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Fr, 10:37 Uhr
09.11.2018
VdK-Sozialverband zur Armutsquote

Soziales Gefälle kann nicht hingenommen werden

Eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt: Armut und Reichtum in Deutschland verfestigen sich. Für viele Bürger in diesem Land wird ein Leben unterhalb der Armutsgrenze zum Dauerzustand. Das gilt insbesondere für Ostdeutschland. 29 jahre nach dem Mauerfall sei die Angleichung der Löhne überfällig, fordert der VdK-Sozialverband...

Während ein anhaltend hoher Wohlstand zu 95 Prozent in Westdeutschland beheimatet ist, leben 62 Prozent der dauerhaft armen Menschen in den neuen Bundesländern – und das, obwohl die ostdeutschen Bewohner insgesamt nur ein Fünftel der Bevölkerung der Bundesrepublik ausmachen. Als dauerhaft arm gilt, wer länger als fünf Jahre weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens bezieht. In Thüringen sind unter anderem 50.000 Kinder von Armut betroffen; jeder siebte Heranwachsende unter 15 Jahren lebt von Hartz IV.

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„In diesen Tagen erinnern wir uns an den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989. Dass 29 Jahre nach dem Ende der deutschen Teilung immer noch ein derart großes soziales Gefälle innerhalb der Gesellschaft besteht, kann nicht hingenommen werden“, kritisiert der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, Paul Weimann.

Aktuell sieht sich Thüringen mit einer Armutsquote von 18,9 Prozent konfrontiert, aber auch in Hessen (14,4 Prozent) lebt fast jeder siebte Bürger unterhalb der Armutsgrenze. Ein Grund dafür ist der hohe Anteil von Arbeitnehmern im Niedriglohnsektor: In Thüringen trifft das nahezu auf jeden zweiten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu.

Generell verdienen Ostdeutsche weniger als ihre Kollegen im Westen: Während sich der Bruttodurchschnittslohn in Westdeutschland auf 3.339 Euro im Monat beläuft, beträgt er in den neuen Bundesländern 2.600 Euro. „Wir fordern eine schnellstmögliche Angleichung der Löhne“, sagt Paul Weimann. „Vor allem aber muss der Niedriglohnsektor stark eingedämmt werden.“

Die Geringverdiener von heute seien zudem die mittellosen Rentner von morgen. Experten sagen schon jetzt für künftige Rentenbezieher im Osten ein hohes Armutsrisiko voraus: „Die Rentenversicherung muss armutsfest gemacht werden“, erklärt der VdK-Landesvorsitzende. So spricht sich der VdK dafür aus, entsprechende Maßnahmen auch aus Steuermitteln zu finanzieren: „Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und gilt für ganz Deutschland“, so Paul Weimann.
Autor: red

Kommentare
Leo 1A5
09.11.2018, 11.04 Uhr
Schon lange Überfällig
Der einzige Weg aus der Misere ist eine Standartrente nach 40 Arbeitsjahren von über 1000€ und zwar egal ob Bäcker,Putzfrau,Altenpfleger oder Bänker.

Wer mehr Rente haben will muss zusätzlich Vorsorgen ansonsten alle die gleiche Rente bei 40 Arbeitsjahren bzw. ab 60 Lebensjahr.

Man kann natürlich auch länger arbeiten dann erhöht sich die Rente pro Jahr um 20€/Monat was man zusätzlich über die 40 Arbeitsjahre arbeitet.

Das wäre ein faires Rentenmodel der frühere Beruf sollte bei der Rentehöhe keine Rolle spielen genauso das frühere Gehalt.
Sonntagsradler 2
09.11.2018, 11.28 Uhr
Soziales Gefälle
Wenn das Thema nicht schon vor 10,20, Jahre Rubrik gemacht währe oder war, würde ich diese Studie für einen bahnbrechenden Erfolg in der Statistik der Stiftung einordnen.
Aber so frage ich mich ob der Herr Paul Weimann, vor lauter Aufregung noch ruhig schlafen kann
Eckenblitz
09.11.2018, 12.32 Uhr
Herr Weimann
Dieser Artikel beweist einmal mehr die Unfähigkeit der Regierenden, der Parteien und Organisationen. Das Thema Armut, speziell Altersarmut ist seit Jahren bekannt. Was hat man bisher dagegen unternommen?
Man hat das Thema kurzerhand verdrängt und jetzt tut man so als ob dieses Problem neu ist.So viel Arroganz und Dummheit ist sehr gefährlich. Man kann nur hoffen, dass der Wähler das richtig abstraft.
Psychoanalytiker
09.11.2018, 13.21 Uhr
Rechenaufgabe
"Als dauerhaft arm gilt, wer länger als fünf Jahre weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens bezieht."

