20 Millimeter Regen waren vorhergesagt und 20 Millimeter Regen fielen laut wetteronline vom Sonnabend zum Sontag auf uns Teilnehmer des 31. Südharz-Hunderters. Dennoch war diese 100 km-Nonstop-Wanderung von Nordhausen nach Halle eine der Gelungensten, schreibt Bodo Schwarzberg...

So erreichten wir Langstreckenwanderer bis hin zum Ziel in Halle-Nietleben praktisch alle zu passierenden Ortschaften zu den vorgesehenen Zeiten – und, allem voran, die Teilnehmer waren sportlich gesehen Extraklasse. Alle konnten das durchschnittliche Wandertempo von ca. 5 Kilometern pro Stunde problemlos halten. Es gab außerhalb der eingeplanten Pausen keine zusätzlichen Wartezeiten. Der 31. Südharz-Hunderter war eine Wanderung nach Plan.

Nach dem Start um 11:30 am Bahnhof Nordhausen erwartete uns zunächst der Alte Stolberg mit seinen nach den zurückliegenden Regenfällen leicht verschlammten Wegen. Nach der Einkehr in der Gaststätte Thyrafuchs bei Uftrungen und 19 erwanderten Kilometern ging es weiter in Richtung Questenberg, wo es nach 30 km in der keltischen Gaststätte „Zur Queste“ eine weitere, allerdings kurze Getränkepause gab.

Bis zu diesem Zeitpunkt (18:20) hatte sich der Himmel zwar mit drohenden Wolken gezeigt, die jedoch ihr Nass noch für sich behielten. Das sollte auch noch bis Grillenberg, gelegen zwischen Wippra und Sangerhausen, weitestgehend so bleiben. Die Wetterberichte hatten also wieder einmal den Teufel an die Wand gemalt, denn bereits für den Sonnabendnachmittag waren starke Regenfälle mit 90%iger Wahrscheinlichkeit (wetteronline) für den Raum Nordhauen-Sangerhausen vorausgesagt worden, die jedoch gar nicht eintrafen.


Richtig los ging es erst ab Mitternacht. Bevor wir den Harzer Erlebnishof Grillenberg nach der Nachteinkehr verließen, wurden die Regenschirme startklar gemacht, die Ponchos umgehängt und Rucksäcke wasserdicht verhüllt, denn draußen prasselte es bereits auf den 2018 so dürregeplagten Waldboden. Hinzu kamen zunehmend stärkere Böen, die jedoch nichts mit denen von Orkan Herwart am 29. Oktober 2017 beim 28. Südharz-Hunderter gemein hatten. Jedoch blies uns genau wie damals der Wind in den Rücken.

Lediglich an der Westseite des Süßen Sees sollte uns der kalte Wind den Regen frontal ins Gesicht peitschen.

Es zeigten sich die großen Vorteile der heute gängigen und haltbaren, einigermaßen wasser- und zugleich winddichten, atmungsaktiven Funktionskleidung: Nach jedem Schauer trocknete sie innerhalb von Minuten ab. Das gefürchtete nasskalte Bibbern blieb ohne Baumwolle aus.

Nach dem Frühstück im Strandhotel Aseleben am Sonntagmorgen (Kilometer 80) hörte der Regen auf und er sollte auch nicht noch einmal einsetzen. Die von uns schon oft beobachtete leichte Erwärmung entlang der Weinberge im Salzatal zwischen Rollsdorf und Langenbogen war auch diesmal zu spüren.

Gegen 12:45 erreichten wir plangerecht den S-Bahnhof Halle-Nietleben, diesmal, auch das ist nicht die Regel, als Gruppe.

Neben Stammteilnehmer Detlef Koch aus Berlin (Jg. 1950) waren weitere Wanderer zum wiederholten Male beim Südharz-Hunderter dabei und über 100 Kilometer erfolgreich: so Nico Graw aus Halle und Nico Schwertfeger aus Helbra. Sandra Rosendahl aus Kirchscheidungen und Katrin Hildebrandt aus Markkleeberg hatten zuvor bereits Hunderter absolviert und zeigten sich besonders von der familiären Atmosphäre beim Südharz-Hunderter angetan.

Mario Graw beendete die Wanderung nach 50 Kilometern erfolgreich in Grillenberg.

Der 32. Südharz-Hunderter ist für den 9. und 10.02.2019 vorgesehen. Änderungen terminlicherseits um ein oder zwei Wochen sind hier jedoch noch möglich. Eventuell wird anlässlich dieser Tour die geplante Verlängerung von Halle nach Leipzig Hbf in Angriff genommen, dann über 145 Kilometer insgesamt.

Weitere Informationen unter bodo_schwarzberg@yahoo.de.