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Do, 13:57 Uhr
03.12.2015
Spezielles Konzept

Kurprojekt Pneumokur vorgestellt

Über die Entwicklung des Kurorts Neustadt haben sich heute Vertreter der Thüringer Tourismusgesellschaft (TTG), des Thüringer Heilbäderverbandes, des Tourismusverbandes Südharz Kyffhäuser und verschiedener Kurorte in Thüringen informiert...

Projekt vorgestellt (Foto: J. Piper) Projekt vorgestellt (Foto: J. Piper)
Im Evangelischen Fachkrankenhaus für Atemwegserkrankungen stellten Bürgermeister Dirk Erfurt und Dr. André Haas den Leitern und Mitarbeitern der Kurorte Masserberg, Bad Sulza, Bad Frankenhausen, Friedrichroda, Bad Lobenstein, Bad Langensalza und Bad Salzungen das Konzept der Gemeinde im Südharz vor.

Der Ort mit 1140 Einwohnern ist ausgezeichnet als heilklimatischer Kurort und anerkannter Luftkurort. Die derzeit 285 Übernachtungsmöglichkeiten werden aktuell erweitert, so der Bürgermeister. "Hier haben Unternehmen und Privatpersonen den Geist der Zeit erkannt und bauen Ferienhäuser und -wohnungen", freut sich Dirk Erfurt.

"Wir setzen nicht mehr allein auf Urlauber allgemein, sondern auf spezielle Konzepte in den Bereichen Gesundheit und Medizin. Trotz der Schwierigkeiten, dass die Aufgabe Tourismus nicht entsprechend in unserer kommunalen Finanzplanung berücksichtigt wird, lassen wir uns nicht entmutigen und gehen diesen Weg weiter."

Diesen Weg des Kurwesens hat in den vergangenen Jahren besonders Dr. André Haas geprägt, der in seiner Pneumokur GmbH ambulante Kuren für die chronische Lungenerkrankung COPD anbietet. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir es in einem Jahr zum heilklimatischen Kurort schaffen", sagte Dr. Haas rückblickend. Sein Angebot sei nur aufgrund der vernetzten Kooperationsstrukturen in Neustadt möglich - beispielsweise mit der Gemeinde und dem Fachkrankenhaus für Atemwegserkrankungen, das die Neuzertifizierung als heilklimatischer Kurort und die erneute Auszeichnung als Luftkurort maßgeblich mit unterstützt hat.

Aus medizinischer Sicht sei es wichtig, während des Kuraufenthaltes eine Verhaltensänderung bei den Patienten zu erreichen, damit sie auch trotz einer chronischer Erkrankung dauerhaft gesünder leben können, so Dr. Haas. "Wo nicht, wenn in Kurorten?" Als Anbieter ambulanter Kuren profitieren auch die Gastgeber im Umfeld von Pneumokur. Hier sei die Qualität wichtig. "Ich arbeite mit klassifizierten Beherbergungsanbietern zusammen", so Dr. Haas. Angestoßen durch die Kurentwicklung hätten zahlreiche Gastgeber nachgerüstet und sich neu zertifizieren lassen. Ein Baustein sei auch die Sanierung des Neuen Schlosses als prägendes Gebäude von Neustadt.

Das Treffen in Neustadt fand im Rahmen des thüringenweiten Haut- und Atemnetzwerkes. Die TTG hatte Neustadt als Beratungsort ausgewählt, weil sich Alexander Mayrhofer, Leiter des Kompetenzzentrums der TTG und seine Kollegen bei ihrem Besuch des Kurortes im Südharz beeindruckt vom dortigen Konzept zeigten. Neustadt sei als ein Beispiel in Thüringen ganz besonders positiv aufgefallen. Hier sei es gelungen, ein Angebot zu entwickeln, an dem Badearzt, Klinik, Bürgermeister und Beherbergungsbetriebe gemeinsam gearbeitet haben - ein Best-Practice-Beispiel auch für eine Spezialisierung im Gesundheitstourismus, von dem andere Kurorte lernen könnten.

Dabei lobte Mayrhofer die enge Kooperation mit dem ortsansässigen Fachkrankenhaus in Neustadt, die in anderen Kurorten oft nicht so gegeben sei. Auch die Vertreter der anderen Kurorten reagierten positiv auf die Ideen in Neustadt. An dessen Ansätze soll nun im Kurwesen in ganz Thüringen angeknüpft werden.
Autor: red

Kommentare
Kritiker2010
03.12.2015, 17.41 Uhr
Ein Beispiel, von dem auch die Landesregierung lernen kann
Wie im Beitrag schon festgestellt, wurde und wird in Neustadt an einem Konzept und seiner Realisierung gearbeitet, das so vielversprechend aussieht, dass sogar andere Kurorte davon lernen können.

Da man nun scheinbar durch die TTG erstmals in Erfurt davon erfahren hat, wie weit das schöne Land Thüringen sich in den Norden erstreckt, wollen wir hoffen, dass dieses neue geografische Wissen auch die Landesregierung erreicht und man vielleicht doch noch erkennt, welche Potenziale man hier verschenkt ... wenngleich ich ernsthaft daran zweifele, dass die Pappnasen das realisieren.

Aber egal, über 150.000 Euro Bedarfszuweisung in Neustadt "eingespart", 5 Millionen in Nordhausen und sicher noch weit mehr in allen anderen Städten und Gemeinden. Das Geld benötigen wir ja schließlich zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.

Und auch unser Landrat muss sich die Frage gefallen lassen, warum er und seine Verwaltung diesen vielversprechenden Kurort so im Stich gelassen haben. Aber, dafür hat er sicher keine Zeit. Muss sicher gerade irgendwo anders in eine Kamera lächeln.
Andreas Dittmar
03.12.2015, 20.25 Uhr
@Kritiker2010
Ich frag mich auch manchmal warum das hier alles so vernachlässigt wird oder auch durch den Gipsabbau zerstört wird. Wir haben diese wunderschöne Landschaft. Wir haben hier auch Wanderwege und alte Straßen, die man wieder aktivieren, reparieren und nutzen könnte. Papierkörbe, Bänke, ein paar Rastplätze und Schilder zur Orientierung .

Die Wegenetze könnte man auch mal miteinander verbinden, gefährliche Stellen entschärfen, Wasserdurchlässe bauen bzw. reprieren und und und... Vielleicht auch mit der Gipsindustrie über Möglichkeiten im Wegebau verhandeln und diskutieren.
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