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Mo, 07:52 Uhr
04.11.2019
Anfrage der AfD-Fraktion Nordhausen

Zweitwohnsitzsteuer für Studenten abschaffen?

Mit Blick auf die Aussagen des Sachverständigen für den Wohnungsmarkt bei der jüngsten Sitzung des „Arbeitsgruppe Wohnen“ möchte die AfD-Stadtratsfraktion die Notwendigkeit der Zweitwohnsitzsteuer für Studenten der Nordhäuser Hochschule prüfen.

Sie hat dazu eine Anfrage an den Oberbürgermeister gesendet...

„In einem ersten Schritt möchten wir wissen, wie hoch die Einnahmen aus der Zweitwohnsitzsteuer für Studenten ist, abzüglich aller Aufwände für deren Einziehung“, sagte Fraktionschef Jörg Prophet. Der Sachverständige hatte gesagt, dass die Gruppe der Studierenden zu den wenigen Personenkreisen gehören, die die Bevölkerung in Nordhausen stabilisieren. Und man sollte die Ersties eben nicht mit einem Steuerbescheid in Nordhausen begrüßen und sie nicht als Einnahmenbeschaffer missbrauchen“, sagte Jörg Prophet. „Das gilt besonders in Zeiten, in denen nach Aussagen der Stadtverwaltung die Kassen voll sind.“

Nordhausen brauche zur nötigen Belebung weniger Restriktionen, brauche Beweglichkeit statt Steuerbürokratie, sagte Jörg Prophet weiter. Zugleich wiederholte er seine Kritik an der Stadtverwaltung, die mitgeteilt hatte, man werde dem Bevölkerugsschwund in Nordhausen mit 2000 Menschen bis zum Jahr 2030 mit dem Abriss von mehr als 1000 Wohnungen begegnen. Prophet: „Passivität und Dekonstruktion kann nicht die Antwort auf diese düstere Prognose sein. Nordhausen hat Optimismus, Ideen und gute, langfristige Stadtentwicklungsstrategien verdient, damit diese Prognose eben nicht eintritt!“



Hier der genaue Wortlaut der Anfragen:

"Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wir bitten um fristgerechte Beantwortung folgender Anfragen:
Wie hoch waren die Einnahmen der Stadt Nordhausen aus der Erhebung der Zweitwohnsitzsteuer von Studierenden der Hochschule Nordhausen in den letzten fünf Jahren?

Wie hoch waren jeweils die gesamten Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Erhebung der Steuer sowie deren Einzug (incl. Mahnkosten etc.) bei den Studierenden standen.
Von wieviel Studenten wurde die Steuer im o.g. Zeitraum erhoben?

Um wieviel ist die Zahl der Hauptwohnsitzanmeldung von Studenten seit dem Inkrafttreten der Steuer gestiegen im Vergleich zum letzten Jahr ohne diese Steuer? (Die Steuer wurde eingeführt mit der Intention, mehr Studenten dazu zu bewegen, ihren Hauptwohnsitz in Nordhausen zu nehmen. Insofern müssten die Zahlen verfügbar sein, da sie zur Evaluation des Steuerzwecks vorliegen dürften.)
Wir bedanken uns im Voraus für Ihre Bemühungen."
Autor: red

Kommentare
Rainer H.
04.11.2019, 08.09 Uhr
Zweitwohnsitzsteuer
Die Studenten zahlen ja nur dann eine Steuer, wenn sie ihren Wohnsitz nicht nach Nordhausen verlegen. Das ist in vielen Universitäts- und Hochschulstädten üblich .
Das Verlegen des Wohnsitzes nach Nordhausen ist ja ein Vorteil für die Stadt, die je Einwohner eine Schlüsselzuweisung erhält.
Crimderöder
04.11.2019, 08.18 Uhr
Bereits vor zehn Jahren dagegen
Die Zweitwohnsitzsteuer wurde 2010 durch die super-soziale SPD unter Oberbürgermeisterin Rinke und Oberbürgermeister Jendricke eingeführt, damit die Studenten mehr der weniger gezwungen sind, ihren Erstwohnsitz in Nordhausen anzumelden. Für jeden Einwohner mehr erhielt Nordhausen 500 Euro.
Der Studentenrat hatte damals bereits geäußert, dass es das falsche Signal wäre: https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=75668
Andreas Dittmar
04.11.2019, 09.00 Uhr
Ich sehe das genau so
Die Zweitwohnungssteuer ist eine Luxussteuer, welche zB. bei Eigennutzung einer Ferienwohnung außerhalb des eigenen Wohnorts anfällt. Da ist es aus meiner Sicht auch gerechtfertigt. Wenn mehrere Studenten in einer Wohngemeinschaft leben, ist so etwas unverhältnismäßige Abzocke. Die Stadt kassiert ja zusätzlich zur Steuer noch die Bedarfszuweisung.
Gudrun1974
04.11.2019, 09.11 Uhr
Eine Zwangssteuer
Die Idee der Abschaffung ist zu verstehen, besonders mit Blick auf die Aussagen des Fachmanns. Es wäre ideal, wenn es Nordhausen schaffen würde, so attraktiv zu sein, dass die Studenten hier freiwillig ihren Hauptwohnsitz nehmen.
nordhäuser85
04.11.2019, 09.26 Uhr
@Dittmar
Schlüsselzuweisungen gibt es nur für Einwohner mit Hauptwohnsitz, das ist ja der Hauptgrund für diese Steuer.

