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Mo, 12:49 Uhr
30.05.2011

7. Harz-Hunderter - Beobachtungen

Noch nie habe ich einen Hunderter so kurzfristig vorbereitet, wie den 7. Harz-Hunderter. Bisher radelte ich erst 65 Kilometer ab: Und am kommenden Sonnabend geht es schon los! Bodo Schwarzberg berichtet...


Zur ersten Ausgabe der neuen Serie "Harzer Wandernadel" erkundete ich gestern das Gebiet zwischen Wippra (km 26) und Degenerhausen (km 65). Die Beobachtungen, die man während so einer mitunter recht abenteuerlichen Erkudungstour macht, können durchaus zum Nachdenken anregen. Vor allem fiel mir wie schon so oft auf, dass in unserem schönen Harz kaum Wanderer oder ähnlich sportlich aktive Menschen unterwegs waren. Ich traf außerhalb von Wippra, Wippertalsperre und Leinemühle bei Molmerswende nicht EINEN Menschen. Noch nicht einmal Radfahrer waren bei dem schönen Wetter unterwegs. Um so mehr konzentrierten sich die Autos an besagten Touristenzentren.

Auf den 6 km Feldweg zwischen Wippra und der Wippertalsperre radelte ich wiederholt in einer Staubwolke vorbeifahrender Autofahrer. Einen Fußgänger, der sich dieses schöne Stück Landschaft zu Fuß erschließt, sah ich keinen. Dafür war der Parkplatz an der Wippertalsperre gut gefüllt. Diese Beobachtung gibt mir zu denken. Die Folgen von Bewegungsarmut und Übergewicht, Bluthochdruck, Schlaganfall, Diabetes, Harnsteine u.s.w. kosten die Kassen alljährlich Millarden - Mit steigender Tendenz. Ganz zu schweigen von dem persönlichen Leid des Einzelnen und dessen Familie.

Leider gehöre ich mit dieser Meinung einer Minderheit an. Problematisch sehe ich auch die dadurch bedingte Naturentfremdung. Wie wollen wir denn in Zeiten globaler Umweltprobleme Landschaften erhalten, wenn sie nur noch aus fahrenden Autos wahrgenommen werden? Ein Phänomen ist auch die Tatsache, dass wir heute mit hervorragenden Wanderkarten überschüttet werden. Gewandert wird aber kaum.

Die von mir seit langer Zeit kritisierte, oft genug desolate Ausschilderung der Wanderwege im Ost-Harz (im Vergleich mit anderen "Wander"regionen) hingegen, hat sich erfreulicherweise, zumindest stellenweise gebessert. Ich war angenehm überrascht, dass ich meine Wanderkarte oft im Rucksack lassen konnte, weil eine Orientierungsmöglichkeit durch die neuen Schilder gegeben war. Das ist eine ganz wichtige Voraussetzung für eine Förderung des sanften Tourismus.

Allerdings lässt der Zustand mancher Wanderwege noch immer zu wünschen übrig. Selbst der europäische Fenwanderweg E 11 Holland-Masuren, ist stellenweise fast zugewachsen.
Konradsburg (Foto: B. Schwarzberg)
Konradsburg (Foto: B. Schwarzberg)
Konradsburg (Foto: B. Schwarzberg)
Röhrichtschacht (Foto: B. Schwarzberg)
Wegweiser (Foto: B. Schwarzberg)
E 11 zwischen 211 und Wippra (Foto: B. Schwarzberg)
Sehr positiv ist die Einrichtung des flächendeckenden Systems der Harzer Wandernadeln. Selbst ich, der den Harz bereits kreuz und quer durchwandert und durchradelt hat, endecke durch dies Wandernadeln immer wieder mir unbekannte Wanderwege und Ortschaften. Ein Beispiel dafür ist die Konradsburg unweit des beschaulichen Fleckens Wieserode. Sie tront, gewissermaßen als nordöstlicher Eckpfeiler des Harzes hoch über dem nördlichen Harzvorland.

Auf der Konradsburg selbst scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Dort befindet sich auch der mit Abstand östlichste Stempelkasten der Harzer Wandernadel (201). Und in dem Kasten wartete eine zwitschernde Überraschung auf mich (siehe Bilder). Leider erreichen wir die Konradsburg zum 7. Harz-Hunderter mitten in der Nacht, so dass wir ihre Beschaulichkeit kaum sehen werden.

Weitere Bilder zeigen den Röhrichtschacht bei Wettelrode (Bergbaumuseum), wo sich die letzte, d.h. 222. Harzer Wandernadel befindet und den zugewachsenen Europaweg E 11 bei Wippra.
Bodo Schwarzberg
Autor: nnz

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