Mo, 14:40 Uhr
13.05.2019
feierliche Grundsteinlegung in der Blasii-Straße
Grundstein für die Zukunft
Der langen Geschichte des Nordhäuser Humboldt-Gymnasiums wurde heute ein weiteres Kapitel zugefügt. Nach den langen Diskussionen um Umbau, Neubau und dem letztlichen Abriss der alten Oberstufe blickte man bei der heutigen Grundsteinlegung nach vorne...
"Wer eine Schule baut, der baut für die Zukunft", die heutige Grundsteinlegung in der Blasii-Straße schaffe eine Brücke zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft, für die man mit dem Neubau nun Vorsorge, sagte Schulleiter Gerhardt Köthe am Mittag.
Die Grundsteinlegung ist ein weiteres Kapitel, oder zumindest eine Fußnote, in der über 500jährigen Geschichte der Schule. Es sei schon etwas besonderes wenn man die eigene Schule nicht nur abreißen, sondern auch wieder aufbauen könne, sagte Landrat Matthias Jendricke, einst selbst ein Humboldt-Schüler und Oberbürgermeister Kai Buchmann, ebenfalls ein "Ehemaliger", freute sich das die "hohe Schule", die aus der Mitte der Stadt und ihres Bildungsbürgertums gewachsen sei, auch in ihrer Mitte neu erstehe.
Die Pläne für eine Neubau reichen weit zurück, bis in die 90er Jahre. Bis der Zustand des alten Gemäuers für Fakten sorgte, stand ein Umbau, kein Neubau, auf dem Plan. In den langen Diskussionen habe man Nerven lassen müssen, erzählte der stellvertretende Schuldirektor, Volker Vogt, dass man nun heute den Grundstein legen könne, habe man auch dem Mut zur Verantwortung der Beteiligten zu verdanken.
Die Entscheidung die alte Oberstufe doch abzureißen hätte manchem das Herz bluten lassen, sie sei aber letztlich notwendig gewesen, meinte Infrastrukturministerin Birgit Keller. Fünf Millionen hat ihr Erfurter Ministerium für den Neuanfang bereitgestellt, die maximal mögliche Fördersumme. Die restlichen neun Millionen Baukosten wird die Servicegesellschaft des Kreises als Bauherr selber stemmen.
Zur Grundsteinlegung wurde der Tradition gemäß auch eine Zeitkapsel versenkt, die neben der Ausgabe einer aktuellen Tageszeitung, einer Humboldt-Medaille und den "Humboldt-Blättern" auch eine Liste mit den Unterschriften der Mitglieder von Kreistag und Stadtrat sowie der gesamten Schulgemeinschaft, vom jüngsten Schüler bis zum Hausmeister enthält. Als Dreingabe hinterlässt man der Nachwelt auch einen Stick mit Bilden aus dem alten Schulgebäude. Der feierliche Akt fiel schließlich in die Hände von Landrat und Minsiterin sowie Frau Heidi Siebold, seit 1982 Chefsekretärin am Gymnasium und Mathilda Kampa, der jüngsten Klassensprecherin der Schule.
Bis zum Ende des kommenden Jahres sollen die Bauarbeiten abgeschlossen und das Haus samt Mobiliar und technischer Ausstattung bezugsfertig sein. Nach kleineren Verzögerungen beim Abriss habe der Rohbau wieder "aufgeholt" und man liege weiter im Plan, erklärte Michael Mohr von der Service-Gesellschaft. Aber: nach dem Bau ist vor dem Bau. Ab 2020 soll auch die Turnhalle Generalüberholt werden. Der alte Mensa-Anbau wird abgerissen, das Gebäude zu einer anderthalb-Felder-Halle umgewandelt, durch einen Sozialtrakt erweitert und mit einem Rundkurs versehen. Schritt drei wäre schließlich der Neubau einer Mensa, doch der hängt noch in der Planungsphase.
Die "Hülle" sei aber nur das Eine. Zu einer Schule gehöre auch der "Geist", erklärte Köthe, ein Geist der notwendigen, gemeinsamen Streitkultur, des offenen und öffentlichen Diskurses, der in Verbindlichkeit, Freundschaft und gegenseitiger Achtung geführt wird. Eben jenen "Geist" gelte es auch im neuen Haus an die Schülerinnen und Schüler zu vermitteln und in die Zukunft zu tragen.
