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Do, 09:12 Uhr
22.04.2021
nnz-Forum

Klima-Wohlstand mit Rechentricks beim Klimaschutz?

Nicht erst seit Greta Thunberg wird es politisch auf die Agenda gesetzt. Europa verschärft aktuell die Klimaziele, Deutschland also mit. Nur, was haben die Experten von Hochschulen da errechnet, fragt Tim Schäfer im nnz-Forum...

Ist das ein Griff in die Trickkiste und Ausdruck von Zielstellungen, die jeweils eine führende Rolle politisch proklamieren sollen, ein internationales Phänomen? Ein Ansatz zur Diskussion mit ein paar Maßnahmenvorschlägen, die geboten erscheinen.

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Die Erfüllung des Internationalen Pariser Klimaabkommens stellt große Herausforderungen. Also wenn man dies ernsthaft umsetzen will. Den Russen mit Präsident Putin werfen auch deutsche Medien vor, hier Rechentricks anzuwenden, die ein hohes CO2 -Einsparpotenzial ausweisen, welches aber allerhöchstens bei einem Drittel der Zielstellungen liegen soll. Nur ein Beispiel. Dabei sitzen die Deutschen im Glas- Treibhaus und somit sollten bekanntlich keine Steine geworfen werden.

Laut aktuellen Zahlen ist Deutschland der größte Klimasünder in der EU bezogen auf den Ausstoß von Treibhausgasen. Die Kohleverstromung spielt dabei die wichtigste Rolle. In Deutschland gibt es auf mehreren Ebenen Probleme. Die Hausaufgaben hat die jetzige Bundesregierung offenbar „nicht optimal“ gemacht. Das betrifft zunächst einmal die Regulierung und insbesondere den Ausbau der erneuerbaren Energien und Netze. Ach so, es ist ja Corona, stimmt, das geht vor.

Nun ist Corona geregelt. Zurück zum Klima! Wenn man aus Kohle raus geht, Atomstrom beendet, muss man ja etwas anders machen: Einen sinnvollen, nachhaltig vertretbaren Ausbau der erneuerbaren Energien, endlich anstehende Gesetzesreformen schaffen. Andere Ideen? So schnell wie bei Corona sollte es gehen! Ausgehend vom primären Erfordernis Schadabgase zu reduzieren, ist zu sichern, dass etwa stark erhöhte Strompreise nicht die Elektromobilität und Wasserstofferzeugung absterben lassen, der Ausbau der Ladeinfrastruktur/Netze muss schneller erfolgen. Energie sollte nachts dezentral zwischengespeichert werden, um bei hohem Bedarf diesen vor Ort deckeln zu können.

Auch die CDU und SPD, die es ja über viele Jahre auf höchster Ebene in Deutschland/EU mit in der Hand halten, wollen, wie jüngst der CDU- Kanzlerkandidat Laschet sagte, den Klima-Wohlstand oder den sozialen Klima-Wohlstand (SPD-Kanzlerkandidat Scholz). Das bedeutet auch, dass der Strompreis günstiger wird, bleibt und ausreichend zur Verfügung steht. Genau das steht aber in Frage. Kann sich bei Erhöhung des Strompreises sogar fatal auswirken. Auf die Wirtschaft, besonders aber auf die junge Elektromobilität, wo deutsche Hersteller ja Marktführer werden sollen und müssen. Hohe Strompreise und mangelnde Möglichkeiten zum Laden der Elektrofahrzeuge werden sicherlich nicht dazu beitragen, Elektromobilität zu befördern. Die Reichweite der Elektroautos, deren Preis und Prämien allein können es nicht richten. Auch wenn nicht populär, Atomstrom hat große Auswirkungen auf den Umwelt- und Klimaschutz und kann katastrophale Folgewirkungen auslösen.

Wie will man aber Wohlstand in Deutschland in den nächsten Jahren fortschreiben, ohne Atomstrom? Grundsätzlich bleibt die Frage offen, wie man die Zielstellungen genauer umsetzen will. Es gibt noch sehr viele Maßnahmen, die mehr Klimaschutz wirklich bedeuten können. Die Schwierigkeit strukturiert sich aber bereits im Ansatz des Umsetzens. Das wird politisch von starken Grünen bestimmt aufgebrochen. Dafür steht zweifellos eine Kanzlerkandidatin Baerbock (Grüne). Aber auch dazu braucht es Zielstellungen, die nicht auf Rechentricks basieren. Einer Politik, die Klima-Wohlstand sichert und gestaltet. Man darf gespannt sein, was dazu die prominenten Experten im Klima-Pavillon von Nordhausen erzählen, ob man hier auch in die Rechentrickkiste greift?
Autor: red

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