Do, 09:52 Uhr
25.04.2019
Lkw-Abbiegeassistenten im Test
Überwiegend gut
Für neue Lkw in Europa werden sie frühestens ab dem Jahr 2022 Pflicht, in Deutschland sollen sie möglichst heute schon eingebaut werden: Abbiegeassistenzsysteme. Sie sollen Lkw-Fahrer auf Radfahrer aufmerksam machen, die sich rechts neben dem Fahrzeug befinden, und vor möglichen Kollisionen während des Abbiegens warnen...
Getestet (Foto: André Kirsch/ADAC e.V.)
Laut Statistischem Bundesamt starben im Jahr 2017 deutschlandweit 37 Radfahrer bei Zusammenstößen mit rechtsabbiegenden Lkw das zeigt, wie wichtig die Assistenten sind. Der ADAC hat jetzt mehrere verfügbare Systeme unter die Lupe genommen mit überwiegend positiven Ergebnissen.
Im ADAC-Test wurden Abbiegeassistenzsysteme mit unterschiedlichen Technologien untersucht: EDEKA/Wüllhorst Fahrzeugbau, Mobileye Shield+, MEKRA Lang AAS sowie LUIS Technology. Die Kosten für die Systeme schwanken zwischen 760 und 2650 Euro bei einem Arbeitsaufwand für den Einbau von bis zu sechs Stunden. Fazit: Jeder der Assistenten konnte im Test zwar die Vorschriften des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) erfüllen, den deutlich anspruchsvolleren Anforderungen auf internationaler Ebene, die voraussichtlich ab 2022 gelten, konnte kein Testkandidat entsprechen. Am besten schnitt im Test das System AAS von MEKRA Lang ab.
Neben den Untersuchungen auf dem Testgelände ermittelten die ADAC Tester bei Fahrten im realen Straßenverkehr die Anzahl an Fehlauslösungen aufgrund von Verkehrsschildern oder Bäumen am Straßenrand. Dies ist deswegen wichtig, weil sich eine hohe Rate an Fehlauslösungen negativ auf die Akzeptanz und das Vertrauen des Fahrers auf das System auswirkt. Die Assistenten von MEKRA Lang Mobileye oder LUIS, die Radfahrer von Verkehrszeichen, Ampeln oder Bäumen unterscheiden können, verursachten eine geringe Anzahl an Fehlauslösungen.
Obwohl das hohe Unfallrisiko des toten Winkels seit Langem bekannt ist, besteht derzeit noch keine Pflicht, Lkw mit Abbiegeassistenten auszustatten. Der ADAC hat es deswegen ausdrücklich begrüßt, dass das BMVI im vergangenen Jahr die Aktion Abbiegeassistent ins Leben gerufen hat. Ziel der Aktion ist es, Unternehmen und Speditionen dazu zu bewegen, die eigenen Flotten schnellstmöglich mit geeigneten Assistenzsystemen nachzurüsten.
Mit der Aktion verbunden ist ein Förderprogramm, das im Jahr 2019 die freiwillige Nachrüstung mit fünf Millionen Euro unterstützt und nach fünf Tagen bereits ausgeschöpft war. Nach den Anforderungen des Förderprogramms werden folgende Bauarten der Systeme unterstützt: Ultraschall-Systeme mit Kamera-Monitor-System (KMS), Radarsysteme auch ohne KMS sowie Sensoroptische Systeme (Intelligente Kameras), ebenfalls ohne KMS.
Nach Ansicht des ADAC sollte das Förderprogramm aufgestockt werden, um der vorhandenen Bereitschaft zur Nachrüstung zu entsprechen. Da kein Kandidat im Test den Radfahrer erkennen konnte, wenn sich zwischen Radfahrspur und Lkw-Fahrspur Hindernisse befinden, sollten die Hersteller hier rasch technisch nachbessern.
Autor: redGetestet (Foto: André Kirsch/ADAC e.V.)
Laut Statistischem Bundesamt starben im Jahr 2017 deutschlandweit 37 Radfahrer bei Zusammenstößen mit rechtsabbiegenden Lkw das zeigt, wie wichtig die Assistenten sind. Der ADAC hat jetzt mehrere verfügbare Systeme unter die Lupe genommen mit überwiegend positiven Ergebnissen.