Angelo Glashagel
Autor: red
Grundstein für die Zukunft gelegt - am Humboldt-Gymnasium wurde heute ein weiteres Kapitel der Schulgeschichte auf den Weg gebracht (Foto: Angelo Glashagel)
"Wer eine Schule baut, der baut für die Zukunft", die heutige Grundsteinlegung in der Blasii-Straße schaffe eine Brücke zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft, für die man mit dem Neubau nun Vorsorge, sagte Schulleiter Gerhardt Köthe am Mittag.
Die Grundsteinlegung ist ein weiteres Kapitel, oder zumindest eine Fußnote, in der über 500jährigen Geschichte der Schule. Es sei schon etwas besonderes wenn man die eigene Schule nicht nur abreißen, sondern auch wieder aufbauen könne, sagte Landrat Matthias Jendricke, einst selbst ein Humboldt-Schüler und Oberbürgermeister Kai Buchmann, ebenfalls ein "Ehemaliger", freute sich das die "hohe Schule", die aus der Mitte der Stadt und ihres Bildungsbürgertums gewachsen sei, auch in ihrer Mitte neu erstehe.
Die Pläne für eine Neubau reichen weit zurück, bis in die 90er Jahre. Bis der Zustand des alten Gemäuers für Fakten sorgte, stand ein Umbau, kein Neubau, auf dem Plan. In den langen Diskussionen habe man Nerven lassen müssen, erzählte der stellvertretende Schuldirektor, Volker Vogt, dass man nun heute den Grundstein legen könne, habe man auch dem Mut zur Verantwortung der Beteiligten zu verdanken.
Grundstein für die Zukunft gelegt - am Humboldt-Gymnasium wurde heute ein weiteres Kapitel der Schulgeschichte auf den Weg gebracht (Foto: Angelo Glashagel)
Die Entscheidung die alte Oberstufe doch abzureißen hätte manchem das Herz bluten lassen, sie sei aber letztlich notwendig gewesen, meinte Infrastrukturministerin Birgit Keller. Fünf Millionen hat ihr Erfurter Ministerium für den Neuanfang bereitgestellt, die maximal mögliche Fördersumme. Die restlichen neun Millionen Baukosten wird die Servicegesellschaft des Kreises als Bauherr selber stemmen.
Zur Grundsteinlegung wurde der Tradition gemäß auch eine Zeitkapsel versenkt, die neben der Ausgabe einer aktuellen Tageszeitung, einer Humboldt-Medaille und den "Humboldt-Blättern" auch eine Liste mit den Unterschriften der Mitglieder von Kreistag und Stadtrat sowie der gesamten Schulgemeinschaft, vom jüngsten Schüler bis zum Hausmeister enthält. Als Dreingabe hinterlässt man der Nachwelt auch einen Stick mit Bilden aus dem alten Schulgebäude. Der feierliche Akt fiel schließlich in die Hände von Landrat und Minsiterin sowie Frau Heidi Siebold, seit 1982 Chefsekretärin am Gymnasium und Mathilda Kampa, der jüngsten Klassensprecherin der Schule.
Bis zum Ende des kommenden Jahres sollen die Bauarbeiten abgeschlossen und das Haus samt Mobiliar und technischer Ausstattung bezugsfertig sein. Nach kleineren Verzögerungen beim Abriss habe der Rohbau wieder "aufgeholt" und man liege weiter im Plan, erklärte Michael Mohr von der Service-Gesellschaft. Aber: nach dem Bau ist vor dem Bau. Ab 2020 soll auch die Turnhalle Generalüberholt werden. Der alte Mensa-Anbau wird abgerissen, das Gebäude zu einer anderthalb-Felder-Halle umgewandelt, durch einen Sozialtrakt erweitert und mit einem Rundkurs versehen. Schritt drei wäre schließlich der Neubau einer Mensa, doch der hängt noch in der Planungsphase.
Die "Hülle" sei aber nur das Eine. Zu einer Schule gehöre auch der "Geist", erklärte Köthe, ein Geist der notwendigen, gemeinsamen Streitkultur, des offenen und öffentlichen Diskurses, der in Verbindlichkeit, Freundschaft und gegenseitiger Achtung geführt wird. Eben jenen "Geist" gelte es auch im neuen Haus an die Schülerinnen und Schüler zu vermitteln und in die Zukunft zu tragen.
Angelo Glashagel
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