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Fr, 08:44 Uhr
10.07.2020
15 Gedenkschilder beschädigt

Vandalismus am Ehrenhain

In dieser Woche ist der Ehrenhain am Fuße des Petersberges in der Sangerhäuser Straße Opfer von Vandalismus und Zerstörung geworden. Es wurden mehrere Bäume beschädigt, überwiegend Äste abgebrochen beziehungsweise abgerissen, die Rinde und darüber hinaus die Steine mit Namensschildern beschädigt...

„Das Mindeste, was wir den Opfern von Krieg und Gewalt entgegenbringen können sind ehrenvolle Orte des Gedenkens. Umso wütender macht mich dieser erneute und blinde Vandalismus“, reagiert Oberbürgermister Kai Buchmann fassungslos. Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora verurteilt diese Tat am Ehrenhain ebenso als einen Anschlag auf die Würde der NS-Opfer auf das Schärfste. Die Stadt Nordhausen wird die Schäden zur Anzeige bringen.

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Nach einer ersten Sichtung und Baumpflegearbeiten ist festzustellen, dass kein Baum durch die Schäden akut vom Absterben bedroht ist. Die Beräumung der Äste und die Nachsorge an den Wunden wird umgehend durch die Stadtverwaltung bearbeitet.

15 der kleinen Namensschilder wurden mutwillig mechanisch beschädigt, das heißt zerkratzt, mit einem spitzen Gegenstand bearbeitet, sind abgebrochen oder fehlen. Von zwei der Stelen, auf denen die Tafeln befestigt sind, wurden Teile abgeschlagen. Auf der Informationstafel befindet sich eine Schmiererei. Auch hier werden die Schäden schnellstmöglich behoben.

Vandalismus am Ehrenhain (Foto: Gedenkstätte Mittelbau-Dora) Vandalismus am Ehrenhain (Foto: Gedenkstätte Mittelbau-Dora)

Der Ehrenhain in Nordhausen erinnert seit April 2011, dem 66. Jahrestags der Lagerbefreiung, an die Toten und Überlebenden des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora. Die 53 weißrindigen Birken sind jeweils einem Überlebenden des Konzentrationslagers gewidmet. Ein Gedenkstein am Fuße jedes Baumes trägt den Namen eines Überlebenden. Zusätzlich steht ein Gingkobaum symbolisch für alle nicht namentlich genannten Häftlinge.
Autor: red

Kommentare
Gudrun1974
10.07.2020, 12.55 Uhr
Unerträgliche Schweinerei.
Unerträgliche Schweinerei. Mehr gibt's nicht zu sagen, außer der Wunsch nach schneller Ergreifung der Täter und einem angemessenen Strafmaß.
Susanne Blau
10.07.2020, 14.50 Uhr
Selektive Empörung
Viele Probleme Nordhausens lassen sich schön durch eine Vergleich der Empörungskommentare unter diesem und jenem Artikel:
https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=277794
studieren.
Gudrun1974
10.07.2020, 15.55 Uhr
@susanneblau: Das eine wie das andere ist Vandalismus...
... nur, dass am Gedenkhain die Würde des Menschen angegriffen wurde. Da gebe ich ihnen Recht, die (Un) Verhältnismäßigkeit der Kommentierung gibt zu denken.

Aber die Reparatur der Gehegetreppe (eigentlich eine Selbstverständlichkeit) wurde in ihrer Bedeutung durch die Stadtverwaltung derart fast schon propagandistisch aufgeladen und überhöht, dass klar denkende Menschen ob der tatsächlichen Bedeutung der Reparatur die Köpfe schüttelten. Aber: Mit (leicht verdaulichen) Speck fängt man Mäuse und mit einer Gehegetreppe nordhäuser Wähler. Zumindestens das meint mal wohl im Rathaus.
Ich glaube auch, dass die (schweigende) Mehrheit in der Stadt die Schändung des Gedenkhains als unanständig empfindet.
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