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Mo, 14:27 Uhr
20.12.2010

Schnelles Internet für alle

Im Dezember hatte das Thüringer Wirtschaftsministerium zu drei Regionalkonferenzen zur Vorstellung der „Breitbandinitiative für Thüringen“ eingeladen. Die für Nordthüringen fand heute in Bad Langensalza statt...


Teilgenommen haben insgesamt rund 250 Vertreter aus den Kommunen, Landkreisen, von den Netzanbietern und beteiligten Ministerien. Informiert und diskutiert wurde über die Breitbandstrategie der Landesregierung. Gleichzeitig erhielten die Bürgermeister und Landräte von den Anbietern konkrete Informationen zum Ausbau-Stand in ihrem Ort. „Ein moderner Wirtschaftsstandort braucht ein modernes und schnelles Internet“, sagte der Thüringer Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD).

Bis 2015 sollen Unternehmen und Bevölkerung auch abseits der größeren Städte von leistungsfähigen Internetanschlüssen profitieren. Die drei Regionalkonferenzen waren daher ein weiterer Schritt, auch die entlegenen Ecken mit einem schnellen Internet zu versorgen. Der Wirtschaftsminister hatte die Breitbandstrategie des Landes vorgestellt, die Netzanbieter wiederum haben über den Netzausbau in den einzelnen Regionen informiert. So waren Vertreter von Telefonica O2, Telekom Deutschland, Vodafone und der Thüringer Netcom dabei.

„Die Konferenzen stießen auf eine gute Resonanz“, so der Minister. „Es war höchste Zeit, mit einer landeseigenen Breitbandstrategie den Ausbau des schnellen Internets voranzubringen“, sagte Machnig.

Allerdings könne die Landesregierung den Netz-Ausbau nicht eigenhändig vornehmen. „Wir können den Prozess beschleunigen, steuern und moderieren“, so der Minister. Der Ausbau selbst sei von den privatwirtschaftlichen Investitionen der Telekommunikations- und Infrastrukturanbieter abhängig.

„Wichtig ist eine enge Abstimmung und Vernetzung zwischen Kommunen und Investoren“, sagte Machnig. Das Ministerium unterstützt diesen Prozess über das Breitbandkompetenzzentrum und über ein eigenes Landesförderprogramm zum Breitband-Infrastrukturausbau.

Ab 2012 soll das Landesförderprogramm mit einem Volumen von 16 Millionen Euro in Kraft treten. Der Großteil der Mittel wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellt. Im Vorfeld wird das Breitbandkompetenzzentrum einen Masterplan erstellen, der die Ausbaupläne sammelt, die Prioritäten festlegt und den Ausbau koordiniert. Dieser Masterplan wird voraussichtlich im Frühjahr 2011 fertig sein, wenn die Netzanbieter alle Informationen an das Ministerium geliefert haben.

Die Kabeltechnik wird mittlerweile von der Funktechnik LTE eingeholt: Für ländliche Ecken in Thüringen wird daher die Nutzung der Frequenzen aus der digitalen Dividende eine deutliche Verbesserung mit sich bringen. Auf den Regionalkonferenzen haben die Anbieter bereits erste Planungen vorgestellt: Beispielsweise plant O2 ab 2011 etwa 611 Thüringer Gemeinden über LTE zu versorgen. Und die Thüringer Netkom GmbH (E.ON Tochter) hat in 2010 ein 100-Orte-Programm aufgelegt, über das sie den Internet-Ausbau verfolgt.

Gemeinsam mit den Anbietern wird das Breitbandkompetenzzentrum einen Ausbauplan für den LTE-Funknetz­ausbau zur Nutzung der „digitalen Dividende“ erarbeiten. Alle Nutzer (Telekom, Vodafone, Telefonica O2) dieser Frequenzen haben eine Ausbauauflage zu erfüllen: zuerst müssen Kommunen mit bis zu 5.000, dann bis zu 20.000 und schließlich bis zu 50.000 Einwohnern versorgt werden.

„Beim Internet-Ausbau muss kreativ gedacht werden“, sagte der Minister. „Ein großes Potenzial liegt in der Nutzung bereits vorhandener Infrastrukturen.“ Dazu würden z.B. Kabeltrassen entlang der Autobahnen oder Kabelnetze von Energieversorgern wie der E.ON Thüringer Energie AG zählen. Die Thüringer Netkom nutzt eigene Glasfaserleitungen, die zusammen mit Strom- oder Erdgasleitungen verlegt werden.

Auf die Regionalkonferenzen wird im kommenden Jahr 2011 ein Breitbandgipfel folgen, damit der Stand des Ausbaus festgestellt und die Strategie den aktuellen Entwicklungen angepasst werden kann. Zum ersten Breitbandgipfel wird das Wirtschaftsministerium Mitte 2011 einladen.
Autor: nnz

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