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Fr, 13:45 Uhr
10.01.2020
Programm für 2020 vorgestellt

Traditionsbrennerei auf Rekordjagd

Die Echte Nordhäuser Traditionsbrennerei konnte sich im vergangenen Jahr über ein sattes Besucherplus freuen. Für den Erfolg hat man viel getan, die magische Marke von 30.000 Museumsbesuchern aber knapp verfehlt. Das soll sich im neuen Jahr ändern. Wie, das erklärte heute Museumsleiter Thomas Müller…

Marie-Luise Liebau und Museumsleiter Thomas Müller stellten heute das neue Programm der Traditionsbrennerei vor (Foto: Angelo Glashagel) Marie-Luise Liebau und Museumsleiter Thomas Müller stellten heute das neue Programm der Traditionsbrennerei vor (Foto: Angelo Glashagel)

Welche Resonanz die Nordhäuser Korntradition erreichen kann, mag eine kleine Anekdote verdeutlichen, die Thomas Müller heute zum besten gab. Anlässlich der traditionellen Adventsausstellung bat das Museum kurz vor der Weihnachtszeit darum dem Haus alte Porzellantassen zukommen zu lassen. Das Ergebnis des knappen Bittgesuches: ein ganzer Raum voll alten Geschirrs, hunderte Tassen, genug für die nächsten zehn Jahre, sagt Müller, die Resonanz sei „wahnsinnig“ gewesen.

Und das ist nur das „Standing“ des Museums bei den Menschen der Region. Mit 29.900 Besuchern konnte man im vergangenen Jahr einen neuen Rekord aufstellen. Zum Vergleich: im Vorjahr waren es „nur“ 23.500. Allein die Adventsaustellung im Dezmeber lockte rund 5.000 Neugierige, knapp 800 mehr als im vergangenen Jahr.

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Das erfreuliche für die Kornspezialisten ist dabei, dass es bei weitem nicht nur Leute aus der direkten Nachbarschaft in das Museum zieht, sondern zunehmend auch Besucher aus weiter entfernten Gefilden, darunter viele Einzelbesucher. Die machten gute 85% des Aufwuchses aus, schätzt der Museumsleiter. Hinzu kommen noch einmal rund 15.000 Gäste, die im Jahr 2019 allein den Hofladen der Traditionsbrennerei aufsuchten, ohne das Museum zu betreten.

Drei Gründe sieht Müller für das Plus. Da ist zum einen die banale aber wirksame Änderung des Schließtages von Sonntag auf Montag. Deutlich signifikanter dürfte sich das verstärkte Engagement in der weiteren Harzregion ausgewirkt haben. „Das Geheimnis ist einfach präsent zu sein und da auch stetig dran zu bleiben.“, erklärte Müller, man habe nicht nur die Hotels bis Goslar mit Informationsmaterialien bestückt sondern den Blick auch auf Campingurlauber und „Wohnmobilisten“ geworfen und dabei unter anderem auch Flyer in niederländischer Sprache verteilt. Hinzu kommen zahlreiche Messebesuche in Dresden, Leipzig, Erfurt und Berlin, die man in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Südharz-Kyffhäuser und dem Harzer Tourismusverband auf die Beine stellt. Im noch jungen Jahr steht schon bald der nächste Auftritt bei der „Grünen Woche“ in Berlin an.

Bedeutender Faktor Nummer drei ist aus Sicht des Museums das ausgebaute Veranstaltungsangebot. Die Kabarettveranstaltungen auf dem Hof der Brennerei seien immer ausverkauft gewesen, berichtete die Eventmanagerin des Hauses, Marie-Luise Liebau. Open-Air Veranstaltungen wie Konzerte, Markttage, Theaterspiel und Sommerfestival waren kaum minder gut besucht und für Kleingruppen hat man Angebote wie die „Genießer“- und die „Taschenlampenführung“ ins Leben gerufen.

„In der Quantität haben wir kaum noch Luft nach oben, der Kalender ist voll. Woran wir weiter arbeiten können und werden ist die Qualität. Die Nordhäuser Korntradition steht für Premiumprodukte und Hochwertigkeit muss auch für unsere Veranstaltungen und Märkte das klare Credo sein“, bekräftigte Müller.

Das Programm für 2020

Für das neue Jahr hat man sich entsprechend viel vorgenommen. Los geht es mit einem Klassiker, dem Theaterstück „Veronika, der Korn ist das“, das bereits am kommenden Sonntag das erste Mal zum besten gegeben wird. Musikalisch stehen Konzerte von Stadtmusiker Ronald Gäßlein, der Band „EMMA“, „Less People“ aus Bleicherode und den Eichsfelder Lokalmatadoren „Princess Jo“ auf dem Programm. Das Kabarett-Angebot stellt sich mit Auftritten der „Leipziger Pfeffermühle“, der „Nörgelsäcke“, der „Fettnäpfchen“, einem Otto-Reutter-Abend und einer erklecklichen Zahl an weiteren Highlights wiederholt umfangreich dar. Für Pflanzenfreunde wird man die floristischen Markttage wiederbeleben und in Kooperation mit dem Europa-Rosarium Sangerhausen einen Rosentag organisieren. Eine Woche vor dem Osterfest lädt die Brennerei zum zweiten „Ostermarkt“ und Ende Juni wartet der nächste „Hof- und Genussmarkt“ auf das interessierte Publikum. Direkt im Anschluss steht das Open-Air Sommerfest mit mehreren Events ins Haus. Mitte Mai wird mit „Cabrios und Petticoat“ in Zusammenarbeit mit dem Ostklassikerclub Wolkramshausen Oldtimerfreunde auf den Hof locken.

