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Do, 13:55 Uhr
24.11.2016
Drogenkonsumenten immer jünger

Crystal Meth-Welle rollt unvermindert weiter

Die Designerdroge Crystal Meth wird zu einer immer größeren Gefahr für junge Thüringerinnen und Thüringer. Die Zahl derjenigen, die in den Einrichtungen der Thüringer Suchthilfe Rat und Beistand suchen, ist innerhalb von zwei Jahren um über 50 Prozent gewachsen. Die Tendenz: Weiter steigend...


Nach den jüngsten Zahlen der Thüringer Landesstelle für Suchtfragen wurden 2014 insgesamt 126 Menschen mit der Hauptdiagnose Stimulanzien im Beratungsnetz erfasst worden. Für 4144 Menschen gab es die Hauptdiagnose Alkohol. Oft berichten die Suchteinrichtungen aber auch von einem Mischkonsum. Das heißt, die Hauptdiagnose ist Alkohol und wird mit Crystal Meth und anderen Suchtmitteln zusammen konsumiert.

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Als besonders alarmierend werten Experten die Tatsache, dass bereits 6,7 Prozent der Thüringer Schülerinnen und Schüler der 9. Und 10 Klasse in einer Schülerstudie angaben, bereits Amphetamine konsumiert zu haben. Das ist fast jeder 16. Schüler in Thüringen. Die Thüringer Landesstelle für Suchtfragen sieht gerade dort enormen Handlungsbedarf und setzt gemeinsam mit der Landesregierung und den anderen Trägern der Suchtkrankenhilfe auf frühzeitige Aufklärung.

Auch in den anderen mitteldeutschen Ländern bereitet die Crystal-Meth-Welle große Sorgen. In Sachsen-Anhalt suchten im vergangenen Jahr bereits 1585 Frauen und Männer Hilfe, weil sie Metamphetamine wie Crystal Meth konsumierten. Auch hier wurde eine Verdopplung der Zahl der Ratsuchenden innerhalb von zwei Jahren registriert. In Sachsen stagnierten in den vergangenen Jahren die Zahlen der einschlägigen Fälle auf hohem Niveau. Fast 5000 Mal wurde die Diagnose Crystal Meth-abhängig gestellt.

Diese Fakten sind Grund genug für die drei mitteldeutschen Landesstellen, sich bei einem Fachtag in Erfurt an diesem Freitag über neue Entwicklungen auf dem Gebiet zu informieren und auszutauschen. Vorgestellt werden dabei auch die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Universität Halle-Wittenberg zum Thema „Methamphetamin-Konsum in Mitteldeutschland“ und neue Leitlinien für Ärzte. In verschiedenen Foren wird anhand von Praxisbeispielen über mögliche Formen und Weiterentwicklungen der Hilfsangebote diskutiert.

Seit zehn Jahren steigen in Thüringen auch die Mengen an sichergestellten Methamphetaminen. 2010 wurden 1,37 Kilo von der Polizei gefunden, 2014 waren es bereits 10,1 Kilo. Ebenfalls steigt die Zahl der Drogentoten: 2014 gab es zwölf Todesfälle, 2015 bereits 25 Drogentote. Das waren fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor – und sechs Mal so viel wie noch vor zehn Jahren. Thüringen liegt mit diesen Steigerungsraten noch über dem deutschlandweiten Trend.

Vor diesem Hintergrund drängt die Thüringer Landesstelle für Suchtfragen auf den Ausbau der Hilfen für Abhängige und Suchterkrankte in Thüringen und erneuert die Forderung nach der Entwicklung eines Thüringer Gesamtkonzeptes zum Thema Crystal Meth. Bildquelle: Unsplash/pixabay.com
Autor: red

Kommentare
altmeister
24.11.2016, 14.15 Uhr
Spaßgesellschaft
Es muss alles immer mit Spaß, Vergnügen verbunden sein und wenn das nicht ist, färbt man sich die Welt mit Hilfe solcher Drogen rosarot. Allerdings mit einem bösen und harten Ende.
Vielleicht sollte der Film "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" als Pflichtprogramm in den Schulen frühzeitig genug gezeigt werden.
Ein ganz großes Problem ist, dass die mit Drogenhandel erwischten Personen eine viel zu lasche Strafe bekommen!
Ich finde, dass dies als vorsätzliche Tötungsabsicht zu werten ist.
Paulinchen
24.11.2016, 16.04 Uhr
@altmeister
Mein Enkel hat das Buch von Christiane F. in der Schule behandelt. (zwei Jahreher) Nur wurde es nicht so intensiv ausgewertet, wie ich es mir gewünscht hätte.
Es mag aber auch sein, dass Christiane F. letztlich ihren Sohn nicht mehr zu sich genommen hat, was die Frage: "War Christiane F. ein Vorbild für Dich?" verwässert hat. Die kinder hätten ins Kino gehensollen, dann hätten sie gesehen, wie das Leben mit der Droge enden kann und meist auch endet.

Sie haben aber zu 100% recht, wenn Sie sagen, dass derartige Filme zum Pflichtprogramm gehören sollten.
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