Im ADAC-Test wurden Abbiegeassistenzsysteme mit unterschiedlichen Technologien untersucht: EDEKA/Wüllhorst Fahrzeugbau, Mobileye Shield+, MEKRA Lang AAS sowie LUIS Technology. Die Kosten für die Systeme schwanken zwischen 760 und 2650 Euro bei einem Arbeitsaufwand für den Einbau von bis zu sechs Stunden. Fazit: Jeder der Assistenten konnte im Test zwar die Vorschriften des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) erfüllen, den deutlich anspruchsvolleren Anforderungen auf internationaler Ebene, die voraussichtlich ab 2022 gelten, konnte kein Testkandidat entsprechen. Am besten schnitt im Test das System AAS von MEKRA Lang ab.
Neben den Untersuchungen auf dem Testgelände ermittelten die ADAC Tester bei Fahrten im realen Straßenverkehr die Anzahl an Fehlauslösungen aufgrund von Verkehrsschildern oder Bäumen am Straßenrand. Dies ist deswegen wichtig, weil sich eine hohe Rate an Fehlauslösungen negativ auf die Akzeptanz und das Vertrauen des Fahrers auf das System auswirkt. Die Assistenten von MEKRA Lang Mobileye oder LUIS, die Radfahrer von Verkehrszeichen, Ampeln oder Bäumen unterscheiden können, verursachten eine geringe Anzahl an Fehlauslösungen.
Obwohl das hohe Unfallrisiko des toten Winkels seit Langem bekannt ist, besteht derzeit noch keine Pflicht, Lkw mit Abbiegeassistenten auszustatten. Der ADAC hat es deswegen ausdrücklich begrüßt, dass das BMVI im vergangenen Jahr die Aktion Abbiegeassistent ins Leben gerufen hat. Ziel der Aktion ist es, Unternehmen und Speditionen dazu zu bewegen, die eigenen Flotten schnellstmöglich mit geeigneten Assistenzsystemen nachzurüsten.
Mit der Aktion verbunden ist ein Förderprogramm, das im Jahr 2019 die freiwillige Nachrüstung mit fünf Millionen Euro unterstützt und nach fünf Tagen bereits ausgeschöpft war. Nach den Anforderungen des Förderprogramms werden folgende Bauarten der Systeme unterstützt: Ultraschall-Systeme mit Kamera-Monitor-System (KMS), Radarsysteme auch ohne KMS sowie Sensoroptische Systeme (Intelligente Kameras), ebenfalls ohne KMS.
Nach Ansicht des ADAC sollte das Förderprogramm aufgestockt werden, um der vorhandenen Bereitschaft zur Nachrüstung zu entsprechen. Da kein Kandidat im Test den Radfahrer erkennen konnte, wenn sich zwischen Radfahrspur und Lkw-Fahrspur Hindernisse befinden, sollten die Hersteller hier rasch technisch nachbessern.
Kommentare
Kobold2
25.04.2019, 12.49 Uhr
Was ist daran gut
Wenn die Systeme irgendwelchen Vorschriften entsprechen aber in der realen Praxis durch Fehlfunktionen auffallen. Das ist übrigens mit den jetzt schon verpflichtenden Kollisionsassistenten genau so.
Sich immer mehr auf die Technik verlassen, ist nicht der richtige Weg, denn 100% ige Sicherheit wird es nicht geben. So spielt man hier den Ball in eine Ecke und stellt eine Berufsgruppe schon vorher an den Pranger, anstatt mehr auf Aufklärung und Schulung zu setzen.
Manchmal vermisse ich Sendungen, wie der 7. Sinn, so kurz vor der Tagesschau.
Wer halbwegs nachdenken kann, wird feststellen, das man rechts vom LKW nichts zu
suchen hat Egal, ob mit dem Auto oder Rad.
Mehr Technik macht es zu weilen einfacher, aber nicht immer besser.
Das betreute Denken setzt sich leider immer weiter durch.
Sich immer mehr auf die Technik verlassen, ist nicht der richtige Weg, denn 100% ige Sicherheit wird es nicht geben. So spielt man hier den Ball in eine Ecke und stellt eine Berufsgruppe schon vorher an den Pranger, anstatt mehr auf Aufklärung und Schulung zu setzen.
Manchmal vermisse ich Sendungen, wie der 7. Sinn, so kurz vor der Tagesschau.
Wer halbwegs nachdenken kann, wird feststellen, das man rechts vom LKW nichts zu
suchen hat Egal, ob mit dem Auto oder Rad.
Mehr Technik macht es zu weilen einfacher, aber nicht immer besser.
Das betreute Denken setzt sich leider immer weiter durch.
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