In Steigerthal wird derzeit die Alte Dorfstraße teilerneuert - Rohre und Leitungen liegen schon in der Erde, Gehwege und Straßenbelag fehlen noch. Die Bauarbeiten schreiten zügig voran, vielleicht etwas zu zügig, wie einige Anwohner jetzt feststellen mussten, als sie mit der Wasserwaage einmal nachgemessen haben...

Das in Steigerthal der eine oder andere steile Anstieg zu überwinden ist, dass sind die Anwohner gewöhnt. Nur auf dem Gehweg vor der eigenen Haustür, da sollte es doch lieber plan zugehen, zumal wenn man schon ein paar Jahre hinter sich hat und das Gleichgewicht nicht mehr so will.

In der Alten Dorfstraße Steigerthals sah es heute morgen aber so aus, als bekämen einige Anwohner kleine Rampen vor die Haustüre gesetzt - im Zuge der Teilsanierung der Straße wurde das Niveau von Gehwegen und Fahrbahn um mehrere Zentimeter abgesenkt. Burckhardt Schinkel und Jörg Schlüfter von der Steigerthaler Bürgerinitiative, die sich für den Ausbau der Straßen im Dorf stark gemacht hatten, maßen nach und kamen auf ein beachtliches Quergefälle von rund 20%. Erlaubt sind laut DIN Norm 2,5%.


"Das ist schlechter als vorher", sagte Jörg Schlüfter, bei den Zufahrten sei das alles nicht so schlimm aber bei den Eingängen gehe das gerade für die älteren Einwohner gar nicht.

Die Anwohner tragen einen Teil der Kosten für die Gehwegserneuerung und waren entsprechend ungehalten über die Entwicklung, deswegen traf man sich am morgen mit dem Bauamt der Nordhäuser Stadtverwaltung. Bisher sei man mit der Arbeit der Firma sehr zufrieden, sagte Ortsteilbürgermeisterin Karin Busch und auch mit dem Bauamt ließe sich gut zusammenarbeiten, es werde "alles geheilt" beruhigte Busch.


Im Kern der kleinen Baustellenepisode lag wohl ein gewöhnliches Kommunikationsproblem. Anwohnern waren die niedrigen Bordsteine aufgefallen. Ehe die Information aber die entsprechenden Stellen erreicht hatte, waren die Bauarbeiten vorangeschritten. "Das geht heute schnell", sagte Kohlhause, "100, 150 Meter Gehweg sind in ein, zwei Tagen gebaut".

"Wir werden Teile des Gehweges zurückbauen und auf die richtige Höhe bringen müssen", sagte Jens Kohlhause, Leiter des Nordhäuser Bauamtes nach der Besprechung am morgen. Wie das geschehen soll und wie die Kosten aufgeteilt werden können, werde man intern klären.
Angelo Glashagel