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Fr, 07:06 Uhr
28.12.2018
UNWETTER IM JUNI 2018 IN DEUTSCHLAND

Blitzschlag, Nebel, Glätte, Hagel und Tornados (7)

Wie schon in den Jahren zuvor traten auch 2018 deutschlandweit viele extreme Wettersituationen auf, die durch ihre Auswirkungen, nicht nur aufgrund von Hitze und Trockenheit, sondern auch durch Sturm, Starkniederschläge, Blitzschlag, Nebel, Glätte, Hagel und Tornados, direkt oder indirekt zahlreiche Menschenleben forderten. Im vierten Teil beleuchten wir Juni 2018...

Unwetter (Foto: Gernot Thelemann) Unwetter (Foto: Gernot Thelemann)
Heftige Gewitter, verbunden mit Starkniederschlag, verursachten zum Monatsanfang Überschwemmungen in zahlreichen Bundesländern. Unter anderem ließ im Raum Bitburg (RP) eine Gerölllawine beim Wilsecker
Tunnel einen Zug entgleisen. In Lünebach (RP) konnten durch die Überflutungen aus dem dortigen Zoo gleich mehrere Großkatzen sowie ein Bär entfliehen.

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Nahe Saarbrücken (SL) waren die Autobahnen A1 und A620 aufgrund der Wassermassen nicht mehr befahrbar. In Berlin war der Flugbetrieb für mehrere Stunden unterbrochen. Am Flughafen Düsseldorf (NW) kam es ebenfalls zu Störungen. Während am 04. die Schifffahrt auf der Elbe zwischen Magdeburg (SN) und Dresden (SN) wegen Niedrigwasser eingestellt werden musste, kam es am Alpenrand zu heftigen Gewittern, welche beispielsweise in Garmisch-Partenkirchen (BY) und Lindau (BY) zu Überschwemmungen führten.

Vom 06. und 07. gab es erneut Unwetter. Unter anderem drangen am 06. Wassermassen im Bereich Konz (RP) in zahlreiche Häuser ein. In Oberemmel (RP) wurde eine Straße unterspült. Auch in München (BY) standen Straßen unter Wasser, zudem verursachte ein Blitzschlag Probleme in S-Bahnverkehr.

Heftige Windböen ließen Bauzäune und Bäume umstürzen. Blitzschläge verursachten etliche Dachstuhlbrände. Am 07. kam es an den Flughäfen Frankfurt (HE) und Stuttgart (BW) zu zahlreichen Flugausfällen; an letzterem wurde ein Airport-Mitarbeiter von einem Blitz getroffen. Starkregen führte erneut zu Überflutungen, so musste in Frankfurt am Main (HE) ein Krankenhaus nach einem Wassereintritt evakuiert werden.

Blitzschläge verursachten Dachstuhlbrände. Im S-Bahnverkehr im Rhein-Main-Gebiet und im Bereich Stuttgart (BW) gab es Betriebsstörungen. In Kirchheim unter Teck (BW) fiel nach einem Blitzschlag der Strom aus. Im Bereich Erbach (HE) ergossen sich Schlamm und Matsch über die Straßen. Auf der A81 bei Ludwigsburg(BW) kam es zu Aquaplaning-Unfällen. Durch Starkniederschlag wurden in Plettenberg (NRW) Kanaldeckel hochgedrückt, in Meinigen (TH) und im Ilm-Kreis (TH) kam es zu großflächigen Überflutungen. Am 09. bis 12. gab es erneut Unwetter.

Starkniederschläge führten zu zahlreichen Überschwemmungen, so verwandelte sich beispielsweise am 09. in Schwalmtal (HE) ein
kleiner Bach in einen reißenden Fluss, in Markneukirchen (Vogtland/SN) wurde Schlamm und Geröll auf eine Straße gespült, die A14 wurde nahe Döbeln (SN) wegen Überflutung gesperrt. Auch in Leichingen (NRW) standen Straßen unter Wasser, ein Altenheim musste nach Wassereintritt geräumt werden.

