eic kyf msh nnz uhz tv nt
So, 08:38 Uhr
20.12.2009

Bei Anruf Mord!?

So schlimm ist es wohl nur im Krimi: Bei Anruf Abzocke und Betrug scheint jedoch der tägliche Wahnsinn bei einigen dubiosen Firmen zu sein. Auch wenn diese sich zunächst durchaus seriös und sogar kulant geben. Information und guter Rat sind wie üblich bei nnz/kn nur einen Klick enfernt.


Zunächst eine Erklärung: Beide Fälle sind noch nicht abgeschlossen. Deshalb berichten wir hier zunächst anonym. Wir versprechen aber, dass Sie auch die Namen der handelnden Firmen zu gegebener Zeit nachgereicht bekommen.

Fall 1: Im Februar 2009 wird per Telefon überraschend eine teilweise Kostenbefreiung für einen im Juni 2009 auslaufenden Vertrag angeboten. Angeblich ohne jede Gegenleistung des Kunden. 2 Wochen später liegt jedoch ein neuer Zweijahresvertrag im Briefkasten. Natürlich wird dieser unter Protest zurückgesendet. Weitere 2 Wochen später ist wieder ein neuer Vertrag eingetroffen. Dieses Mal nur über ein halbes Jahr.

Selbstverständlich geht auch der zurück. Bis Mitte Juli geht dann alles seinen gewohnten Gang. Dann kommt ein Schreiben des Vertragspartners: Dieser habe abschließend geprüft und entlasse seinen Kunden hiermit ohne weitere finanzielle Forderungen. Der Kunde denkt: Na bitte, es geht doch. Genau bis Mitte Oktober.

Da kommt ein Schreiben von einem Inkassobüro. Der Kunde schulde seinem gewesenen Vertragspartner noch rund 150 Euro und es werde durch Zins und Zinseszins täglich mehr. Wenn er also nicht schnell bezahlt, wird Klage erhoben und das kostet und dann kommt auch noch die Schufa ins Spiel und die Bank sperrt das Konto und was dergleichen Drohungen mehr sind.

Der Kunde verschweigt zunächst die Existenz des Briefes von Mitte Juli und bittet das Inkassobüro um Aufklärung, wie die Forderung überhaupt zustande kommt. Er erhält nach einigem Hin und Her vom Inkassobüro einen angeblichen Kontoauszug seines gewesenen Vertragspartners, halb in Deutsch, halb in Englisch, mit Buchungen von Januar bis September 2009, also noch drei Monate nach regulärem Vertragsende.

Nun platzt dem Kunden der berühmte Kragen, er kopiert den Brief vom Juli, weist die Forderungen des Inkassobüros zurück und fordert die sofortige Löschung seiner Daten. Als Antwort kommt die Aufforderung, Kontoauszüge an das Inkassobüro zu senden, damit der Fall erneut geprüft werden könne. Selbstverständlich wird auch dieses Ansinnen zurückgewiesen.


Fall 2: Ein Vertrag läuft rund 3 Jahre ohne Beanstandungen. Im April 2009 wird passend zum Geburtstag des Kunden ein neuer wesentlich günstigerer Vertrag angeboten. Der Kunde zögert und verlangt das schriftlich. Das wird ihm zugesagt. Da kein Brief kommt, denkt der Kunde, es ist alles beim Alten. Bis September. Da bemerkt er zufällig, dass er nach dem Anfang April angebotenen Vertrag abgerechnet wird und dieses sich für ihn wesentlich ungünstiger gestaltet.

Der Protest beim Vertragspartner bringt Bemerkenswertes zu Tage: Man habe das Telefongespräch mit Einwilligung des Kunden aufgezeichnet und ihm eine Bestätigung per SMS(!) zukommen lassen. Der Kunde fordert die Überlassung einer Kopie der Aufzeichnung. Diese habe man inzwischen gelöscht, weil der Kunde ja bezahlt habe und das als Einwilligung in den neuen Vertrag gelte. Als besonderes Schmankerl erhält der Thüringer Kunde dann noch einen Kontoauszug mit Kontonummer und Bankleitzahl....... allerdings von einem ganz anderen Kunden aus Schleswig-Holstein.

Beide Berichte sind stark gekürzt. Beide Berichte möchten wir für Sie als Vorwort für folgende Ratschläge verwenden:

Werden Ihnen telefonisch Vertragsgestaltungen oder -änderungen angeboten, lehnen Sie ab. Im einfachsten Fall durch Auflegen. Verbitten Sie sich im Wiederholungsfall weitere Anrufe. Sollten Sie der Werbung am Telefon zugestimmt haben, ziehen Sie diese Zustimmung zurück.

Sind Sie der eher höfliche Typ, der da denkt, der arme Mensch am anderen Ende der Leitung mache ja nur seinen Job, lehnen Sie konsequent und unmissverständlich ab. Sagen Sie, wenn man Ihnen eine Aufzeichnung des Gespräches „androht“, dass ein Vertrag für Sie ein Schriftstück mit 2 Unterschriften ist und Sie alles andere nicht anerkennen.

Eine seriöse Firma wird Ihnen, wenn das Angebot wirklich gut gemeint ist, nie eine schriftliche Vertragsänderung verweigern. Prüfen Sie aber den eingehenden Vertrag gründlich und lassen Sie auch das Kleingedruckte dabei nicht aus. Haben Sie Zweifel, holen Sie immer Rat von Fachleuten ein. Alles natürlich vor Ihrer Unterschrift.

Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Ein Rechtsanwalt ist fast immer billiger, als die aberwitzigen Forderungen eines Inkassobüros. Mit Rechtsschutzversicherung müssen Sie jedoch in jedem Fall noch mal nachrechnen. In diesen Büros weiß man, das bezahlbare Versicherungen von einer Selbstbeteiligung von 100 Euro bis 150 Euro ausgehen. Die erste Forderung wird daher gern kurz unter diesen Beträgen gehalten.

Prüfen Sie Ihr Konto jeden Monat gründlich. Denken Sie nicht, die Größenordnung der ständigen Abbuchungen sei im gewohnten Rahmen. 5 Euro monatlich darüber sind 60 Euro im Jahr. So arbeiten unseriöse Firmen an ihrem Geschäftsergebnis.
Autor: nnz/kn

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr