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Di, 15:16 Uhr
23.04.2019
Ein Tourismusmagnet:

Industriemuseum für Nordhausen

Industriemuseum - in der „Museumskonzeption“ fehlt dieser Aspekt. Absicht oder fehlender Fokus? Diese Frage stellten sich die Besucher – stellvertretend für ihre Enkel - der Podiumsdiskussion in der Flohburg, als die neue „Museumskonzeption“ vorgestellt wurde...


Es ist richtig, dass im Besitz der Stadt Nordhausen drei sehens- und besuchenswerte Museen sind – das Kunsthaus, die Flohburg und der Tabakspeicher! Es ist aber anzumerken, dass die Flohburg und der Tabakspeicher in ihrer Konzeption und inhaltlicher Gestaltung ihren Schwerpunkt im „Regionalem“ haben und daher für Besucher aus entfernten Regionen oder für Touristen weniger von Interesse sind.

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Sicher, es wird immer von Fall zu Fall bei Sonderausstellungen Gäste mit speziellen Interessen geben, die zu einem Besuch anregen, aber eine Erhöhung der Besucherzahlen um einen nennenswerten Faktor ist wohl illusorisch. Anders beim Kunsthaus Meyenburg – dort ist eine Erhöhung der Besucherzahlen möglich, allerdings nur durch besondere Ausstellungen, die Kunstinteressierte aus ganz Deutschland anziehen.

Die in der Konzeption genannte Zahl von erstrebenswerten 20.000 Besuchern wird sicher ein Wunsch bleiben. Schon 10.000 Besucher wären ein echter Erfolg! Was aber wirkliche Strahlkraft haben würde, wäre die Schaffung eines „Industriemuseums“, was aus dem jetzigen IFA-Museum entwickelt werden könnte. Nordhausen war immer schon eine Industriestadt, hatte bereits 1911 den ersten Flugplatz, war und ist ein Verkehrsknotenpunkt und stellte in großem Umfang industrielle Erzeugnisse her – im „Guten“ wie im „Bösen“!

Produkte wie Motoren, Bagger, Traktoren, Bohrgeräte, Braukessel und viele andere mehr brachten Fortschritte zum Wohle der Menschheit; an militärisches Gerät und vor allem an Vernichtungswaffen wie die V1 und V2 möchte man offiziell nicht erinnern. Dabei gehören auch diese zur industriellen Vergangenheit Nordhausens und könnten im richtigen Kontext in ein Industriemuseum eingebunden werden. Dass Industriemuseen Besuchermagnete sind, ist wohl unbestritten.

Das „Automobilmuseum Eisenach“, das „Fahrzeugmuseum Suhl“, das „Motorradmuseum Augustusburg“ oder das „Luftfahrtmuseum Wernigerode“ und nicht zuletzt das „Historisch-technische Museum Peenemünde“, um nur einige Museen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR aufzuzählen, sind Beispiele für gelungene Gestaltungen und alle diese Museen haben wir mit den Enkeljungs schon besucht.

Auch die Einbindungen sogar von Waffen - wenn diese um richtigen Kontext gezeigt, nicht gewürdigt werden! - ist möglich und weist kommende Generationen auf diesen Aspekt der Technik und Industrie hin. Auf die Argumentation ‚fehlendes oder nicht entsprechendes Personal‘ soll hier nicht wertend eingegangen werden. Dass es möglich ist, mit ehrenamtlich engagierten Bürgern solch eine – neudeutsch -‚Location‘ erfolgreich zu führen, beweisen der Park Hohenrode und auch das IFA-Museum.

Wenn man also auf die Mehrung der Besucherzahlen und die Steigerung an Touristen abhebt, dann würde ein solches Industriemuseum, das die Besucher schon mit Baggern und anderen technischen Großgeräten begrüßt, dafür geeignet sein. Die Unterstützung der Industrie für die Zurverfügungstellung und ausstellungsgerechte Präsentation der Exponate und die Begeisterung vieler Familien dürfte sicher sein.
Dr. Hannelore Pientka, stellvertretend für die Enkel, die gern ins Museum und ins Theater gehen
Autor: red

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
Realist 1.0
23.04.2019, 16.31 Uhr
Dr. Hannelore Pientka, ich hätte da noch ein gutes Beispiel
Das Panzer Museum in Munster.Die Haben einen perfekten Internetauftritt und man kann sogar mit Google Maps einen Virtuellen Rundgang machen.Es gibt sogar Veranstaltungen wo Fahrzeuge in Aktion gezeigt werden, kann können unsere Museen nicht mithalten.Da war die Museumnacht eine schöne Ausnahme vom den normalen Museums Alltag und vollkommen gelungen, auch der Shuttle Service mit dem Ikarus Bus war eine tolle Sache.
DDR-Facharbeiter
23.04.2019, 22.14 Uhr
Besuchermagnet " Raumfahrt aus Nordthüringen".
Dr. Hannelore Pientka regte an:
"Nordhäuser Produkte wie Motoren, Bagger, Traktoren, Bohrgeräte, Braukessel und viele andere mehr brachten Fortschritte zum Wohle der Menschheit.
An militärisches Gerät und vor allem an Vernichtungswaffen wie die V1 und V2 möchte man offiziell nicht erinnern.
Dabei gehören auch diese zur industriellen Vergangenheit Nordhausens.
Sie könnten im richtigen historischen Zusammenhang in ein Industriemuseum eingebunden werden."
Ende Zitat Dr. H. Pientka.
Anderswo entstanden interessante Technische Museen, nicht jedoch im weiten Bereich des Mittelwerkes Dora in Nordthüringen.
Wir gedenken der Opfer der SS in der Gedenkstätte Lager Dora.
Wir gedenken auch der Tausende von Nordhäuser Bürgern, die bei militärisch unbegründbaren Bombenangriffen ihr Leben verloren.

Das Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow wurde populär durch die Verknüpfung mit der Luftbrücke und ihren Rosinenbombern.
Die Luftbrücke bewahrte Millionen von Berlinern vor dem Erfrieren und Verhungern. .

Heute zeigt das Museum militärische Luftwaffengeräte aus Ost und West seit Beginn des 20. Jahrhunderts.
Ausgestellt sind in Berlin-Gatow auch Aggregate und Rümpfe der Fern-Raketen aus dem Nordhäuser Mittelwerk Dora !
Ein besonderer Anziehungspunkt ist in Berlin-Gatow der aus karierter Bettwäsche, Fußbodenbrettern und Bettlatten gebaute flugfähige Colditz-Gleiter.
Alliierte Kriegsgefangene wollten mit ihm 1945 dem Gefangenenlager Colditz entfliegen.

Die besten Ingenieure Europas entwarfen auf ihren Reissbrettern 1943 zuerst im Festsaal der Gaststätte" Stolberger Garten" in der Stolberger Strasse !! , später im Mittelwerk Dora und
in den Gebäuden der Ilfelder Klosterschule und im Raketenbau RaBe die Aggregate und Bauteile, die in den Produktionsstätten des Dritten Reiches produziert und im Mittelwerk montiert wurden.

Mit diesem Wissen bauten die Ingenieure die Raketen, die Gagarin ins All und Armstrong auf den Mond trugen.

Es ist an der Zeit, dass Stadt und Land Nordhausen ein Ausstellungsgelände "Raumfahrt aus Nordthüringen" ins Leben rufen.
Latimer Rex
24.04.2019, 16.33 Uhr
Industriearbeiter / Pionierleistung
So gesehen liegt Nordhausen noch immer hinter dem Mond.
Der Blickwinkel ist wohl verengt auf Astronauten = Kriegs-
treiber, Kosmonauten = Friedensengel.
Wernher von Braun wird erst seine verdiente Würdigung
erfahren, wenn die zeitbedingten grausamen Umstände
im "Dritten Reich" nicht vergessen, aber eingeordnet sind.
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