Nehmen wir mal an, dass ein berufstätiger Mensch über viele, sehr viele Jahre hinweg exakt das deutsche Durchschnittseinkommen erhält. Das ist nicht ganz wenig, zumindest mehr, als manche Friseurin, Verkäuferin oder Pflegekraft bekommt. Diese Person wird dann Rentner(in) und bekommt damit das von den Regierungsparteien (jetzt wieder einmal neu) beschlossene Rentenpaket, dass die Rentenhöhe auf 48 Prozent (bis 2025) fixiert. Nach Adam Rise sind dies 12 Prozent weniger als die 60 Prozent, die zur Armut in diesem Land führen. Und wer weiterrechnet, sollte merken, dass ......
Leser X
09.11.2018, 14.20 Uhr
Armut produziert Rechtsextremismus
Dass die Regierenden heute wegen der neuen Armut so bedröppelt tun, zeigt deren Geschichtsvergessenheit. Das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte hätte es nie ohne Armut als Massenerscheinung gegeben. Wer damals die Sündenböcke waren, steht ja mittlerweile in den Geschichtsbüchern.

Diese Gesellschaft hat längst neue Sündenböcke für die heutige Zeit gefunden. Aus der Geschichte nichts gelernt. Schuld sind die Politiker, die als Büttel des Kapitals agieren.
Bodo Bagger
09.11.2018, 15.10 Uhr
Linksextremismus und Sozialismus...
produzieren Armut...

Wenn Armut Rechtsextremismus produziert, dann müssten die Menschen in Kuba oder Venezuela alle Rechtsextremisten sein.

So wird aus der Geschichte ein Schuh. Und bevor sich hier wieder jemand über das phöse Kapital aufregt;

Ein Staat, der in seiner grenzenlosen Gier dem einfachen Arbeiter oder Angestellten über Steuern und Abgaben ca. 60% seines Einkommens nimmt, über gewollte und geförderte Niedrigzinspolitik, gezielte Inflation und immer neues Gelddrucken die vorhandenen Ersparnisse der Menschen auffrisst und sich dann als Heilsbringer hinstellt, der ist doch wohl mit Sicherheit das größere Problem.

Im übrigen liegt das Mediannettoeinkommen in Deutschland, also nach Abzug aller Steuern und Abgaben unterhalb dessen, was in den USA als Armutsgrenze gilt. Dort gilt man mit weniger als 30.000 USD Nettoeinkommen jährlich als arm. Aber ich weiß schon, der böse Kapitalismus ist schuld.
tannhäuser
09.11.2018, 17.03 Uhr
Bei den vielen alten Sündenböcken, Leser X...
...ist es um so verwerflicher, dass die dafür Verantwortlichen auch krampfhaft und ungeniert, ihre eigenen Sündenböcke, nur nicht sich selbst, suchen und präsentieren.

Und dazu immer noch mehr neue dazuholen, ohne die schwarzen Schafe darunter ernsthaft loswerden zu wollen.
Mueller13
09.11.2018, 17.05 Uhr
@ Jörg Thümmel - Uns geht es doch gut!
Ich hatte neulich wieder ein Streitgespräch mit jemanden aus der Fraktion: uns geht es doch total gut in Deutschland. Als ich ihn mit den Vermögenswerten anderer Europäischer Privathaushalte konfrontierte, kam: "aber das Deutsche Durchschnittsvermögen liegt doch bei knapp 180.000 Euro, so schlecht kann es uns nicht gehen".
Mein Gegenbeispiel, dass 1 Milliardär und 9 mit einem Vermögen von 0 Euro im Schnitt 100 Millionen Euro haben, wollte er nicht gelten lassen.
Tja, bei solchen Betrachtungen immer den Median heranziehen, der ist wesentlich aussagekräftiger.
Auf einmal liegt Deutschland nämlich nur noch bei gut 40.000 Euro und Italiener z.B. bei knapp 110.000 Euro.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Verm%C3%B6gen_pro_Kopf
Leo 1A5
09.11.2018, 17.26 Uhr
Wenn der Durchschnittsdeutsche
einen Vermögenswert von 40000€ /Person hat, dann hat ein Ostdeutscher wahrscheinlich einen von 20000€ /Person .

Wenn das wie bei Lohn,Rente,Grundstückswerten ( alles niedriger als im Westen) läuft dann ist das wahrscheinlich so.

