf von Varvara wenig berichten, aber es soll unter Druck der Gegner „nervlich“ eingebrochen sein. Trotzdem – Klasse Sieg von Varvara. Man muss auch erst das einmal schaffen, den Gegner unter Druck zu setzen, damit er Fehler macht. 4:3 für Nordhausen.

Aber nur Sekunden lang. Dann gab Rolf seine aussichtslose Stellung auf. Er hatte nicht die Spur einer Chance, um den Remishafen zu erreichen. Am Ende ein gerechtes Unentschieden für beide Mannschaften.

Im Laufe des Wettkampfes meldete sich die 2. Mannschaft per Handy. Sie konnte einen überraschenden Sieg gegen den SSV 90 Artern in der Bezirksklasse Nord mit 4,5:3,5 melden. Gratulation! Ein gelungenes Wettkampfwochenende für die Schachspieler des SC 51 Nordhausen.
Robert Koksch, Spielleiter, SC 51 Nordhausen
Autor: nnz

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