eic kyf msh nnz uhz tv nt
Fr, 09:00 Uhr
10.07.2020
Lichtblick zum Wochenende

Ein Stück Normalität

Es ist alles ein bisschen verwirrend derzeit, sowohl für große als auch für kleine Menschen. Die meisten Familien sind bestimmt froh etwas aufatmen zu können, nach wochenlangem Kinder daheim Beschäftigen, Bespaßen und Homeschooling. Jetzt kurz vor den Sommerferien scheint sich ein Hauch Normalität, meint Gemeindepädagogin Vanessa Jüngling im Lichtblick...

Ein regelmäßiger Tagesablauf scheint sich wieder einzupendeln. Meine To Do Liste für heute: Mein Auto muss in die Werkstatt, das Kind muss zu Zahnarzt, ich muss einkaufen, Wäsche waschen, Haushalt machen, ich habe noch was im Homeoffice zu erledigen. Ein wahnsinniger Tag einer Mutti in Coronazeiten. Also der Tag beginnt, Kind wird startklar gemacht. Heute Morgen geht’s zum Zähnchen nachgucken. Bei der Ärztin angekommen erklärt mein Kind sehr souverän, dass seine Puppe zu viele Süßigkeiten gegessen habe und ebenfalls untersucht werden müsse. Nachdem wir uns köstlich darüber amüsiert haben, werden beide sorgfälltig durchgecheckt.

Anzeige symplr
Alles gut prima! Dann geht’s in den Kindergarten. Kind abgeben! Juhu fühlt sich fast an wie ein Tag frei, wenn da nicht die ToDo Liste wäre… Ich fahre schnell heim schmeiß die Waschmaschine und den Spüler an und setz mich an den Computer. Oh ich habe gleich den Termin in der Werkstatt. Dort angekommen hol ich den Ersatzwagen, damit der Tüv Prüfer sich Zeit lassen kann.

Zuhause angekommen gibt’s erstmal ein etwas verspätetes Mittagessen. Mein Mann kommt von der Arbeit heim und freut sich über was Deftiges. Nachdem die Spülmaschine aus und nun wieder eingeräumt wurde, ist der Trockner dran befüllt zu werden. Es reicht gerade noch so zum Durchsaugen, dann sagt die Uhr die Kita macht gleich zu, weil verkürzte Betreuungszeit gilt. Auf dem Parkplatz fange ich an das Auto zu durchsuchen. Ich habe meine Alltags-Mund-und-Nasenmaske in meinem Auto in der Werkstatt vergessen. Ich fühle mich wie ein Schwerverbrecher und lasse mein Kind fertigmachen und mir übergeben. Nachdem sich die Kinder eine gefühlte Ewigkeit nicht zum Spielen gesehen haben, verabreden sie sich und setzen uns Eltern vor Vollendete Tatsachen. Gut wir haben ja noch etwas Zeit und gehen zum Spielplatz. Da wurde der in der Zwischenzeit halb demontiert, wegen Altersschwäche. Nach einem demnach kurzen Spielplatzaufenthalt müssen wir immer noch einkaufen. Also holen wir mein Auto in der Werkstatt ab. Es hat den Test bestanden. Dann bekomme ich erklärt, dass es irgendwelche Teile, die wir erneuern wollten, für das Auto nicht mehr produziert werden.

Zur Kenntnisgenommen, dann halt nicht. Ab geht’s zum Einkaufen. Auf dem Weg dorthin läuft im Radio rauf und runter, dass überall Demonstrationen sind und Menschen gegen Rassismus und die Maskenpflicht protestieren. Sie sehen dies als Einschränkung der Regierung geg en den kleinen Mann. Auf dem Supermarktparkplatz macht mein 4-jähriger einen riesen Aufstand, weil er es ungerecht findet, dass Jeder eine Maske tragen darf nur er nicht. Da weiß man nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll.
Was soll uns dieser kleine Ausflug in meinen Alltag mit Corona nun sagen? Ganz ehrlich wir sitzen doch alle im selben Boot. Ich weiß aber ganz bestimmt, dass mein Glaube Berge versetzen kann und wenn wir alle zusammenhalten verteilt sich diese Last auf viele Schultern und dann gehen wir gemeinsam auf das Licht zu, das am Ende des Tunnels auf uns wartet und die Normalität findet wieder ihren Weg zu uns.
Vanessa Jüngling
Autor: red

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr