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Fr, 13:50 Uhr
12.04.2019
74. Tag der Befreiung des einstigen KZ-Außenlagers Ellrich-Juliushütte

Erinnern an eines der schlimmsten Lager

Das einstige KZ-Außenlager Ellrich-Juliushütte gehört zu den dunklen Seiten der Ellricher Geschichte. Mehr als 4000 Menschen verloren hier zwischen 1944 und 1945 ihr Leben. Vor 74 Jahren, am 11. April 1945, trafen amerikanische Soldaten an dem Lager ein. Am Freitag erinnerten auf dem früheren Appellplatz ehemalige Häftlinge und Vertreter aus Politik und Gesellschaft an dieses Ereignis und legten Kränze und Blumen nieder…


Itzhak Dove aus Israel am Gedenkstein in Ellrich.  (Foto: Susanne Schedwill) Itzhak Dove aus Israel am Gedenkstein in Ellrich. (Foto: Susanne Schedwill)

Der einstige Appellplatz ist ein unwirklicher Ort, eine Wiese umrahmt von hohen Bäumen und Büschen. Die Vögel zwitschern, obwohl bei Temperaturen um die Null Grad der Schnee rieselt. Es ist heute kaum mehr vorstellbar, dass sich hier in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges eines der schlimmsten KZ-Außenlager befand.

Stefan Hördler, Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, skizzierte in seiner Rede die Geschichte von Mittelbau II, wie das Lager offiziell hieß. Noch unter dem Decknamen „Erich“ war es am 2. Mai 1944 auf dem Gelände einer stillgelegten Gipsfirma eingerichtet worden. Es sollte nicht nur das größte der 40 Außenlager vom KZ Mittelbau-Dora werden, hier sollten auch die meisten Häftlinge den Tod finden.

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Vor allem das Hauptlager Dora schob erschöpfte Häftlinge, die in der V-Waffenproduktion nicht mehr geeignet erschienen, nach Ellrich ab. Das Außenlager war ein Todeslager, konzipiert für rund 8000 männliche Häftlinge. Wer hier interniert war, der musste schwerste Arbeiten verrichten, unter anderem im Stollenvortrieb am Kohnstein und am Himmelsberg.

Über 4000 Häftlinge verloren ihr Leben durch Erschöpfung, Hunger oder Kälte, sie wurden erschossen oder erschlagen. Weitere rund 3000 Menschen starben auf den Todesmärschen.

„Der heutige Tag hebt Raum und Zeit auf“, sagte Ellrichs Bürgermeister Henry Pasenow (CDU). Die Verbrechen von vor über 74 Jahren machten deutlich, was sich nie wiederholen dürfe und was unsere Gesellschaft nie wieder aufgeben dürfe: „Ein friedliches Europa“, so Pasenow weiter.

Zu der Gedenkveranstaltung waren auch die vier Überlebenden Itzhak Dove aus Israel, Albert Weinberg aus Deutschland, Stanislav Kaunov und Julian Wieciech aus Polen und der Ukraine nach Ellrich gekommen. Wie schon in Nordhausen gedachten die Männer der getöteten Mithäftlinge, legten Blumen und Kränze nieder.

Susanne Schedwill

Gedenkveranstaltung auf dem einstigen Appellplatz des Außenlagers Ellrich-Juliushütte. (Foto: Susanne Schedwill)
Gedenkveranstaltung auf dem einstigen Appellplatz des Außenlagers Ellrich-Juliushütte. (Foto: Susanne Schedwill)
Gedenkveranstaltung auf dem einstigen Appellplatz des Außenlagers Ellrich-Juliushütte. (Foto: Susanne Schedwill)
Gedenkveranstaltung auf dem einstigen Appellplatz des Außenlagers Ellrich-Juliushütte. (Foto: Susanne Schedwill)
Gedenkveranstaltung auf dem einstigen Appellplatz des Außenlagers Ellrich-Juliushütte. (Foto: Susanne Schedwill)
Gedenkveranstaltung auf dem einstigen Appellplatz des Außenlagers Ellrich-Juliushütte. (Foto: Susanne Schedwill)
Gedenkveranstaltung auf dem einstigen Appellplatz des Außenlagers Ellrich-Juliushütte. (Foto: Susanne Schedwill)
Gedenkveranstaltung auf dem einstigen Appellplatz des Außenlagers Ellrich-Juliushütte. (Foto: Susanne Schedwill)
Gedenkveranstaltung auf dem einstigen Appellplatz des Außenlagers Ellrich-Juliushütte. (Foto: Susanne Schedwill)
Gedenkveranstaltung auf dem einstigen Appellplatz des Außenlagers Ellrich-Juliushütte. (Foto: Susanne Schedwill)
Gedenkveranstaltung auf dem einstigen Appellplatz des Außenlagers Ellrich-Juliushütte. (Foto: Susanne Schedwill)
Gedenkveranstaltung auf dem einstigen Appellplatz des Außenlagers Ellrich-Juliushütte. (Foto: Susanne Schedwill)
Autor: sul

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