Und an die gesamte AFD. Sie werden es nicht glauben aber ich muss bei einer Anmeldung im Einwohnermeldeamt meinen Beruf nicht angeben. Es ist daher gar nicht möglich zu ergründen wie viele Stundenten sich dank der Steuer mit Haupt- statt Nebenwohnung angemeldet haben. Die Hauptzielgruppe von Nebenwohnungen sind natürlich Studenten, es gibt aber durchaus auch noch andere Gründe eine solche Wohnung anzumelden.
98maschr
04.11.2019, 09.27 Uhr
Sie sehen das Falsch Herr Dittmar
Es ist entweder die Steuer fällig, oder die Stadt erhält die Bedarfszuweisung.

Nie im Leben würde ein Student sich ohne dieses Instrument ummelden. Wenn Nordhausen das also nicht nutzt um die Leute zumindest temporär als Einwohner zu gewinnen, wäre das absolut fahrlässig.
Herr Schröder
04.11.2019, 09.29 Uhr
Andreas Dittmar
Falsch! Die Stadt kassiert nur Bedarszuweisungen auf Einwohner! Nicht auf hier mit dem Zweitwohnsitz lebende. Deshalb will man ja die Studenten mit der Zweitwohnsitzsteuer dazu bewegen sich mit dem Hauptwohnsitz hier zu registrieren. Ansonsten dient die Zweitwohnsitzsteuer als Ersatz für entgangene Bedarszuweisungen. Niemand wird verpflichtet diese Steuer zu zahlen, da sich die meisten ummelden! Also, Zweck erfüllt!
Psychoanalytiker
04.11.2019, 09.48 Uhr
Dieser Staat hat sich Gesetze gegeben ...
... nur sind viele dieser Gesetze "lasch", ohne wirkliche Einflussmöglichkeiten durch die Behörden, ohne Kontrollen und ohne "Strafen" bei Nichtbeachtung. Das "Meldegesetz" z.B. schreibt vor, dass der "Lebensmittelpunkt" Ort des Hauptwohnsitzes zu sein hat. Bei Direkt-Studenten sollte dieser "Lebensmittelpunkt" schon der Ort des Studiums sein, so war es zumindest einst bei mir. Außerdem sollte sich der Student auch mehrheitlich am Studienort, und nicht bei "Mama und/oder Papa" aufhalten. Damit wäre die Frage nach dem Hauptwohnsitz eigentlich geklärt, nur wer kontrolliert's und wer leitet Maßnahmen ein, wenn man dies nicht anzeigt? Es kontrolliert keiner, warum auch. Vor dem Gesetz sind alle gleich, und es gab (gibt) eine Zeit, da wurden Personen, die ihren Wohnsitz hier nahmen, noch weniger kontrolliert, da wurde noch nicht einmal überprüft, um wen es sich überhaupt handelt ...
Alex Gösel
04.11.2019, 09.49 Uhr
Die AfD mal wieder...
Was erwartet ihr denn von der AfD? Das sind wirtschaftsliberale, marktradikale, faschistoide Heinis. Aber wie heißt es im Volksmund immer so schön: "Es sind doch Neupolitiker, die kaum politisches Wissen haben, die entwickeln sich noch!"

Dannoch hoffe ich, dass sich so ein Verhalten seitens der AfD bei der nächsten Wahl auszahlt!
Andreas Dittmar
04.11.2019, 10.15 Uhr
Sorry war ein Denkfehler von mir
Meine Vorredner haben Recht. Entweder Steuer oder Bedarfszuweisung.

Es bleibt trotzdem die Frage nach der Verhältnismäßigkeit seitens der Studenten....