In Dudeldorf (RP) wälzte sich eine große Schlammlawine durch den Ort. In Heilbronn (BW) wurden ebenfalls mehrere Straßen, Unterführungen, Keller, Tiefgaragen sowie die Verkaufsräume von zwei Autohäusern überschwemmt. Örtlich ließen heftige Windböen Bäume umstürzen – Blitzschläge verursachten ebenfalls Schäden.

Am 10. mussten nach einem kräftigen Gewitter mit
Starkniederschlag in Kyllburg (RP) wegen eines drohenden Felssturzes mehrere Häuser geräumt werden. In Biersdorf (RP) musste ein Mann aus reißenden Fluten gerettet werden. In Sinsheim verursachten kräftige Windböen zusätzliche Schäden – mehrere Bäume wurden umgerissen und blockierten Straßen und Schienen. Am 11. kam es durch Starkniederschläge besonders im Südwesten und Süden zu Überflutungen.

Unter anderem wurden im Kreis St. Wendel (SL) mehrere Häuser unterspült, in Heusweiler (SL) flossen Wassermassen in Geschäfte und einen Baumarkt. Die A8 zwischen Heusweiler (SL) und Saarlouis (SL) stand vollkommen unter Wasser. In Kirschheim unter Teck (BW) wurde ein PKW-Fahrer in seinem Fahrzeug vom Wasser eingeschlossen. In Reutlingen (BW) wurde der Bahnhof nach Überflutungen gesperrt. Auf der B10 in Göppingen (BW) geriet ein PKW durch einen hochgespülten Kanaldeckel ins Schleudern und prallte gegen eine Betonwand.

Sturmböen verursachten zusätzlich Probleme im Bahn- und Straßenverkehr. Blitzschläge führten zu Bränden und Stromausfällen. In Niederbayern mussten wegen sinkender Pegelstände auf der Donau mehrere Abschnitte für die Schifffahrt gesperrt werden. Am 12. war der Süden nochmals von Unwettern betroffen - so wurden beispielsweise in Rettenberg (Allgäu/BY) mehrere Häuser durch Schlamm und Geröll beschädigt.

In Garmisch-Partenkirchen (BY) ertrank ein Mann in die Fluten der Partnach. Während der Süden mit Überschwemmungen kämpfte, herrschte in Norden und Osten weiterhin Dürre. Besonders in Sachsen-
Anhalt kam es zu einigen Waldbränden, das Getreide musste teilweise notgeerntet werden. Auch die Viehwirtschaft litt unter der Trockenheit – örtlich lieferten die Weiden keine Nahrung mehr. Am 16. erfasste nahe Füchtorf (NRW) eine Gewitterböe einen Heißluftballon – mehrere Insassen wurden beim Absturz schwer verletzt.

Heftige Sturmböen des Tiefs „Cathy“ verursachten besonders in Hamburg und Brandenburg Schäden. Unter anderem wurden in Hamburg Dachziegel auf
Autos geweht, das abgerissene Dach eines Erdbeerstandes verletzte eine Frau am Kopf, zwei Segler kenterten mit ihrer Jolle und fielen in die Alster. Umgestürzte Bäume verursachten in Hamburg und Berlin (BB) Störungen im S-Bahnverkehr. Die Trockenheit ließ Wälder und Felder weiter austrocknen – teilweise genügte, wie beispielsweise nahe Gülzow (SH) und Wenzendorf (NI), ein winziger Funken bei den Erntearbeiten, um ganze Felder samt Mähmaschinen in Brand zu stecken.

Die Pegel einiger Flüsse sanken weiter, so konnte die Elbe bei Magdeburg (SN) beinahe zu Fuß überquert werden. Einige Badeseen mussten gesperrt werden, da das warme Wetter die Vermehrung von giftigen Blaualgen begünstigte.

Tornado
Am 12. wurde bei Bissingen (Lkr Dillingen/BY) gegen Mittag ein Tornado beobachtet – keine Schadensmeldungen. Am 14. war morgens eine Wasserhose bei Stöttham (BY) auf dem Chiemsee unterwegs.
Autor: red

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