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Mo, 07:54 Uhr
08.05.2017
Rohstoffabbau am Kuhberg

BUND: Völlig unnötig

Der BUND Kreisverband Nordhausen reagiert auf die Genehmigung des Gipsabbaus am Kuhberg
Niedersachswerfen mit Unverständnis und Empörung. Das ist ein Schlag in die Magengrube all` derer, die sich seit Jahren für den Erhalt des Raumes östlich der B4 eingesetzt haben. Mit Engagement, Herz und Verstand...

Karstwanderweg am Kuhberg (Foto: BUND) Karstwanderweg am Kuhberg (Foto: BUND)

Die Entscheidung des Thüringer Oberbergamtes reiht sich nach Ansicht des BUND Kreisverbandes Nordhausen in die Fehlentscheidungen der letzten Jahre nahtlos ein. Gegenüber der Bevölkerung entsteht der Eindruck, das Thüringer Oberbergamt agiere losgelöst von seiner Dienstherrin Siegesmund. Auch scheint die Kommunikation zwischen Umweltministerium und der zuständigen Raumplanung unter Frau Keller nicht die Stärke dieser Landesregierung zu sein.

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Gerade der Kuhberg vor den Toren von Neustadt ist es, für den im Jahr 1996 vom Thüringer Bergamt gegenüber dem Unternehmen in Walkenried eine Bewilligung unter dem Vorbehalt erteilt wurde, dass die dort abgebauten Rohstoffe dem angeblichen Neubau eines Gipswerkes in Klettenberg dienen. Scheinbar vergessen ist auch das Ergebnis des 2001 durchgeführten Raumordnungsverfahrens zum geplanten Steinbruch am Kuhberg. Hier wurde nämlich festgestellt, dass das Vorhaben mit der Entwicklung des Raumes und den Ansprüchen der Kommunen nicht übereinstimmt.

Was hat sich eigentlich seitdem geändert? Warum haben die Argumente der Kommunen jetzt weniger Gewicht? Die Pressemitteilungen der Kommunen zur Anhörung vor einem Jahr, aber auch die Statements des Bürgermeisters von Neustadt, der Investoren für Kureinrichtungen in Neustadt, der Bürger aus Harzungen, Niedersachswerfen und Neustadt während des Besuches der Umweltministerin 2016 in Neustadt waren eindeutig und ließen erkennen, dass die wirtschaftlichen Faktoren der Tourismusentwicklung stärker als je zuvor an Qualität gewonnen haben.

Der seit 2013 gültige Regionalplan Nordthüringen hat die Argumente der Kommunen sogar noch gestärkt. War das Bewilligungsfeld zuvor noch ein weißer Fleck, so wurde es dann zum Vorranggebiet „Freiraumsicherung“ und Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft deklariert. Freiräume werden wie folgt definiert (Auszug):“ Die Freiraumsicherung dient im Sinne des Nachhaltigkeitsprinzips der dauerhaften Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen. Diese Gebietsausweisungen sollen ein funktional zusammenhängendes Biotopverbundsystem fördern und die negativen ökologischen Folgen der Zerschneidung des Freiraumes entgegenwirken.“

Hinweisschild (Foto: BUND) Hinweisschild (Foto: BUND)

Und warum spielt das Argument der verfügbaren Rohstoffressourcen für ein Unternehmen angesichts der derzeitigen politischen Argumentationen plötzlich keine Rolle mehr. Die Firma Formula in Niedersachsen, zum weltweit operierenden Konzern Saint Gobain gehörend, besitzt im niedersächsischen Gipskarst acht Steinbrüche. Die Abbauvorräte allein am Steinbruch Röseberg in Walkenried reichen noch für mindestens 40 Jahre. Und zu dem Argument des besonders reinen Gipses für die Formengipse sei gesagt, dass ausgerechnet am Standort Kuhberg ein Rohstoff liegt, der diesen Ansprüche wegen hoher Verunreinigungen nicht gerecht wird.

Wo also liegen die grünen Gründe für die Genehmigung dieses unsinnigen, unwirtschaftlichen und für den Raum und damit die hier lebenden Menschen unverträglichen Vorhabens?
Autor: red

Kommentare
Sparer
08.05.2017, 10.48 Uhr
Warum fragt keiner
nach dem oder den Land-Verkäufern. Sie haben doch die jetzige Entwicklung erst ermöglicht. Nagt da das schlechte Gewissen. Vertreter der Gemeinde oder der Stadt müssen doch irgendwann diesem Schnäppchen-Verkauf zugestimmt haben. Eigentum scheint nicht mehr zu verpflichten und wenn auf den neuen Kontostand geguckt wird sowieso nicht. Also was ist mit den Verkäufern und den Gemeinde - und Stadtvertretern, die das alles ermöglicht haben. Gibt es deren Namen denn nicht für alle zur Kenntnis: Ihr Standpunkt ist öffentlich gefragt.
Ach ja, geht nicht Datenschutz. Ich hoffe sie wohnen neben den Abbaugebieten.
Kilian Baltres
08.05.2017, 11.22 Uhr
Welche Position hat das Landratsamt vertreten?
Welche Behörden auf lokaler Ebene waren in die Genehmigung eingebunden und wie haben sich diese positioniert? Hier wäre die Position des Landratsamts interessant.
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