Di, 15:00 Uhr
19.01.2021
Nachgefragt:
Warum gerade jetzt?
Die Erfahrung lehrt: selbst bei kommunalpolitischen Aktivitäten sind es meist nicht die offensichtlichen Themen, die einen Polit-Hintergrund haben, sondern die am Rande mitwabern. So war es vielleicht auch gestern...
Zugegeben, es war nach langer, langer Zeit wieder mit an der Zeit, an der Sitzung eines politischen Gremiums berichtend teilzunehmen.
Die Erfahrung lehrt: bei Zusammenkünften des Kreisausschusses hängt die Dauer des öffentlichen Teils hauptsächlich von der Dauer des landratlichen Einführungsmonologs ab. So auch gestern, da waren es wohl um die 30 Minuten, die Matthias Jendricke brauchte, um über die Corona-Lage und die Haushaltslage zu referieren.
Im letzten Tagesordnungspunkt, der mit "Anfragen/Sonstiges" benannt wurde, kam dann aus der LINKE-Fraktion des Kreistages, namentlich von Heike Umbach die Frage nach der Besetzung des Jugendamtsleiters hoch. Genauer geschrieben, nach der immer noch zu konstatierenden Nicht-Besetzung der Position innerhalb der Kreisverwaltung. Der Landrat antwortete, dass die Stelle nach dem Weggang der einstigen Leiterin - das war Mitte 2019 - zweimal ausgeschrieben wurde, allerdings nicht besetzt werden konnte.
Doch der LINKEn reichte diese Antwort, die im öffentlichen Teil der gestrigen Sitzung gegeben wurde nicht, sie schob die von der nnz veröffentlichte Pressemitteilung nach. Da jedoch muss die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der LINKE schon gewusst haben, was innerhalb der Kreisverwaltung unternommen wurde. Kurios auch, weil doch der in der Pressemitteilung zitierte Alexander Scharff als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses sehr an solche Vorgänge angebunden sei, hört man aus der Kreisverwaltung. Letztlich müsse dieser Ausschuss ja einer Besetzung zustimmen.
Wir haben heute beim Vizelandrat und für den Jugendamtsbereich politisch Verantwortlichen, bei Stefan Nüßle, nachgefragt. Der bestätigte die Aussage des Landrates. "Gleich nach Ausscheiden von Frau Weber Mitte 2019 haben wir eine Stellenausschreibung initiiert. Es gab schon damals wenige Bewerbungen. Der einzig mögliche Bewerber hatte jedoch selbst abgesagt." Ähnlich die Erfahrungen des Landratsamt im Juli vergangenen Jahres. "Hier gab es Vorstellungsgespräche infrage kommender Kandidaten im Spätherbst, damals sagten die favorisierten Kandidaten kurzfristig ab", so Nüßle auf Anfrage der nnz. Beide Ausschreibungen wurden auch über das Stellenportal der nnz veröffentlicht.
Neben den Ausschreibungen hatte sich die Kreisverwaltung auch auf anderen Wegen auf die Suche gemacht. Mit im Boot seien zum Beispiel der Landkreistag gewesen, auch bei anderen Landkreisen habe man angefragt.
Die Erfahrung lehrt: Gemeinhin gilt die Besetzung eines Posten eines Fachbereichsleiters in einer Kreisverwaltung als Karrieresprung. Bei einem Jugendamt scheint das allerdings nicht der Fall zu sein. Ähnlichkeiten gab es auch im Gesundheitsamt. Hier wurde mehrfach eine ärztliche Stelle ausgeschrieben. Nach langer Suche hatte man hier jedoch Erfolg. Oder Glück.
Peter-Stefan Greiner
Autor: redZugegeben, es war nach langer, langer Zeit wieder mit an der Zeit, an der Sitzung eines politischen Gremiums berichtend teilzunehmen.
Die Erfahrung lehrt: bei Zusammenkünften des Kreisausschusses hängt die Dauer des öffentlichen Teils hauptsächlich von der Dauer des landratlichen Einführungsmonologs ab. So auch gestern, da waren es wohl um die 30 Minuten, die Matthias Jendricke brauchte, um über die Corona-Lage und die Haushaltslage zu referieren.
Im letzten Tagesordnungspunkt, der mit "Anfragen/Sonstiges" benannt wurde, kam dann aus der LINKE-Fraktion des Kreistages, namentlich von Heike Umbach die Frage nach der Besetzung des Jugendamtsleiters hoch. Genauer geschrieben, nach der immer noch zu konstatierenden Nicht-Besetzung der Position innerhalb der Kreisverwaltung. Der Landrat antwortete, dass die Stelle nach dem Weggang der einstigen Leiterin - das war Mitte 2019 - zweimal ausgeschrieben wurde, allerdings nicht besetzt werden konnte.
Doch der LINKEn reichte diese Antwort, die im öffentlichen Teil der gestrigen Sitzung gegeben wurde nicht, sie schob die von der nnz veröffentlichte Pressemitteilung nach. Da jedoch muss die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der LINKE schon gewusst haben, was innerhalb der Kreisverwaltung unternommen wurde. Kurios auch, weil doch der in der Pressemitteilung zitierte Alexander Scharff als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses sehr an solche Vorgänge angebunden sei, hört man aus der Kreisverwaltung. Letztlich müsse dieser Ausschuss ja einer Besetzung zustimmen.
