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Di, 10:45 Uhr
17.05.2016
Horst Evers gastierte im Theater Nordhausen

Wenig Haare, viel Humor!

Der Bestsellerautor Horst Evers war erstmals im Theater Nordhausen mit seinem Programm „Der kategorische Imperativ ist keine Stellung beim Sex!“ Eine Besprechung von Olaf Schulze.

Horst Evers war da. Nicht das erste mal in Thüringen, aber in Nordhausen schon. Hat ihm Spaß gemacht. Sichtlich. Den über 400 Zuschauern auch. Hörbar. Die waren aber nicht alle aus Nordhausen. Viele sagten, ihnen gefalle das tolle Veranstaltungsgebäude. Würde ein echter Nordhäuser nicht sagen, dass ihm das Gebäude gefällt.

horst (Foto: eva) horst (Foto: eva)

Mann mit rotem Hemd liest vor. Sehr lustig!

Donnerstagabend um halb acht. Sitze im Theater. Denke: Mensch, das ist aber voll hier. Frage mich, ob das gerechtfertigt ist. Für so einen Kleinkünstler. Sehe einen Mann in rotem Hemd auf der Bühne. Hat wenig Haare auf dem Kopf, aber viel Humor. Er erzählt den Leuten vom kategorischen Imperativ und von der Missionarsstellung. Also nicht direkt von der Missionarsstellung, sondern davon, wie er dieses Wort als Schüler mal in einem Aufsatz verwendete. Mißverständlich. Hat damals seinen Lehrer sehr belustigt. Verständlich.

Korrigiere mich: Der Mann hat nicht nur viel Humor, sondern ist zusätzlich ein Vortragskünstler. Unaufgeregt, fast schon entschleunigt, aber sehr witzig. Spießt kleine Alltagsbegebenheiten mit spitzer Feder auf und lässt sie genussvoll eskalieren. Wirklich sehr komisch. Erzählt von einer Verkehrskontrolle mit anschließendem Notfalleinsatz und zwei lustigen Polizisten. Untersucht die Frage, ob ein Geruchsspray im Bad wirklich die Luft verbessert. Tut das zum Glück nur verbal. Dann schlägt er vor, den noch nicht ganz wirklich richtig fertig vollendeten Großflughafen BER zu einer Pyramide umzubauen. Oder anstelle dessen eine Brücke zu errichten. So als Bauwerk. Quasi zum Üben für spätere Großprojekte. Vielleicht, so sinniert er, käme ja später mal ein Fluss vorbei. Dann könne man die Brücke bestimmt gut gebrauchen. Mit Technologien beschäftigt er sich überhaupt gern. Schlägt Klingeltöne für Schmerzpatienten vor, ist aber auch etwas enttäuscht von der analogen Behandlungsweise seines total gebrochenen Rückens. Und vom einfachen Zettel mit albernen Strichmännchen, die Rückenübungen machen. Publikum ist amüsiert. Es hat wohl keine Rückenprobleme? Der Mann im roten Hemd hat auch keine. Überzieht den ersten Teil seines Auftritts und gibt nach dem zweiten dauernd Zugaben. Stört aber niemanden. Ganz im Gegenteil lassen sich viele noch von ihm Bücher signieren.

horst und Frau (Foto: eva) horst und Frau (Foto: eva)

Lange Schlangen für ein Autogramm: Horst Evers signiert nach der Vorstellung seine Bücher im Theaterfoyer

Ist das der kategorische Imperativ? Wenn Horst Evers etwas tut, von dem er glaubt, dass es allen gefallen könnte und man ein allgemein gültiges Gesetz für gute, niveauvolle Unterhaltung daraus erschaffen sollte? Die begeisterten Besucher seiner Show hätten wohl nichts dagegen.

OLAF SCHULZE
Autor: nnz

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