Mi, 06:47 Uhr
08.07.2020
Umweltverbände im Südharzer Gipskarst
Erfolgreiche Exkursion
Der Südharz ist eine naturräumliche Einheit von geologischer Vielfalt mit hervorragender Bedeutung für den Naturschutz. Vom westlichen Harzrand bei Badenhausen (Niedersachsen, Landkreis Göttingen) über den Landkreis Nordhausen (Thüringen) bis zum südöstlichen Harzrand bei Pölsfeld (Sachsen-Anhalt) erstreckt sich auf 100 km Länge ein zusammenhängender Zechsteinstreifen...
Gipskante Ellrich-Juliushütte im Jahr 1906 (Foto: privat)
Typisch sind großflächige Ausstriche von verkarstetem Gipsgestein. Die hohe Gesteinslöslichkeit hat in geologisch kurzer Zeit eine Karstlandschaft geschaffen, die in Europa und darüber hinaus einzigartig ist. Dennoch sind nur Teile der Landschaft geschützt und der Rohstoffabbau, insbesondere auf Gips, bedroht Kernstücke dieser Landschaft, die bisher nur unzureichend geschützt ist, obwohl sie zu den Hotspots der biologischen Vielfalt gehört.
Mit den BUND-Gruppen Göttingen, Nordhausen und Westharz, dem NABU Osterode, der Biologischen Schutzgemeinschaft Göttingen und den NaturFreunden Göttingen haben sich vier Naturschutzverbände der Region zusammengetan, der Bevölkerung die Schönheit, Eigenart und Vielfalt, aber auch die Nutzung und Gefährdung der Gipskarstlandschaft des Südharzes auf Exkursionen und Wanderungen nahezubringen.
Die jüngste Wanderung bei Ellrich in Thüringen begann auf dem Bahnhofsvorplatz Ellrich, wohin einige Teilnehmer umweltfreundlich mit der Bahn angereist waren, und führte in die Lebensräume und Gipsabbaugebiete am Grünen Band zwischen Thüringen und Niedersachsen.
Interessant war neben dem Thema des Gipsabbaus und der Renaturierung das in Niedersachsen viel zu wenig bekannte Gelände des ehemaligen Außenlagers Ellrich-Juliushütte des KZ Mittelbau-Dora. Es liegt heute unmittelbar im Grünen Band und war ein vom 2. Mai 1944 bis zum 6. April 1945 bestehendes Außenlager für durchschnittlich 8.000 männliche Konzentrationslager-Häftlinge mitten im Gipskarst. Die Häftlinge und auch die Wachmannschaften waren in Gebäuden des ehemaligen Gipswerks Juliushütte untergebracht.
Auch ein Krematorium existierte. Von dort erwanderte die Gruppe die Lebensräume des Gipskarstgebietes bei Juliushütte. Auch die Alternativen zur Landschaftszerstörung wurden angesprochen, denn Recyclinggips kann den heutigen Gipsabbau überflüssig machen. Die Führung erfolgte durch Dr. Friedhart Knolle und Dr. Ralph Mederake.
BUND-Kreisgruppe Göttingen und BUND-Regionalverband Westharz
Autor: psgGipskante Ellrich-Juliushütte im Jahr 1906 (Foto: privat)
Typisch sind großflächige Ausstriche von verkarstetem Gipsgestein. Die hohe Gesteinslöslichkeit hat in geologisch kurzer Zeit eine Karstlandschaft geschaffen, die in Europa und darüber hinaus einzigartig ist. Dennoch sind nur Teile der Landschaft geschützt und der Rohstoffabbau, insbesondere auf Gips, bedroht Kernstücke dieser Landschaft, die bisher nur unzureichend geschützt ist, obwohl sie zu den Hotspots der biologischen Vielfalt gehört.
Mit den BUND-Gruppen Göttingen, Nordhausen und Westharz, dem NABU Osterode, der Biologischen Schutzgemeinschaft Göttingen und den NaturFreunden Göttingen haben sich vier Naturschutzverbände der Region zusammengetan, der Bevölkerung die Schönheit, Eigenart und Vielfalt, aber auch die Nutzung und Gefährdung der Gipskarstlandschaft des Südharzes auf Exkursionen und Wanderungen nahezubringen.
Die jüngste Wanderung bei Ellrich in Thüringen begann auf dem Bahnhofsvorplatz Ellrich, wohin einige Teilnehmer umweltfreundlich mit der Bahn angereist waren, und führte in die Lebensräume und Gipsabbaugebiete am Grünen Band zwischen Thüringen und Niedersachsen.
Interessant war neben dem Thema des Gipsabbaus und der Renaturierung das in Niedersachsen viel zu wenig bekannte Gelände des ehemaligen Außenlagers Ellrich-Juliushütte des KZ Mittelbau-Dora. Es liegt heute unmittelbar im Grünen Band und war ein vom 2. Mai 1944 bis zum 6. April 1945 bestehendes Außenlager für durchschnittlich 8.000 männliche Konzentrationslager-Häftlinge mitten im Gipskarst. Die Häftlinge und auch die Wachmannschaften waren in Gebäuden des ehemaligen Gipswerks Juliushütte untergebracht.
Auch ein Krematorium existierte. Von dort erwanderte die Gruppe die Lebensräume des Gipskarstgebietes bei Juliushütte. Auch die Alternativen zur Landschaftszerstörung wurden angesprochen, denn Recyclinggips kann den heutigen Gipsabbau überflüssig machen. Die Führung erfolgte durch Dr. Friedhart Knolle und Dr. Ralph Mederake.
BUND-Kreisgruppe Göttingen und BUND-Regionalverband Westharz
Kommentare
Bisher gibt es keine Kommentare.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.