Wir haben heute beim Vizelandrat und für den Jugendamtsbereich politisch Verantwortlichen, bei Stefan Nüßle, nachgefragt. Der bestätigte die Aussage des Landrates. "Gleich nach Ausscheiden von Frau Weber Mitte 2019 haben wir eine Stellenausschreibung initiiert. Es gab schon damals wenige Bewerbungen. Der einzig mögliche Bewerber hatte jedoch selbst abgesagt." Ähnlich die Erfahrungen des Landratsamt im Juli vergangenen Jahres. "Hier gab es Vorstellungsgespräche infrage kommender Kandidaten im Spätherbst, damals sagten die favorisierten Kandidaten kurzfristig ab", so Nüßle auf Anfrage der nnz. Beide Ausschreibungen wurden auch über das Stellenportal der nnz veröffentlicht.
Neben den Ausschreibungen hatte sich die Kreisverwaltung auch auf anderen Wegen auf die Suche gemacht. Mit im Boot seien zum Beispiel der Landkreistag gewesen, auch bei anderen Landkreisen habe man angefragt.
Die Erfahrung lehrt: Gemeinhin gilt die Besetzung eines Posten eines Fachbereichsleiters in einer Kreisverwaltung als Karrieresprung. Bei einem Jugendamt scheint das allerdings nicht der Fall zu sein. Ähnlichkeiten gab es auch im Gesundheitsamt. Hier wurde mehrfach eine ärztliche Stelle ausgeschrieben. Nach langer Suche hatte man hier jedoch Erfolg. Oder Glück.
Peter-Stefan Greiner
Update:
Die Erfahrung lehrt: Verfolgt eine Partei irgendwelche Ziele, dann liegen die Motive für das Handeln führender Mitglieder meist nicht in der Sache begründet, sondern in der Partei an oder in sich. So könnte es sich auch in diesem Fall darstellen. Nach weiteren Recherchen der nnz soll eine Bewerberin auf die vakante Position der Leitung des Jugendamtes aus dem Vorstand der LINKEn eines benachbarten Landkreises gekommen sein. Vermutlich könnte daher das Interesse der Kreistagsfraktion an der noch immer offenen Stelle begründet sein. Sorgen um die Überbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes wären daher eher sekundärer Natur. Kommentare
MeineMeinung
19.01.2021, 20.24 Uhr
Jugendamtsleitung
Schön zu lesen das, auch in der Partei der vermeintlichen "Gutmenschen", Politik ein schmutziges Geschäft ist, war und auch immer bleiben wird. Was würden die Urgroßväter (Gründer) dieser Parteien zu euch sagen???
Hoffen wir mal auf einen geeigneten externen Bewerber bzw. Bewerberin, nicht aus den eigenen Reihen des Nordhäuser Jugendamtes (wie die im o.g. Artikel beschriebene Person), denn Baustellen gibt es viele und neuer Input ist dringend notwendig ... , z.B. arbeitet man dort nur rudimentär EDV-gestützt. Auch wäre eine suffiziente Leitung den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Amt nur zu wünschen, wie sonst ist eine hohe Personalfluktuation oder ein hoher Krankenstand - gerade in den letzten 1 1/2 Jahren zu erklären. Aber auch das dürfte intern bei Personalrat und Betriebsrat und Hr. Nüßle bekannt sein.
Hoffen wir mal auf einen geeigneten externen Bewerber bzw. Bewerberin, nicht aus den eigenen Reihen des Nordhäuser Jugendamtes (wie die im o.g. Artikel beschriebene Person), denn Baustellen gibt es viele und neuer Input ist dringend notwendig ... , z.B. arbeitet man dort nur rudimentär EDV-gestützt. Auch wäre eine suffiziente Leitung den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Amt nur zu wünschen, wie sonst ist eine hohe Personalfluktuation oder ein hoher Krankenstand - gerade in den letzten 1 1/2 Jahren zu erklären. Aber auch das dürfte intern bei Personalrat und Betriebsrat und Hr. Nüßle bekannt sein.
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altmeister
20.01.2021, 18.45 Uhr
Ich hatte keine Glaskugel...
Ich habe gerade das 17.00 Uhr Update dieses Artikels gelesen und sehe meine Bedenken, welche ich hier
https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=286618
geäußert hatte, nun bestätigt.
Warum sind politische Aktivitäten oft so durchschaubar?
https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=286618
geäußert hatte, nun bestätigt.
Warum sind politische Aktivitäten oft so durchschaubar?
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-Insider-
21.01.2021, 07.29 Uhr
Nur
ruhig Blut... Man wird schon noch einen Schul- oder Studienabbrecher in Reihen der Linken oder Grünen finden, der mal was mit Jugend gemacht hat und noch einen Versorgungsposten braucht.
So kam doch ihrerseits die Thüringer Gesundheitsministerin Werner auch zu ihrem Job. So ganz ohne Berufsausbildung oder Studium. Alles kein Problem.
Da sollte man ruhig auch mal etwas flexibel sein!
So kam doch ihrerseits die Thüringer Gesundheitsministerin Werner auch zu ihrem Job. So ganz ohne Berufsausbildung oder Studium. Alles kein Problem.
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