Besonderen Dank natürlich dem Heimathistoriker für seine netten, wenn auch inhaltsleeren Worte.
Flitzpiepe
04.11.2019, 10.36 Uhr
@A. Dittmar: Nein, die Frage bleibt nicht mehr!
Die Zweitwohnungssteuer ist auch für Studenten verhältnismäßig. Punkt!

Die AfD Mitläufer kommen mir immer wie kleine bockige Kinder vor.
memento mori
04.11.2019, 11.22 Uhr
Habe ich den AfD-Antrag anders als andere verstanden?
Wenn ich mir den Artikel durchlese, steht bereits im ersten Absatz etwas von:

"möchte die AfD-Stadtratsfraktion die Notwendigkeit der Zweitwohnsitzsteuer für Studenten der Nordhäuser Hochschule prüfen"

Der Antag enthält keine Aufforderung o.ä., die Zweitwohnsitzsteuer abzuschaffen, auch wenn natürlich ersichtlich ist, dass die AfD-Fraktion diese kritisch sieht.

Ist es aber verboten, die im Antrag geforderten Zahlen sich mal genauer anzuschauen?

Wie hoch sind die Einnahmen aus der Zweitwohnsitzsteuer?
Wie hoch sind die Ausgaben in Bezug auf diese?
Und zu guter letzt, es scheinen manche den letzten Absatz nicht gelesen zu haben:
Wie groß ist der Zuwachs an Erstwohnsitzen seit Einführung der Zweitwohnsitzsteuer.
Ob letztere Information verfügbar ist oder nicht, ist nicht gesichert, im Antrag wird daher korrekter weise der Konjunktiv "Insofern müssten die Zahlen verfügbar sein" verwendet.

Mit diesen 3 Fragen lässt sich dann eine Sinnhaftigkeit des Aufwandes feststellen:
Übersteigen die Kosten der Steuereintreibung die Einnahmen aus der Steuer oder nicht? War dieses Instrument überhaupt erfolgreich?

Ich verstehe alle, welche Schnappatmung bekommen, wenn die AfD Anträge einbringt oder hier etwas postet. Aber denken diese Kommentatoren wirklich, dass sie der AfD schaden, wenn sie mit Halbwahrheiten oder falschen Behauptungen hier solche in meinen Augen legitime Anträge auseinander nehmen? Sie erweisen der Demokratie damit einen Bärendienst.

Ich bin nebenbei kein AfD'er, auch wenn ich mit der Partei soweit sympathisiere, da sie andere Parteien wieder zu mehr bürgernaher Arbeit zwingt, anstatt sich immer weiter von der Basis zu entfernen.


kleiner Scherz am Ende: Wenn sich herausstellt, dass der Sachbearbeiter, welcher die Zweitwohnsitzsteuer bearbeitet, frei wird, könnte er sich ja hauptamtlich um das IFA-Museum kümmern, keine Entlassung und keine Mehrkosten für die Stadt :)
Herr Schröder
04.11.2019, 11.39 Uhr
Outsider
Natürlich zahlt kaum ein Student die Zweitwohnsitzsteuer, in der Folge wird auch niemand zusätzlich belastet, weil sich alle ummelden! Aber genau das ist doch das Ziel. Nur so kommt die Stadt an zusätzliche Schlüßelzuweisungen vom Land. Schafft man die Zweitwohnsitzsteuer wieder ab, meldet sich auch keiner mehr um und der Stadt gehen Einnahmen verloren. Den Studenten ist doch der Haupt- oder Zweitwohnsitz völlig egal. Wenn die sich die Ummeldung sparen können, lassen sie das, sind doch nur Laufereien. Aber um mehr Geld vom Land zu bekommen muss die Stadt diese Steuer erheben. Was ist denn daran so schwer zu verstehen?!
Alex Gösel
04.11.2019, 11.46 Uhr
Kein Problem, Dittmar
Ich helfe doch gerne! Da kann muss man auch mal Kritik einstecken können, auch wenn man Thüringens zweitstärkster Partei angehört. Aber das werden Sie garantiert noch lernen oder beigebracht bekommen. Vielleicht auch nimmt sich Herrn Höcke Ihrer an, aber ich kenne Ihren Status in der Partei nicht, also weiß ich nicht, ob er sich um Sie kümmern kann. Möglicherweise hat Höcke aber ein paar Handlanger für solche Arbeiten.
Undine
04.11.2019, 12.15 Uhr
Was die Beiträge von "Heimathistoriker"
hier noch mit dem Thema zu tun haben, geht mir nicht auf. Nur Gift und Galle....
Alex Gösel
04.11.2019, 12.46 Uhr
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