So, 15:14 Uhr
18.09.2016
Kein Freifahrtschein zum Abitur
Sitzenbleiben ist keine Schande
...sondern eine Chance. Überlegungen, das Sitzenbleiben ganz abzuschaffen, widerspricht der Verband der Thüringer Philologen jetzt vehement. Auf der Vertretersammlung des TPhV am 9./10. September hatten sich auch die Delegierten dafür ausgesprochen, dass zukünftig an den Thüringer Gymnasien auch nach Klasse 5 und Klasse 7 wieder eine Versetzungsentscheidung erfolgt...
Energisch widerspricht Heike Schimke, Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes, Überlegungen, das Sitzenbleiben ganz abzuschaffen: Sitzenbleiben ist keine Schande, sondern eine Chance, den angestrebten Abschluss doch noch zu erreichen. Und wenn diese Schüler dann erfolgreich sind, werden die Mehrkosten auch gut investiert!
Außerdem sollte der unhaltbare Zustand schnellstens beendet werden, dass die zweite Fremdsprache am Ende der Klasse 6 nicht für die Versetzungsentscheidung herangezogen wird.
Dabei wissen sich die Thüringer Philologen einig mit einer großen Mehrheit der Schüler und Studenten: In einer FORSA-Umfrage hatten sich 2013 85 Prozent der 18- bis 29-jährigen Befragten gegen eine Abschaffung des Sitzenbleibens ausgesprochen.
Heike Schimke: Unsere Schülerinnen und Schüler sind zum überwiegenden Teil auch der Meinung, dass Leistung sich lohnen muss und das Nichterreichen einer bestimmten Leistungsanforderung nicht belohnt werden darf! Und weiter: Scheitern gehört zum Leben und passiert fast Jedem einmal. Das ist keine Katastrophe! Scheitern muss folgerichtig auch in der Schule möglich sein. Wer den Kindern und Jugendlichen jeden Stein vorsorglich aus dem Weg räumt, bereitet sie nicht angemessen auf das Leben vor!
Das völlige Abschaffen des Sitzenbleibens ist nach Auffassung der TPhV-Vorsitzenden womöglich erst der Anfang. Denn: Wer die Versetzung in die nächsthöhere Klassenstufe völlig freigeben will, der wird irgendwann konsequenterweise auch das Durchfallen durch Prüfungen abschaffen wollen. Freifahrtschein zum Abitur – wollen wir das wirklich?
Autor: redEnergisch widerspricht Heike Schimke, Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes, Überlegungen, das Sitzenbleiben ganz abzuschaffen: Sitzenbleiben ist keine Schande, sondern eine Chance, den angestrebten Abschluss doch noch zu erreichen. Und wenn diese Schüler dann erfolgreich sind, werden die Mehrkosten auch gut investiert!
Außerdem sollte der unhaltbare Zustand schnellstens beendet werden, dass die zweite Fremdsprache am Ende der Klasse 6 nicht für die Versetzungsentscheidung herangezogen wird.
Dabei wissen sich die Thüringer Philologen einig mit einer großen Mehrheit der Schüler und Studenten: In einer FORSA-Umfrage hatten sich 2013 85 Prozent der 18- bis 29-jährigen Befragten gegen eine Abschaffung des Sitzenbleibens ausgesprochen.
Heike Schimke: Unsere Schülerinnen und Schüler sind zum überwiegenden Teil auch der Meinung, dass Leistung sich lohnen muss und das Nichterreichen einer bestimmten Leistungsanforderung nicht belohnt werden darf! Und weiter: Scheitern gehört zum Leben und passiert fast Jedem einmal. Das ist keine Katastrophe! Scheitern muss folgerichtig auch in der Schule möglich sein. Wer den Kindern und Jugendlichen jeden Stein vorsorglich aus dem Weg räumt, bereitet sie nicht angemessen auf das Leben vor!
Das völlige Abschaffen des Sitzenbleibens ist nach Auffassung der TPhV-Vorsitzenden womöglich erst der Anfang. Denn: Wer die Versetzung in die nächsthöhere Klassenstufe völlig freigeben will, der wird irgendwann konsequenterweise auch das Durchfallen durch Prüfungen abschaffen wollen. Freifahrtschein zum Abitur – wollen wir das wirklich?
