eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mo, 12:39 Uhr
30.05.2011

Barrierefreiheit wird immer wichtiger

Alle Städte mit weniger als 100.000 Einwohnern in Thüringen werden in der Zukunft schrumpfen und altern. Nordhausen ist hier keine Ausnahme und so ergeben sich für die Stadt neue Herausforderungen aus dieser Entwicklung. Neben dem Versuch, junge Menschen an den Standort zu binden, muss vor allem für die ältere Bevölkerung vorgesorgt werden. Barrierefreiheit ist ein wichtiges Thema für die Zukunft in Nordhausen...


Im Alter nimmt die Mobilität deutlich ab. Viele unserer älteren Mitbürger haben daher Schwierigkeiten sich in der Stadt und im Umland zu bewegen. Hierauf muss reagiert werden, um die Lebensqualität dieser Menschen auf einem hohen Niveau zu halten. Verbesserungen sind in allen Bereichen notwendig.

Verbesserungen im öffentlichen Raum

Die Zahl der Menschen über 80 wird bis 2050 dramatisch ansteigen. 10 Millionen sollen es zu diesem Zeitpunkt sein. In den ostdeutschen Ländern ist die Überalterung schon heute sichtbar, dennoch sind noch nicht überall die notwendigen Maßnahmen getroffen worden. Öffentlich zugängliche Gebäude, Straßen, Wege, Grünanlagen und viele weitere Orte müssen dahin gehend optimiert werden, dass alle Menschen am öffentlichen Leben teilnehmen können. Wichtig sind vor allem gut zugängliche Behörden und Ämter. Hier müssen Rollstuhlrampen und im Zweifelsfall auch Treppenlifte zur Verfügung stehen.

Bei Neubauten müssen vor allem ausreichend breite Flächen bereitgestellt werden, Bewegungsflächen müssen ebenerdig sein und Höhenunterschiede sollten ohne Probleme zu überwinden sein. Aber nicht nur Verwaltungseinrichtungen müssen sich auf die alternde Gesellschaft einstellen. Auch andere öffentliche Orte wie Bibliotheken und Museen aber auch Dienstleister müssen ebenfalls dazu angehalten werden, sich möglichst barrierefrei einzurichten. Kinos, Restaurants oder Geschäfte sollten dies auch im eigenen Interesse tun, um die Kundschaft für sich zu gewinnen. Ein besonderer Service wird häufig von den Verbrauchern honoriert. Eine Lupe an Einkaufswagen ist zum Beispiel ein toller Service für Menschen mit starker Sehschwäche.

Auch Wohnungen müssen sich verändern

Auch in privaten Haushalten wird Barrierefreiheit immer wichtiger. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Vermieter ihre Häuser und Wohnungen dementsprechend ausstatten. Hierzu sollte in allen Räumen eines Gebäudes genug Platz sein, um sich auch mit einem Rollstuhl oder Rollator frei bewegen zu können. Grundsätzlich sind Schwellen immer ein großes Problem, daher ist der völlige Verzicht auf diese Hindernisse ratsam. Auch Durchgänge und Wege sollten entsprechend konzipiert sein und auch Rollstuhlfahrern die Möglichkeit bieten diese sie zu nutzen.

Wo keine Aufzüge vorhanden sind, können Treppenlifte eine gute Alternative darstellen, um den Transport zwischen zwei Ebenen zu ermöglichen. Auch sensorische Hindernisse müssen abgebaut werden, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten. Deshalb sollten immer mehrere Sinne angesprochen werden, denn auch eine klare und anschauliche Gestaltung ist hilfreich.
Autor: nnz

Kommentare
arixtra
30.05.2011, 23.29 Uhr
treppenkäfer vs. treppenlift
vielleicht hätte man das geld für die treppenkäfer schon in ein paar rampen und lifte stecken können. dann könnten wir die touristen mit einer behinderten- und kinderwagenfreundlichen stadt locken statt mit käfern, die das treppenproblem beschönigen...
Ines Gast
31.05.2011, 08.34 Uhr
Treppenkäfer und Treppenlift!
Hallo Arixtra, wir sind sehr für Barrierefreiheit. Wir bauen deshalb unser neues Bettenhaus für die Rothleimmühle im Erdgeschoss barrierefrei und schaffen damit Gruppenunterkünfte für Behinderte, die es bislang in der Region nicht gibt. Und wir planen gezielte Freizeitangebote, darunter auch Treppenkäferaktionen, für behinderte Menschen.

Und wir wissen, dass auch behinderte Menschen unsere Käfer schätzen: Die Nordthüringer Lebenshilfe hat ihren eigenen Käfer kreiert. Das Staatliche Förderzentrum Skt. Martin hat mit seinen behinderten Kindern Treppenaktionen unternommen. ... Die Frage ist doch nicht Treppenkäfer vs. Lifte. Und unsere Treppen sind eben nicht nur ein Problem, sondern auch wunderschön und in ihrer Vielfalt einmalig. Auch die Stadtführergilde kann Geschichten von begeisterten Touristen erzählen.

Wir engagieren uns für die Treppen und für behinderte Menschen. Das eine schließt das andere nicht aus. Ich lade Sie ein, uns bei unseren Planungen für behinderte Menschen zu unterstützen. Wir greifen gern auf den konstruktiven Rat von Sachverständigen zurück.
Free-JH
03.07.2019, 09.37 Uhr
Barrierefreiheit ist leider nicht selbstverständlich
Auch im Jahr 2019 ist Deutschland weitgehend noch nicht Barrierefrei.
Die Pflege und Seniorenheime sind überfüllt, Pflegefachkräfte quasi "ausgestorben" und diejenige die wie ich zu Hause von der Familie versorgt werden sind oft auf 1 Stockwerk beschränkt da wir die Treppen alleine nicht mehr sicher bewältigen können.
Ich wollte mich allerdings nicht einschränken lassen. Deshalb hab ich mich schlau gemacht und mir einen neuen Fahrbaren Untersatz gegönnt. Einen Treppenlift - 4-rad Antrieb- - elektronisch angetrieben - leise- und mit Aufsstehhilfe :-) ein treuer Begleiter bis ins andere Stockwerk.
Wenn auch Ihr euch nicht länger eingrenzen lassen wollt, das ist meienr : https://handicare-treppenlifte.de/treppenlifte/gerade-treppenlifte/handicare-1000/
Psychoanalytiker
03.07.2019, 10.38 Uhr
Liebe @ Ines Gast von der Rothleimmühle ...
... es bedarf keines Sachverständigen für einen konstruktiven Rat, der "gesunde Menschenverstand" und Auskünfte von behinderten Menschen reichen völlig aus.

Ich kenne mich auf dem Gelände der Rothleimmühle nicht aus. Setzen Sie sich einfach in einen Rollstuhl oder nehmen Sie einen Rollator in die Hand, und bewegen Sie sich so im und um das Gelände herum. Sie werden vielleicht Stufen oder Bordsteinkanten, Pflastersteine, Kiesstrecken oder Schlaglöcher, zu schmale Türen oder Steigungen und ähnliche "Hindernisse" spüren, die Sie sonst nicht so bemerken. Das sollte bereits so sensibilisieren, dass "Sachverständige" die möglicher Weise nur irgendwelche DIN oder Bauverordnungen bemühen, überflüssig werden läßt. Lassen Sie sich nicht von"Fachleuten" beraten, tun Sie selbst etwas, z.B. Türen breiter gestalten und Wege asphaltieren. Es ist für behinderte Menschen nicht gerade schön, sich auf "Buckelpisten" bewegen zu müssen ...
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr