Die Ilfelder Grundschule ist eine Umweltschule. Seit zehn Jahren bereits gibt es diese Auszeichnung. Aber nicht nur im Unterricht machen sich die Schülerinnen und Schüler mit Natur und Umwelt vertraut. Auch im Hort...


„Also am Anfang haben wir die Stöcke in die Erde gesteckt und dann hier zusammengebunden“, zeigt Vincent. „Ja, mit Draht, der wie Seegurke aussieht“, meint Rebekka. „Dann haben wir andere Stöcke dazwischen geflochten und hier müssen wir noch die Lücken schließen“, sagt Lea. „Jetzt müssen erstmal die Wurzeln anwachsen“, so Fabienne. „Und wir müssen gießen, sonst wächst es nicht“, sagt Marlen. Was die Viertklässler der Grundschule Ilfeld beschreiben ist das Weiden-Iglu, das sie gebaut haben.

Eifrig zwacken die Mädchen und Jungen Zweige vom Weidenast ab und flechten sie zwischen die anderen Zweige, damit ihre neue Hütte noch dichter wird. Wenn alles klappt, wachsen die Weidenäste gut in der Erde an und bekommen Blätter. „Die werden so dicht, dass sich die Kinder richtig drin verstecken können“ sagt Hortleiterin Andrea Bubak. „Die Weiden-Iglus sind unser diesjähriges Projekt als Umweltschule. So wollen wir unseren Spielplatz naturnah gestalten.“

In diesem Jahr ist die Ilfelder Grundschule bereits zum zehnten Mal als Umweltschule ausgezeichnet worden. Nicht nur im Unterricht, sondern gerade auch im Hort werden die Themen Natur und Umwelt belebt und aktiv gestaltet, wie beim Bau der fünf Weidenhütten. Gezeigt, wie es geht, hat Outdoortrainer Alexander Ibe mit seiner Firma 51 Grat aus Neustadt-Osterode. „Was wir hier machen ist eine Mischung als Erlebnis-, Wald- und Naturpädagogik“, erklärt er und wendet sich dann den Erst- und Zweitklässlern zu.

Sie bauen ihre Hütte auf eine andere Art: die Schüler pflanzen sie. „Alexander Ibe hat uns vor einiger Zeit die Weiden gebracht. Die lagen seitdem im Goldfischteich – zum Wurzeln“, erzählt Andrea Bubak. Heute haben die Kinder die Äste aus dem Wasser geholt. Alexander Ibe schneidet die Enden der Äste mit den neu gebildeten Wurzeln ab und verteilt sie an die Kinder. Nun macht der Outdoortrainer in Kreisform Löcher in die Erde und die Kinder stecken nacheinander ihre Weidenwurzeln in den Boden. „Jetzt müsst ihr die Weiden jeden Tag gießen, denn die brauchen viel Wasser. Je mehr ihr gießt, umso schneller wächst euer Weidenhaus“, erklärt Alexander Ibe den Kindern. Den ganzen Nachmittag werkeln die Hortkinder an ihren Weiden-Iglus. Zur Belohnung und Stärkung gibt es danach Würstchen vom Grill.

Mit Projekten und Aktionen wie diesen verdient sich die Grundschule Ilfeld den Titel als Umweltschule Jahr für Jahr aufs Neue. So pflanzen die Schüler mit Unterstützung des Forstamtes Bleicherode jedes Jahr den jeweiligen Baum des Jahres, haben ein „grünes Klassenzimmer“, eine Wetterstation, einen Teich, Nisthilfen für kleine Tiere, ein Insektenhotel und vieles mehr.
Jessica Piper