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Mo, 18:51 Uhr
31.08.2020
Probleme der städtischen Zukunft:

Zum Stand der Dinge – Aldi, AKS und Humboldt

Im Nordhäuser Ratssaal tagte heute zum ersten Mal nach der Sommerpause der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Umwelt. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die „Begutachtung“ einer kreiseigenen Unternehmung…

Blick in den Ratssaal (Foto: nnz) Blick in den Ratssaal (Foto: nnz)
Gunnar Reuter, der Geschäftsführer der Service Gesellschaft des Landkreises Nordhausen stellte den Ausschussmitgliedern den aktuellen Arbeitsstand zur Sanierung und zum Neubau des Albert-Kuntz-Sportparks sowie des Humboldt-Gymnasiums vor.

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Gleich zu Beginn der Sitzung beantragte die Linke, dass die Beratung zur Bebauung des Bebelplatzes in den öffentlichen Teil verschoben wird. Dem wird einstimmig gefolgt. Die Einwohnerfragestunde nutzte Alexander Scharff als Vertreter der Bürgerinitiative zum August-Bebel-Platz. Er kündigte die Übergabe einer Zeichnung des künftigen Platzes aus Sicht der Bürger, die sich für die Zukunft des Platzes interessieren. Bleibt die Frage nach der Intention der Verwaltung, gerade dieses hochemotional beladene Thema hinter verschlossenen Türen zu diskutieren.

Dann zu den Arbeitsständen. Gunnar Reuter begann mit dem des Humboldt-Gymnasiums. Er berichtete zur Historie des Abrisses und des Neubaus (nnz informierte dazu in den zurückliegenden Monaten ausführlich über das Vorhaben). Zum aktuellen Stand sei man lediglich zu fünf Prozent über den geplanten Baukosten geblieben, die neue Mensa befindet sich in der Planungsphase.

Bei der Sanierung des AKS gehe man seitens der Service Gesellschaft von Vermietungen von Räumen des Multifunktionsgebäudes an mehrere Mieter aus, die Finanzierung in Höhe von 7,5 Millionen Euro bleibe laut Reuter bestehen. Daran habe sich auch mit den Insolvenzen von Verein und GmbH nichts geändert. Reuter erläuterte danach dezidiert die Verteilung der einzelnen Räume, die von Schiris bis hin zur Polizei genutzt werden sollen.

Ausschussvorsitzender Andreas Wieninger wollte wissen, ob, wenn Wacker wieder höherklassig spielen würde, die derzeitige Variante erweiterbar sei. Das bejahte Reuter. Es könnten 1.000 überdachte Plätze geschaffen werden. Wie aber sieht es hinsichtlich der Verkehrserschließung aus, für die die Stadt verantwortlich zeichnet? Ein Vertreter der Verwaltung meinte, dass man dazu jetzt in die Bütt kommen müsse.

Anschließend stellte Niels Neu die Entwicklung seines privaten Gewerbegebietes Uthleber Weg vor. Eingangs sagte der Vorsitzende des Nordthüringer Unternehmerverbandes, dass Deutschland sich in der schwersten Wirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg befinde. Das werde allerdings von der Mehrheit der Bevölkerung nicht so wahrgenommen. Er prognostizierte von den rund sieben Millionen Menschen, die sich in Kurzarbeit befinden, die Hälfte nach überstandener Pandemie sich in der Arbeitslosigkeit wiederfinden werde.

Er warb hinsichtlich des Gewerbestandortes seiner Unternehmensgruppe für mehr Unterstützung seitens der Kommune. Die öffentliche Hand zeige sich hinsichtlich der Unterstützung eher zögerlich. Als Beispiel führte Neu die Entwicklung des Tauchstützpunktes von Dr. Tröger an, der heute bis zu 15.000 Gäste begrüßen kann. In den kommenden Tagen soll bei einem Unternehmen eine Erweiterung übergeben werden. Neu ging auch auf den Aldi-Markt ein, der seit 1991 dort existent ist. Nun soll der Markt nicht nur erweitert, sondern neu gebaut werden. Dabei sollen in dem Neubau keine fossilen Brennstoffe mehr verwendet werden, so Neu. Außerdem könnte er in Holzbauweise errichtet werden.

Aber, und hier kommt der Stadtrat ins Gespräch, der Markt soll größer werden, die Produktpalette werde jedoch nicht erweitert. Außerdem soll der Einkauf für entspannter werden. Deshalb könnte ein neuer Markt etwas mehr als 1.247 Quadratmeter aufweisen. Das allerdings gibt der aktuelle Bebauungsplan nicht her und ein neuer oder aktualisierter Plan müsse erarbeitet werden. Laut Neu zeige sich das Nordhäuser Stadtplanungsamt bislang nicht allzu kooperativ, er hofft auf Unterstützung seitens des Stadtrates.

Jörg Prophet (AfD) fand den aktuellen Ansatz „recht gut“ und werde die Intention in seine Fraktion mitnehmen. Außerdem wollte Prophet wissen, wie die Kontakte sich seitens der Wirtschaft zur Wirtschaftsförderung darstellen. Dazu Neu: „Es gebe einerseits eine gute Zusammenarbeit mit dem Bauordnungsamt, allerdings mit der Wirtschaftsförderung sei es nicht so. Es hängt von den Personen ab.“ Auch Andreas Wieninger plädierte für einen Diskussionsprozess hinsichtlich eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für den Uthleber Weg. Das gehe gemeinsam zwischen Ausschuss und Verwaltung.