Tja jetzt weis ich auch warum wir nur Insolvenzverwalter als Politiker haben zumindest verhalten sie sich so.
Psychoanalytiker
10.11.2018, 08.19 Uhr
Entschuldigung!!! Ich habe mich verrechnet ...
... Mein alter Mathe-Lehrer rief mich an und sagte mir, dass ich in Mathematik noch immer Schwachpunkte habe:

Bei der Berechnung und dem Nachweis der Armut eines Rentners, der einst das Durchschnittseinkommen in Deutschland verdiente, sei mir ein desaströser Rechenfehler unterlaufen. Von den aufgezeigten 48 Prozent, die ein Rentner erhält bzw. bis 2025 erhalten soll, müsse ich noch verschiedene Dinge wie Kranken- und Pflegeversicherung sowie Steuern SUBTRAHIEREN. ....... Was muß man denn da schon wieder rechnen ....?

Ich frage mich nun, ist der Durchschnittsrentner in meinem Beispiel im Vergleich zu den 60 Prozent "Armutsgrenze" (siehe Artikel) damit arm oder doch reich??? Vielleicht kann es mir ja mal ein Berufspolitiker der Regierungsparteien aus Berlin erklären!!!
Psychoanalytiker
20.11.2018, 14.33 Uhr
Liebe Rentner - Ihr werdet mal wieder ...
... von den Regierungsparteien verar...t!!!
Wie das Bundesfinanzministerium dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" mitteilte, müssen 2019 fast doppelt so viele Rentner Steuern zahlen, wie noch 2005. Hintergrund dafür sei entsprechend dieser Mitteilung, dass 2019 die Rente im Westen voraussichtlich um 3,2 und im Osten um 3,9 Prozent steigen wird.

Da gaukelt man den Rentnern vor, mehr Rente zu bekommen, und das ist im Brutto sogar richtig und zunächst schön anzusehen. Durch die zu zahlenden Steuern holt sich der Staat dieses Geld aber sofort wieder und "Doppelt" zurück. Netto hat der Rentner dann mit Sicherheit weniger Geld zur Verfügung. Das nenne ich .......... .

Wer sich dies als Rentner gefallen lassen will, wähle nächstes Jahr CDU/CSU, SPD, GRÜN oder FDP!!! Wer damit aber nicht einverstanden ist, sollte es diesen Parteien zeigen, in dem man zur Wahl geht, aber sein Kreuz mit Bedacht an einer anderen Stelle macht. Da arbeitet man für seine Rente 45 oder mehr Jahre, bekommt mit maximal 48 Prozent des Durchschnittseinkommens eine Armuts-Rente (logisch, wenn 60 oder weniger Prozent als "arm" gilt) und muss zudem davon noch so viel Steuern zahlen, dass der Nettobetrag sinken wird................
Paulinchen
20.11.2018, 16.42 Uhr
Liebe Leser der nnz online...
In den vergangenen Jahren, habe ich zwei Mal an den Vorsitzeneden des Innenausschusses des Bundestages Herrn W. Bosbach geschrieben. Auf beide Schreiben hat er mir ausführlich geantwortet. Dabei hat er mir nicht etwa einen vorgedruckten Brief geschickt, nein, es waren Briefe, die er seiner Sekretärin zu meinen Fragen diktiert und handschriftlich unterzeichnet hat.

Ich kann mich noch gut erinnern dass der Bewerber um den CDU-Vorsitz Herr F. Merz einaml mit dem ehem. Ministerpräsidenten von NRW, W. Clement, den Gedanken äußerten, aus den 16 Bundesländern nur noch 8 Bundesländer zu machen. Gewiss, dazu bräuchte es eine Änderung des GGesetzes, aber das wurde doch erst 2017 mal ganz fix letzmalig geändert. Somit könnte man doch dafür es nochmals so problemlos wie 2017 machen. ABER - dann müßten ja alle (!) finanziellen Belange/Unterschiede in der Bevölkerung auf Gleichstand gebracht werden und da liegt sicher der Hase im Pfeffer. Man stelle sich vor, keiner spricht mehr von Ossi und Wessi, es gibt kein Armenhaus mehr in Deutschland.

Wenn Herr Merz zum CDU Chef gewählt werden sollte, dann garantiere ich Ihnen , allen Lesern, ich werde ihn so lange anschreiben, bis er mir zur Reduzierung der Bundesländer eine Antwort gibt. Denn hat er nicht bei A. Will gesagt, er wird den Kontakt zur Bevölkerung suchen und selbst auch finden. Nun werden sich sicher auch einige über dieseReduzierung aufregen, aber mal ehrlich, wann muss man schon mal zur Klärung eines Sachverhaltes nach Erfurt fahren?

Nun liebe Leser - jetzt fallen Sie mal über mich her!
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