Kommentare
tannhäuser
18.09.2016, 16.59 Uhr
Schulbildung abschaffen
Losen wir doch Abschlüsse, Lehrstellen und Arbeitsplätze unabhängig von Bildung, Herkunft, Nationalität, Asylstatus, Geschlecht, Konfession, Parteizugehörigkeit etc...gleich aus.
Wenn warme Sitzplätze in Parlamenten in der Trommel gedreht werden, werfe ich auch meine Brille in die Arena.
Wenn warme Sitzplätze in Parlamenten in der Trommel gedreht werden, werfe ich auch meine Brille in die Arena.
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muendh
18.09.2016, 18.54 Uhr
Was für ein Unsinn...
Wenn die Anforderungen für einen Abschluß nicht erreicht werden senken wir eben diese Anforderungen. Alle Jahre wieder ebenso die Disskusion über die Abschaffung von Schulnoten. Dann brauchen doch auch Doktorarbeiten nicht mehr auf Plagiate überprüft werden.
Aus meinem eigenen Erleben waren mir Schulnoten immer wichtig. Diese wurden ausgesprochen, wie man den Anforderungen entsprochen hat. Sie waren ein Richtwert für meine weiteren Anstrengungen dieses angestrebte Ziel (den Abschluß) zu erreichen.
Wenn es so gehändelt wird wie im Artikel angesprochen können doch die Abschlüße gleich verschenkt werden. Dann will ich mich schon mal für einen Doktortitel vormerken lassen.
Hoffentlich kann der Verwaltungsbeamte wenigsten meine Vorbestellung aufschreiben.
Meine Empfehlung:
*Übernehmt das Bildungsystem der DDR, bis zur Hochschulausbildung.
*Schaft die Experimente mit unterschiedlichen Bildungsmodellen ab.
*Schafft die blödsinnige Trennung der Bildungssysteme der einzelnen Bundesländern ab.
*Einheitlich gleiche Bildungspläne für alle Bundesländer durchsetzen.
Damit gewinnt 'Made by Germany' wieder an Qualität und Wert.
Aus meinem eigenen Erleben waren mir Schulnoten immer wichtig. Diese wurden ausgesprochen, wie man den Anforderungen entsprochen hat. Sie waren ein Richtwert für meine weiteren Anstrengungen dieses angestrebte Ziel (den Abschluß) zu erreichen.
Wenn es so gehändelt wird wie im Artikel angesprochen können doch die Abschlüße gleich verschenkt werden. Dann will ich mich schon mal für einen Doktortitel vormerken lassen.
Hoffentlich kann der Verwaltungsbeamte wenigsten meine Vorbestellung aufschreiben.
Meine Empfehlung:
*Übernehmt das Bildungsystem der DDR, bis zur Hochschulausbildung.
*Schaft die Experimente mit unterschiedlichen Bildungsmodellen ab.
*Schafft die blödsinnige Trennung der Bildungssysteme der einzelnen Bundesländern ab.
*Einheitlich gleiche Bildungspläne für alle Bundesländer durchsetzen.
Damit gewinnt 'Made by Germany' wieder an Qualität und Wert.
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Paulinchen
18.09.2016, 19.46 Uhr
Meinen Enkel,
habe ich zehn Jahre durch die Schule begleitet. Auf einem Elternabend erlaubte ich mir mal die Frage zu stellen, weshalb weder Aufsätze noch Diktate geschrieben würden.
Die Antwort der Lehrerin war für mich ein "Brocken", an dem ich einige Tage gekaut habe. "Liebe Frau..., das dürfen wir erst ab der 9. Klasse machen, denn die Kinder mit Migrationshintergrund würden ja wegen mangelnder Deutschkenntnisse diskriminiert. Erst danach wird sich die Spreu vom Weizen trennen, denn danach sind diese Kinder mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, nicht mehr dabei."
Zu dieser Antwort fiel mir leider, auf Anhieb nichts ein.
Die Antwort der Lehrerin war für mich ein "Brocken", an dem ich einige Tage gekaut habe. "Liebe Frau..., das dürfen wir erst ab der 9. Klasse machen, denn die Kinder mit Migrationshintergrund würden ja wegen mangelnder Deutschkenntnisse diskriminiert. Erst danach wird sich die Spreu vom Weizen trennen, denn danach sind diese Kinder mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, nicht mehr dabei."
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