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Di, 12:45 Uhr
15.12.2009

Nicht ganz so schnell arm

Risiken gibt es heutzutage viele. Auch das Risiko arm zu werden. Es kann mitunter schnell gehen mit dem finanziellen und sozialen Abstieg. In Thüringen jedoch ist diese Gefahr am geringsten...


Vergleicht man die Neuen Bundesländer (ohne Berlin) untereinander, so war 2008 die Bevölkerung in Thüringen nach der in Brandenburg am wenigsten armutsgefährdet.

Menschen gelten als armutsgefährdet, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung auskommen müssen. Legt man das mittlere Einkommen im gesamten Bundesgebiet zugrunde, zeigten sich für das Jahr 2008 in Brandenburg mit 16,8 Prozent und in Thüringen mit 18,5 Prozent die geringsten Armutsgefährdungsquoten aller Neuen Bundesländer. Demgegenüber war in Mecklenburg-Vorpommern fast jeder Vierte (24,0 Prozent) armutsgefährdet. Das geringste Armutsrisiko in Deutschland bestand in Baden-Württemberg (10,2 Prozent) und Bayern (10,8 Prozent).

Besonders armutsgefährdet waren in Thüringen erwerbslose Personen (64,0 Prozent) sowie Alleinerziehende und deren Kinder (54,6 Prozent). Neben diesen Faktoren kam der Qualifikation eine besondere Bedeutung zu. So hatten gering qualifizierte Personen, die 25 Jahre und älter waren, mit einer Armutsrisikoquote von 28,8 Prozent in Thüringen ein weitaus höheres Risiko in die Armut abzurutschen als qualifizierte Personen (18,6 Prozent) und nahezu ein vierfach höheres Risiko als Hochqualifizierte (7,0 Prozent ).

Aufgrund der regionalen Einkommensdifferenzen, die zwischen Ost und West bestehen, ist das Armutsrisiko zwischen Neuen und Alten Bundesländern ungleich verteilt. Während im früheren Bundesgebiet (einschließlich Berlin) 13,4 Prozent der Bevölkerung im Jahr 2008 armutsgefährdet waren, sind es in den Neuen Bundesländern (ohne Berlin) 19,7 Prozent.

Vergleicht man die Armutsgefährdung in Abhängigkeit vom Alter findet sich in den Neuen Ländern lediglich in der Gruppe von Personen die 65 und älter waren (10,6 Prozent) ein geringes Armutsrisiko als im früheren Bundesgebiet (12,3 Prozent).

Demgegenüber waren sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland Frauen häufiger von Armut bedroht als Männer. Der Unterschied ist im Westen (Männer: 12,8 Prozent; Frauen 14,0 Prozent) allerdings deutlich größer als im Osten der Republik (Männer: 19,4 Prozent; Frauen: 20,0 Prozent).

Diese Zahlen gehen aus den Berechnungen des Mikrozensus für das Jahr 2008 hervor, die von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder im Rahmen des Projekts 'Sozialberichterstattung der amtlichen Statistik' durchgeführt werden. Berechnet werden die Zahlen sowohl aus regionaler (Landesmedian) als auch aus bundesdeutscher Perspektive (Bundesmedian).
Autor: nnz/kn

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