Die Linke stellte sodann einen Antrag zur Zukunft des Bebel-Platzes, der sehr umfangreich sei, jedoch noch nicht online erreichbar ist. Es müsse nicht zwingend sofort ein Parkhaus gebaut werden, sondern ein Gesamtkonzept für den Platz vorgelegt, diskutiert und schließlich entschieden werden. Jörg Prophet wollte damit eine Einbindung in den gesamten städtischen Entwicklungsplan verstanden wissen, was ein Vertreter der Verwaltung begrüßte. Zustimmung auch von den Grünen, Bedenken hinsichtlich der Zeitschiene und der aktuellen Pandemie von der FDP. Der Ausschuss empfahl die weitere Behandlung durch den Stadtrat. Die „offizielle Zu- oder Abstimmung“ gab es möglicherweise im nichtöffentlichen Teil des Ausschusses. Damit war der öffentliche Teil der Sitzung beendet.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
Paul
31.08.2020, 21.52 Uhr
Millionen AL...
Das war eindeutig zu erwarten. Auch wenn das von unserer glorreichen Regierung permanent verheimlicht und schön geredet wird.
Und das stand auch schon lange vor der Corona Welle fest. Damaligen Bekanntmachungen der "großen" Autobauer, wurden da schon Stellenabbau in sehr großem Maße angekündigt. Es wurde damit gerechtfertigt, daß die Produktionsumstellung auf E-Autos, die von der Regierung verlangt wird, einen sehr großen Stellenabbau zur Folge hat. Und dem zu Folge ist eine starke wirschaftliche Rezession die Folge.
Nur warum wird das in den staatlichen Nachrichten nicht so berichtet ?
Kelly
01.09.2020, 05.28 Uhr
Die künftige Gestaltung des August-Bebel-Platzes
dürfte wohl das größte allgemeine Interesse
haben. Geht es doch hier um eine bleibende
Gestaltung einer vielbeachteten
innerstädtischen Fläche.
Auf die Vorschläge der Bürgerinitiative dürften
viele warten: Anwohner, Parkplatzsucher,
Veranstalter und vor allem auch die SWG.
Daß alle bisherigen Nutzungen
uneingeschränkt weiter bestehen können,
ist nicht zu erwarten, aber Alternativen
zu einem Parkhaus, welches die Architekten
H.-G. und W. Schmidt m.E. zu Recht
als unpassende "Bretterbude" bezeichnet
haben, erhoffe ich mir schon.
Natürlich sollte man auch Lademöglichkeiten
für E-Autos berücksichtigen.
Wie jedoch der Kommentar von @Paul
hinsichtlich der Produktionsumstellung
auf E-Autos zum Thema des obigen Beitrages
gehören kann, erschließt sich mir nicht.
nordhäuser85
01.09.2020, 07.34 Uhr
AKS
"Daran habe sich auch mit den Insolvenzen von Verein und GmbH nichts geändert."

Es war immer die Rede davon, dass Wacker eine Millionen Euro zum Stadionumbau beiträgt. Dieses Geld ist ja nun definitiv nicht mehr zu erwarten, wie kann sich also nichts an der Finanzierung geändert haben? Woher kommt das zusätzliche Geld?
geloescht.20220913
01.09.2020, 08.02 Uhr
@nordhäuser85
Um die fehlende Million auszugleichen wird die Haupttribüne statt 2.000 nur 1.000 Plätze haben. Wurde hier alles schon berichtet....
Thüringen-Mann
01.09.2020, 08.42 Uhr
Zum Stand der Dinge
NDH ist nicht mehr schön,Sorry ...
Paulinchen
01.09.2020, 10.27 Uhr
Offenbar müssen wir...
... Bürger der Stadt Nordhausen uns damit abfinden, dass sich die Architektur bei uns, zum Negativen verändert.

Denn fast alle öffentlichen Bauten, der letzten Jahre, haben der typischen Architektur der Stadt in keiner Weise Rechnung getragen. Betrachte Ich mir die Schießscharten, welche Balkone sein sollen, in der Stolbergerstraase an, so wird mein persönlicher Eindruck nur bestätigt. Einfallsloser kann man nicht modernisieren. Die Wohnzimmer sind zu Dunkelkammern umfunktioniert worden. Werden dort auch die Preise für die Elektroenergie entsprechend gesenkt? Im Prinzip ist es noch nicht gelungen, aus einer Uroma eine Jungfrau zu machen. Dazu braucht es mehr und bessere Ideen.
Kontrapost
01.09.2020, 10.42 Uhr
Wie geht es mit der Straßenbahn in Nordhausen weiter?
Wie soll es mit der Straßenbahn in Nordhausen weitergehen? Dazu hat man gar nichts gehört in der letzten Zeit Gera und Jena haben Hunderttausende beim Land rausgehandelt für ihre neuen Bahnen. In Nordhausen soll die Bahn eine ungewisse Zukunft haben. Warum?
Auch war nichts zu lesen zum Thema Eaton Schließung?

Anm. d. Red.: Den Artikel zu Eaton finden Sie hier:

https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=280042
Kontrapost
01.09.2020, 10.59 Uhr
Eaton im Ausschuss
Ich meinte, das nichts zu lesen war, das sich der Ausschuss mit Eaton beschäftigt hat. Ist schließlich ein Traditionsunternehmen der Stadt.
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