Sa, 08:37 Uhr
18.12.2021
Alkoholkonsum steigt zu Weihnachten und Silvester
Immer mehr Rauschtrinker in Deutschland
In der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel steigt der Alkoholkonsum für gewöhnlich an, denn die Versuchung durch Glühwein, Sekt & Co. ist groß. Besonders gefährdet sind Menschen, die ihren Konsum nicht kontrollieren können...
Wie Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, ist die Zahl der sogenannten Rauschtrinker in Deutschland deutlich gestiegen. So wurden im ersten Corona-Jahr 2020 bundesweit rund 34 Prozent mehr Versicherte wegen einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Rausches oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol ärztlich behandelt als noch zehn Jahre zuvor. Den größten Anstieg registriert die KKH mit rund 67 Prozent in Thüringen, das geringste Plus von fast 10 Prozent in Hamburg.
Im ersten Corona-Jahr 2020 haben einer KKH-Hochrechnung zufolge rund 1,3 Millionen Menschen in Deutschland einen exzessiven Alkoholkonsum an den Tag gelegt, rund doppelt so viele Männer wie Frauen.
Und wie beeinflusst die Corona-Krise den Alkoholkonsum?
Vergleicht man das Jahr 2019 direkt vor der Pandemie mit dem vergangenen Jahr 2020, so verzeichnet die KKH beim Rauschtrinken noch keine nennenswerte Veränderung. Welchen Einfluss Corona auf den Alkoholkonsum in der Bevölkerung hat, wird sich auch erst in einigen Jahren zeigen. Denn bis sich Betroffene ein Alkoholproblem eingestehen und sich zu einem Arztbesuch überwinden, kann viel Zeit vergehen. Eine von der KKH beauftragte Online-Umfrage aus dem Jahr 2020 deutet allerdings darauf hin, dass die Zahlen weiter steigen könnten. Darin hatte fast ein Viertel der regelmäßigen Alkoholkonsumenten zugegeben, seit der Pandemie häufiger zur Flasche zu greifen. Darüber hinaus fühlen sich viele Menschen, die wegen ihrer Alkoholsucht bereits in Therapie sind, aufgrund der Corona-Pandemie im Stich gelassen. Etliche Hilfsangebote mussten wegen der Krise vorübergehend eingestellt werden, was wiederum zu vermehrten Rückfällen führen kann.
Das richtige Maß – gibt es das überhaupt?
Das Tückische: Schon kleine Mengen Alkohol steigern das Risiko für zahlreiche Krankheiten, unter anderem Bluthochdruck, Übergewicht, Leberzirrhose und Krebs. Vor allem Rauschtrinken ist besonders gefährlich, weil es darüber hinaus akute Schäden wie Alkoholvergiftungen und Verletzungen sowie Gewalt nach sich ziehen kann. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) spricht von Rauschtrinken, wenn bei einer Gelegenheit große Mengen Alkohol konsumiert werden, beispielsweise bei einem Treffen mit Freunden. Bei Frauen ist dies bei mindestens vier Gläsern und bei Männern bei mindestens fünf Gläsern der Fall. Zur Orientierung: Als Maß dient ein kleines Glas Bier oder ein Glas Sekt mit einem reinen Alkoholgehalt zwischen 10 und 12 Gramm.
Bleibt die Frage: Wo liegt die Grenze zum riskanten Konsum? Laut BZgA bewegen sich gesunde Frauen bereits bei mehr als 0,3 Liter Bier und gesunde Männer bei mehr als 0,6 Liter Bier pro Tag in einem gesundheitlich riskanten Bereich. Egal, ob Mann oder Frau: Mindestens zwei Tage in der Woche sollten alkoholfrei sein.
Autor: redWie Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, ist die Zahl der sogenannten Rauschtrinker in Deutschland deutlich gestiegen. So wurden im ersten Corona-Jahr 2020 bundesweit rund 34 Prozent mehr Versicherte wegen einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Rausches oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol ärztlich behandelt als noch zehn Jahre zuvor. Den größten Anstieg registriert die KKH mit rund 67 Prozent in Thüringen, das geringste Plus von fast 10 Prozent in Hamburg.
Im ersten Corona-Jahr 2020 haben einer KKH-Hochrechnung zufolge rund 1,3 Millionen Menschen in Deutschland einen exzessiven Alkoholkonsum an den Tag gelegt, rund doppelt so viele Männer wie Frauen.
Und wie beeinflusst die Corona-Krise den Alkoholkonsum?
Vergleicht man das Jahr 2019 direkt vor der Pandemie mit dem vergangenen Jahr 2020, so verzeichnet die KKH beim Rauschtrinken noch keine nennenswerte Veränderung. Welchen Einfluss Corona auf den Alkoholkonsum in der Bevölkerung hat, wird sich auch erst in einigen Jahren zeigen. Denn bis sich Betroffene ein Alkoholproblem eingestehen und sich zu einem Arztbesuch überwinden, kann viel Zeit vergehen. Eine von der KKH beauftragte Online-Umfrage aus dem Jahr 2020 deutet allerdings darauf hin, dass die Zahlen weiter steigen könnten. Darin hatte fast ein Viertel der regelmäßigen Alkoholkonsumenten zugegeben, seit der Pandemie häufiger zur Flasche zu greifen. Darüber hinaus fühlen sich viele Menschen, die wegen ihrer Alkoholsucht bereits in Therapie sind, aufgrund der Corona-Pandemie im Stich gelassen. Etliche Hilfsangebote mussten wegen der Krise vorübergehend eingestellt werden, was wiederum zu vermehrten Rückfällen führen kann.
