Es lebt sich immer noch sicher in Nordthüringen. So könnte man das Resultat der Statistik des Kriminalitätsgeschehens aus dem vergangenen Jahr interpretieren. Die Zahlen des Jahres 2008 wurden heute vorgestellt.

Durch die Polizei sichergestellte Waffen

Die Zahl der Straftaten im Bereich der Nordhäuser Polizeidirektion ist im Vergleich zum Jahr 2007 um 4,5 Prozent zurückgegangen. 852 Straftaten wurden weniger erfasst, insgesamt waren es 18.065. Auch die Aufklärungsquote ist rückläufig, jedoch mit 65,5 Prozent immer noch beruhigend. Im Jahr davor lag sie noch 66,4 Prozent. Fast folgerichtig sind in den zwölf Monaten des zurückliegenden Jahres weniger Tatverdächtige ermittelt worden. 8.777 waren es 2008, was den rückläufigen Trend unterstreicht. Zum Vergleich: 2004 konnten noch 11.055 Tatverdächtige ermittelt werden. Übrigens: Zwei Drittel der ermittelten Tatverdächtigen wohnen am Ort der Straftat

Der Rückgang der Verdächtigen durchzieht alle Altersgruppen und ist auch geschlechterspezifisch belegbar. So waren unter den Tatverdächtigen 396 Kinder und 946 Jugendliche zu finden. Unter den mehr als 11.000 Tatverdächtigen wurden 332 nichtdeutscher Herkunft registriert.

Im Jahr 2008 wurden 644 weniger Diebstähle verzeichnet als im Jahr davor, auch die Drogenkriminalität ging zurück. Hier jedoch nur in der Quantität, die Menge der beschlagnahmten Drogen steigt enorm an. Wurden 2008 lediglich 1,9 Kilogramm Haschisch, 900 Gramm Marihuana oder 617 Gramm Amphetamine konfisziert, so beschlagnahmten die Beamten im Jahr 2008 9,7 Kilogramm Haschisch, 5,9 Kilogramm Marihuana oder 4,8 Kilogramm Amphetamine. Gestiegen gegenüber 2007 sind die Zahlen der Körperverletzungen (+70), die Vermögens- und Fälschungsdelikte (+39) und die Sachbeschädigungen (+117).

Im Landkreis Nordhausen sind durch die Beamten der Polizeiinspektion 3.904 Straftaten aufgenommen und bearbeitet worden. Das ist ein Rückgang von 336 Delikten zum Jahr 2007. Die Aufklärungsquote konnte von 59,4 Prozent auf 61,2 Prozent erhöht werden. Es wurden im Landkreis Nordhausen 1.825 Tatverdächtige ermittelt. Bei fast allen Deliktgruppen gab es einen Rückgang zu verzeichnen, Ausnahme stellte der Betrug dar. Hier gab es eine Steigerung von 332 auf 420 Fälle. Leicht erhöht hat sich auch die Zahl der Körperverletzungen.

Im Kyffhäuserkreis sind im vergangenen Jahr 2.977 Straftaten erfasst worden, was einen Rückgang von 217 Delikten darstellt. Dabei konnten die Beamten 1.408 Tatverdächtige ermitteln. Die Aufklärungsquote hat mit 60,7 Prozent das Niveau des Vorjahres. Angestiegen sind hier ebenfalls die Betrugsfälle sowie die Sachbeschädigungen.

Im vergangenen Jahr konnten 20 schwere Straftaten in Nordthüringen abgeschlossen werden. Das waren drei Morde, 14 vorsätzliche sowie drei fahrlässige Tötungen. All diese so genannten Straftaten gegen das Leben konnten aufgeklärt werden.

Grosa (Foto: nnz) Im Rahmen der heutigen Vorstellung der Statistik ging der amtierende Leiter der Kriminalpolizeiinspektion, Marko Grosa (Foto), auf schwere Straftaten ein. Der Mord in Haferungen, ein versuchter Mord in der Sundhäuser Straße in Nordhausen, ein versuchter Totschlag am Nordhäuser Bahnhof, ein weiterer in der Nordhäuser Wallrothstraße. Bei letzterem Delikt ist das Verfahren eingestellt worden (zu allen Straftaten finden Sie Informationen im Archiv der nnz).

Freude herrschte bei den Kriminalisten über die Aufklärung von 21 Einbrüchen in Kindertagesstätten in Nordhausen. Hier konnten drei Tätergruppen dingfest gemacht werden, die Jugendlichen kamen mit Bewährungsstrafen davon. Erfolg hatte die hier Kripo, weil an den Wochenenden fast alle Kitas einer enormen Kontrolle unterzogen und mit Beamten „besetzt“ wurden.