Überhaupt Technik: auch hier stehen zwei Neuerungen an. Die eine ist bereits installiert und wartet nur darauf eingesetzt zu werden, die andere lässt hingegen noch etwas auf sich warten. Die Rede ist zum einen von einem neu gestalteten Multimedia-Guide, mit dessen Hilfe das Museumsmaskottchen Henriette Besucher per App mit Bild und Ton durch die Ausstellung geleiten wird. Technische „Neuerung“ Nummer zwei soll die Wiederaufnahme der tatsächlichen Spirituosen-Produktion sein. Noch in diesem Jahr werde man eine „Brennblase“ erhalten und wieder am alten Standort brennen können, versicherte Thomas Müller, das Unternehmen habe sich klar zu dem Vorhaben bekannt, aktuell seien aber noch bürokratische Hürden zu überwinden.

Und natürlich wird es am Ende des Jahres auch wieder eine Adventsausstellung geben. Die Schau des Jahres 2019 ist kaum abgebaut, da hat man schon mit den Planungen für die nächste Auflage begonnen, mit dem 04. Dezember steht das Eröffnungsdatum bereits fest.

Zunächst aber können sich die Gewinnerinnen des alten Jahres freuen. Die Traditionsbrennerei nutzte heute die Gelegenheit, die Publikumslieblinge des letzten Adventskranzwettbewerbes bekanntzugeben. Insgesamt hatten 1.630 Ausstellungsgäste ihre Stimme abgegeben. Die Kreation von Floristin Elke Rödiger aus Salza lag mit 454 Stimmen in der Gunst des Publikums klar vorne, gefolgt von den Gestecken aus der Hand Susanne Müllers aus Wolkramshausen und dem Werk von Anja Deutl aus Nordhausen.

Traditionell wird bestimmt die Glücksfee per Los aus den abgegeben Stimmen auch drei Gewinner unter den Besuchern. Und das Ergebnis zeigt noch einmal, welchen Weg die Traditionsbrennerei zu nehmen scheint: unter den drei glücklichen Gewinnern findet sich kein Einziger aus der näheren Region. Der erste Preis in Form eines Präsentkorbes und eines Gutscheins geht an Ralf Lindemann aus Heiligenstadt. Platz zwei und drei belegen Helge Fischer aus Berlin-Schönefeld und Conny Wolke aus Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt. Die beiden werden sich über Edelspirituosen aus Nordhausen freuen dürfen.

Das komplette Jahresprogramm der Traditionsbrennerei findet sich hier .
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
h3631
10.01.2020, 16.28 Uhr
Spürbarer Aufschwung
Seit dem Thomas Müller die Tradionsbrennerei als Museumsleiter übernommen hat ist ein Spürbarer Aufschwung zu verzeichnen.
Kein Vergleich zu den Vorjahren.
Alleine die Veranstaltungen in diesem Jahr haben eine Aussagekraft.
Ein richtiger Glücksgriff den Nordbrand gemacht hat.
Arni
10.01.2020, 19.20 Uhr
Fleißige Mitarbeiter
Einen schönes gesundes neues Jahr auch an all die vielen fleißigen Mitarbeiter die dieses mit ermöglicht haben, sowohl auch an alle anderen Teilzeitkräfte welche ihre Zeit dafür Opferten.
Alles gute für das neue Jahr
Janist
10.01.2020, 19.27 Uhr
Führungen
Wir hatten schon mehrmals eine Führung in der Trditionsbrennerei mitgemacht gerade die Adventsaustellungen haben wir gerne besucht und waren immer voll zu Frieden, das sollte sich letztes Jahr Weihnachten zur Adventsaustellung ändern.
Wir wurden durchgejagt, hatten keine Zeit zum schauen, weil uns die nächsten Gruppen im Nacken hingen. Die Dame fing kaum an zu erzählen, schon wurde Sie unterbrochen, weil immerzu gefragt wurde, wie lange Sie noch brauchte.
Hier wurde letztes Weihnachten viel Profit gemacht und vergleichbar wenig wurde dafür geboten.
Teilweise kommen die Leute von weit her und erwarten was für ihr Geld.
Wir wurden sehr enttäuscht, vielleicht weniger Gruppenführungen an einem Tag anbieten, so daß man es genießen kann und was sieht.
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