Auch wenn der Alltag des Handwerks in Nord- und Mittelthüringen (noch) von der Corona-Krise bestimmt wird: Der Beginn des nächsten Ausbildungsjahres steht kurz bevor. Vor allem junge Schulabsolventen sind jetzt auf der Suche nach attraktiven Ausbildungsplätzen, die Handwerksbetriebe stellen sich derweil auf neue Lehrlinge ein...

„Trotz oder gerade in der aktuellen Situation macht eine Karriere im Handwerk Sinn. Auch wenn die wirtschaftlichen Sorgen groß sind, haben die verschiedenen Gewerke erst jetzt wieder bewiesen, wie stabil und krisenfest sie sind und wie sehr das Handwerk zusammenhält“, sagt der Präsident der Handwerkskammer Erfurt, Stefan Lobenstein.

Die Verantwortung, die die Betriebe für die berufliche Bildung tragen, müsse auch in Zukunft fortgesetzt werden. „Ich appelliere an die Handwerksunternehmen, jungen Menschen eine Chance zu geben und aus den Schülern von heute die Fachkräfte von morgen zu formen. Damit sichern sie sich nicht nur den enorm wichtigen Nachwuchs für das eigene Unternehmen, sondern leisten einen wertvollen Beitrag für den Fortbestand des Handwerks“, betont Stefan Lobenstein.

Für die Vermittlung von Auszubildenden hält die Handwerkskammer Erfurt ein eigenes Instrument bereit: Die Lehrstellenbörse. Innerhalb weniger Minuten können Betriebe ein Online-Stellenangebot für Ausbildungsplätze erstellen und so sichtbar werden. „Das Portal erhöht die Chancen, einen geeigneten Azubi zu finden“, versichert Stefan Lobenstein. Der Service ist kostenfrei, auf Wunsch können die Bildungsberater beim Anfertigen des Stellenangebots unterstützen. Daneben beantworten die Experten alle Fragen rund um das Thema Ausbildung und geben Tipps für diejenige, die zum ersten Mal ausbilden oder diejenige, die nach einer längeren Pause wieder in das Ausbildungswesen einsteigen wollen. Während sie in den vergangenen Wochen überwiegend auf telefonische Beratung zurückgreifen mussten, sind ab Juni 2020 wieder Termine in den Betrieben möglich.

Auch jungen Schulabsolventen stehen die Bildungsberater zur Seite. „Wir möchten ihnen zeigen, dass sich eine Ausbildung im Handwerk lohnt. Auch im Handwerk ist eine steile Karriere vom Lehrling über den Meisterschüler bis hin zum eigenen Chef möglich“, so Lobenstein. Gerade weil Ausbildungsbörsen und andere Instrumente der Berufsorientierung in der aktuellen Situation ausfallen mussten, baut die Handwerkskammer Erfurt auf schnelle und verlässliche Informationen, die die Suche nach der Wunsch-Ausbildung erleichtern sollen.

Um zunächst einen Überblick über die Berufe, die überhaupt in Frage kommen könnten, zu erhalten, arbeiten die Bildungsberater häufig mit dem „Berufe-Checker“ zusammen. Mit den Ergebnissen des Tests, der nur wenige Minute in Anspruch nimmt, können Schüler dann gezielt die Lehrstellenbörse durchstöbern, sich über die Unternehmen informieren – ein Pluspunkt in jedem Bewerbungsgespräch – und mit ihnen in Kontakt treten.