Das richtige Maß – gibt es das überhaupt?
Das Tückische: Schon kleine Mengen Alkohol steigern das Risiko für zahlreiche Krankheiten, unter anderem Bluthochdruck, Übergewicht, Leberzirrhose und Krebs. Vor allem Rauschtrinken ist besonders gefährlich, weil es darüber hinaus akute Schäden wie Alkoholvergiftungen und Verletzungen sowie Gewalt nach sich ziehen kann. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) spricht von Rauschtrinken, wenn bei einer Gelegenheit große Mengen Alkohol konsumiert werden, beispielsweise bei einem Treffen mit Freunden. Bei Frauen ist dies bei mindestens vier Gläsern und bei Männern bei mindestens fünf Gläsern der Fall. Zur Orientierung: Als Maß dient ein kleines Glas Bier oder ein Glas Sekt mit einem reinen Alkoholgehalt zwischen 10 und 12 Gramm.
Bleibt die Frage: Wo liegt die Grenze zum riskanten Konsum? Laut BZgA bewegen sich gesunde Frauen bereits bei mehr als 0,3 Liter Bier und gesunde Männer bei mehr als 0,6 Liter Bier pro Tag in einem gesundheitlich riskanten Bereich. Egal, ob Mann oder Frau: Mindestens zwei Tage in der Woche sollten alkoholfrei sein.
Kommentare
Herbert53
18.12.2021, 11.00 Uhr
Wo bleibt das Alkoholverbot?
Schließlich belegen auch Rausch- und Komatrinker Betten im Krankenhaus oder auf Intensivstationen. Wollen wir das dem dort überlasteten Personal auch noch antun? Die haben doch schon mit Corona genug zu tun.
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habauchwaszusagen
18.12.2021, 11.40 Uhr
Zu billig
Das Zeug ist viel zu billig. Und der Fusel in Tetrapacks bei den Discountern tut sein Übriges dazu. Ständig werden nur die Raucher zur Kasse gebeten, aber der Alkohol bleibt unberührt. Der hat einen viel größeren Anteil an den Krankenkassenkosten.
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DDR-Facharbeiter
18.12.2021, 15.47 Uhr
Rausch- und Koma-Trinker belegen oft erstmal Ausnüchterungs- Betten in der Notaufnahme
Rausch- und Koma-Trinker gehören zum Alltagsgeschäft der Krankenhäuser. Sie werden meistens nach einer kurzen Untersuchung auf dringlichen Behandlungsbedarf in einem Ruhe-Raum der Notaufnahme abgelegt und nach symptomloser Ruhezeit vor dem Mittagessen vor die Tür gesetzt.
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Halssteckenbleib
18.12.2021, 18.30 Uhr
Rauschtrinker in Deutschland...
Das wundert mich überhaupt nicht.Anders lässt sich das derzeitige ja kaum noch ertragen.Man sieht und regt sich über die Rauschtrinker auf.Aber warum will keiner wissen.Einfach feiern lassen und fertig.Die Rauschtrinker kommen schon von selbst wieder zu Besinnung.Natürlich belegen diese gleich wieder die Intensivbetten....Was auch sonst..
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Herbert53
18.12.2021, 23.48 Uhr
Notfallbehandlung von Komatrinkern
Wie sieht die Notfallbehandlung von Komatrinkern aus?
Zunächst wird getestet, ob die Person noch ansprechbar ist. Ist das nicht der Fall, wird geprüft, ob noch eine Reaktion auf Schmerzreize vorhanden ist. Das gibt Aufschluss über die Tiefe der Bewusstlosigkeit. Schon in der Notaufnahme legt man eine Infusion mit einer Salzlösung an, um den Alkoholgehalt im Blut zu verdünnen. Anschließend kommt der Patient auf die Intensivstation (schließlich ist er bewusstlos). Dort werden Atmung, Puls und Blutdruck überwacht. In der Regel bleibt er bis zu 24 Stunden dort, bevor sie wieder nach Hause darf.
Zunächst wird getestet, ob die Person noch ansprechbar ist. Ist das nicht der Fall, wird geprüft, ob noch eine Reaktion auf Schmerzreize vorhanden ist. Das gibt Aufschluss über die Tiefe der Bewusstlosigkeit. Schon in der Notaufnahme legt man eine Infusion mit einer Salzlösung an, um den Alkoholgehalt im Blut zu verdünnen. Anschließend kommt der Patient auf die Intensivstation (schließlich ist er bewusstlos). Dort werden Atmung, Puls und Blutdruck überwacht. In der Regel bleibt er bis zu 24 Stunden dort, bevor sie wieder nach Hause darf.
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Echter-Nordhaeuser
19.12.2021, 09.24 Uhr
"So ist das"
Wie sagte man früher, das Leben ist nur noch im Suff zu ertragen. So ist es heute auch wieder, der Verlust von Arbeitsplätzen, Kurzarbeit, Stress und gestiegene Preise das verkraften viele nicht.
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