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Mi, 12:00 Uhr
08.07.2015

Ärger bleibt nicht außen vor

Seit April des Jahres leitet Marlis Biel die Geschicke des Kreisverbandes Nordhausen der Kleingärtner mit seinen etwa 3000 Kleingärtnern, die 142 Hektar bewirtschaften. Die nnz sprach mit der studierten Diplomingenieurin für Nahrungs-und Grundmittelindustrie über Leerstände, die Zukunft des Kleingartenwesens und das Verhältnis zur Stadtverwaltung...


Wieder "unter dem Spaten" - wie hoch sind die Leerstände in den Gartenanlagen Nordhausens? Über dies und mehr sprach Kurt Frank mit Marlies Biel (Foto: Ilona Glashagel) Wieder "unter dem Spaten" - wie hoch sind die Leerstände in den Gartenanlagen Nordhausens? Über dies und mehr sprach Kurt Frank mit Marlies Biel (Foto: Ilona Glashagel)

nnz: Wo und seit wann sind Sie kleingärtnerisch tätig?

Marlis Biel: Gärtnerisch tätig bin ich in der kleinen Anlage „Herreder Hölzchen“, die ich auch leite. Mit dem Kleingarten verbunden bin ich aber schon seit 1997.

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nnz: Eine Liebe aus Leidenschaft?

Marlis Biel: So kann man es sagen. Schon als Kind werkelte ich mit Interesse im Garten der Eltern. Die Freude ist bis heute geblieben.

nnz: Wie wurden Sie Vorsitzende des Kreisverbandes?

Marlis Biel: Eigentlich durch Dieter Springmann, meinem Vorgänger.

nnz: Hat er Sie überredet?

Marlis Biel: Er hat Vorsitzende von Kleingartenanlagen zu Gesprächen eingeladen. Ich kam wohl in die engere Wahl. Schließlich habe ich Ja gesagt.

nnz:: Sie werden am Donnerstag 59 Jahre. Diese Funktion bringt nicht nur Freude mit sich. Warum taten Sie sich das noch an?

Marlis Biel: Weil ich glaube, was bewegen zu können.

nnz: Zum Beispiel?

Marlis Biel: Noch mehr Interesse für eine Tätigkeit im Kleingarten zu wecken, damit auch leer stehende Parzellen wieder unter den Spaten kommen.

nnz: 42 Kleingartenvereine zählt der Kreisverband, allein 24 in der Kreisstadt. Was besagt die Statistik über den Leerstand?

Marlis Biel: Sie ist noch zu erarbeiten. Die Vorsitzenden der einzelnen Sparten sind angeschrieben, das zu ermitteln und uns zu melden.

Marlis Biel leitet die Geschicke des Kreisverbandes Nordhausen der Kleingärtner. Im Bild vor einer Dokumentation “Das Kleingartenwesen im Wandel der Zeiten“. Jeden Dienstag hat sie Sprechtag im Büro in der Ludolfingerstraße  22b (Foto: Kurt Frank) Marlis Biel leitet die Geschicke des Kreisverbandes Nordhausen der Kleingärtner. Im Bild vor einer Dokumentation “Das Kleingartenwesen im Wandel der Zeiten“. Jeden Dienstag hat sie Sprechtag im Büro in der Ludolfingerstraße 22b (Foto: Kurt Frank)

Marlis Biel leitet die Geschicke des Kreisverbandes Nordhausen der Kleingärtner. Jeden Dienstag hat sie Sprechtag im Büro in der Ludolfingerstraße 22b

nnz:Der Übersicht folgen Maßnahmen. Welche sollen es denn sein?

Marlis Biel: Mehr Spielmöglichkeiten für Kinder, Kinderfeste und Familienfeiern, die leider allgemein noch Seltenheitswert haben, öffentliche Ehrungen im Wettbewerb um den schönsten Kleingarten oder die ansprechendste Anlage, Lehrgärten und noch mehr Öffentlichkeitsarbeit könnten unsere Bemühungen unterstützen, das Geschehen im Kleingarten zu beleben, vor allem mit jungen Familien. Wir wollen es auf den Weg bringen.

nnz:Um die Zukunft des Kleingartenwesens ist Ihnen nicht bange?

Marlis Biel: Ich bin Optimistin. Bange ist mir nicht.

nnz: Wie ist Ihr Verhältnis zur Stadtverwaltung – gespannt, ausreichend, gerade so?

Marlis Biel: Gut bis sehr gut. Von der Pacht, die wir an die Kommune zahlen, erhalten wir einen Teil stets zurück. Damit lässt es sich gut arbeiten. Außerdem bemühe ich mich rege, die Verbindung mit der Stadt weiter zu vertiefen. Ein Termin für ein Gespräch mit Herrn Martin Juckeland liegt schon an, um ein weiteres mit dem Oberbürgermeister bemühe ich mich noch. Ich werde den Herren unsere Vorstellungen nahebringen.


Idylle Kleingarten (Foto: Werner Schumann) Idylle Kleingarten (Foto: Werner Schumann)

nnz: Martin Juckeland ist Amtsleiter für Stadtentwicklung und Zukunftsfragen. Das Stadion beim Stadtpark soll saniert oder neu gebaut werden. Was, wenn dafür die Kleingartenanlage daneben im Wege steht, verkleinert werden müsste?

Marlis Biel: Daran will ich im Moment nicht denken. Ich hoffe, dass dieser Fall nie eintritt. Außerdem würde das kein leichtes Unterfangen für die Stadt. Vorrang hat der Grundsatz: Noch mehr Grün für Nordhausen, keine Abstriche an Kleingärten. Das werde ich deutlich machen.

nnz:Sie sind, sagt man, ein resolute Frau mit Durchsetzungsvermögen. Ist da Ärger überhaupt ein Thema?

Marlis Biel: Er bleibt nicht außen vor. Ich kann mich schwarz ärgern über Lappalien in Kleingärten, die sich unnötig aufschaukeln. Da regt man sich auf, weil ein Ast überragt, Laub in Nachbars Parzelle fällt, Kinder „lärmen“, irgend etwas die Ruhe stört. Anstatt miteinander zu sprechen, artet das mitunter in Streitereien aus.

nnz:Arbeit für die Schlichtungskommission des Kreisverbandes?

Marlis Biel: Die Fälle halten sich in Grenzen. In der Regel leisten die Schlichtungskommission in den einzelnen Anlagen eine gute Arbeit

nnz:Und worüber freut sich die Vorsitzende des Kreisverbandes?

Marlis Biel: Über jeden gepflegten Kleingarten, jeden fleißigen Gärtner, jeden engagierten Vorsitzenden, der sich auch öffentlichkeitswirksam um Nachwuchs bemüht.
Mit Marlis Biel sprach Kurt Frank
Autor: red

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