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So, 16:35 Uhr
15.03.2015

Tolles Kampfspiel - lange auf Augenhöhe

Der Thüringer HC gewinnt sein Champions League Hauptrundenspiel gegen den HC Leipzig mit 27:23 (11:11) und hat damit 11 Hauptrundenpunkte gesammelt. Nach unserem Live-Ticker nun der ausführliche Spielbericht...


Die Partie zeigte bis zur 40.Minute zwei Teams auf Augenhöhe und blieb auch bis zum Schluss spannend. Anne Hubinger und Katrin Engel erzielten mit je acht Treffern die meisten Tore für ihre Teams.

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Es war für beide Teams das Sahnehäubchen einer Champions League Saison, die für den HCL mit einem Platz unter den besten zehn europäischen Teams endete, für den THC mit der Qualifikation für das Viertelfinale noch zwei weitere Spiele gegen das bisher verlustpunktfreie norwegische "Über-Team" aus Narvik bereit hält.

HCL-Trainer Norman Rentsch erklärt vor der Partie: "Wir beglückwünschen den THC für das Erreichen des Viertelfinales von ganzem Herzen, denn für Deutschland haben wir zusammen viele Punkte gesammelt. Und auf das Spiel gerichtet: "Wir werden in jedem Fall hoch motiviert in die Partie gehen und wollen einen großen Kampf liefern, auch ohne Saskia und Togga." Die Leipzigerinnen können auch zum Ende der Saison nicht mit ihrem vollen Kader antreten, den beiden Langzeitverletzten Saskia Lang und Anna "Togga" Atladottir wünschen wir eine gute Genesung.

Erfreulich für den deutschen Frauenhandball: die Begegnung findet in einer ausverkauften Wiedigsburghalle in Nordhausen statt und wird vom MDR-Fernsehen in einer Liveübertragung allen Handballinteressierten angeboten.

Das Spiel begann wie erwartet. Die direkte Deckung von Kerstin Wohlbold gegen Karolina Kudladz zeigte Wirkung. Nach zwei Leipziger Ballverlusten konnte der THC mit schnellem Konter durch Svenja Huber und Katrin Engel mit 2:0 in Führung gehen. Die Leipzigerinnen fanden sich dann aber schnell ins Spiel 5 gegen 5 und vor allem Anne Hubinger machte viel Druck. Im Postionsangriff schafften die THC-Damen kaum Mittel gegen eine gut eingestellte, offensive Gästeabwehr. Dreimal scheiterte allein Sonja Frey an Deutschlands Handballerin 2014, Katja Schülke im HCL-Tor.

Immer wieder zeigten die Schiedsrichterinnen passives Spiel bei den Thüringerinnen an und es blieb ein Spiel auf Augenhöhe. Franziska Mietzner kam für Nadja Nadgornaja und traf zum 6:5. Aber Leipzig blieb im Spiel. Mit einem sehenswerten Hüftwurf glich Anne Hubinger nach 20 Minuten zum 6:6 aus.

Nach der Leipziger Auszeit wurde Nadja Nadgornaja beim Wurf aus der Luft geholt (Luisa Schulze erhielt eine Zeitstrafe) und den fälligen Strafwurf verwandelte Iveta Luzumova zur erneuten Führung. Die Überzahl brachte dem THC einen weiteren Treffer. Luzumova setzte Yuliia Snopova ein, die zum verwandelte zum 8:6. Aber die Partie blieb spannend. Luisa Schulze musste zum zweiten mal auf die Bank - doch Anne Hubinger mit tollem Fernwurf in Unterzahl und Karolina Kudladz von Linksaußen erzielten wieder den Ausgleich. Das gleiche Bild Minuten später: Meike Schmelzer trifft freigespielt, im Gegenzug dann verwandelter Strafwurf durch Karolina Kudladz. Das verdiente 11:11 - Remis nahmen beide Teams mit in die Kabinen, nachdem bei abgelaufener Uhr Nadja Nadgornaja einen direkten Freiwurf noch ans Lattenkreuz hämmerte.

Beide Mannschaften hielten auch nach der Pause die Spannung hoch. Der THC legte vor, doch Leipzig konnte stets ausgleichen. Erst beim 19:16 gab es die erste Drei-Tore-Führung. Es war wie oft die „berühmte“ 40. Minute. In dieser wurde schon so manches THC-Spiel entschieden. Der THC zeigte nun deutlich mehr Sicherheit im Angriffsspiel. Katrin Engel konnte sich in dieser Phase mehrfach schön in Szene setzen. Kerstin Wohlbold erhöhte zum 22:18, indem sie sich sehenswert im 1-gegen-1 durchsetzte.

In der Abwehr macht die Kapitänin heute einen grandiosen Job und nahm Superstar Karolina Kudlacz komplett aus der Partie. Die Stimmung in der Halle passte sich diesem grandiosen Kampfspiel an. Beide Fanlager feierten frenetisch ihre Mannschaften. Der HCL ließ sich nicht abschütteln und kämpfte verbissen gegen die drohende Niederlage. Doch die Mannschaft um Trainer Herbert Müller spielte ihre gewonnene Sicherheit clever aus. In der 54. Minute musste Nadja

Nadgornaja beim Stand von 24:21 verletzt vom Feld. Die Hand von Anne Müller landete unbeabsichtigt im Gesicht der Rückraumspielerin. Franziska Mietzner kam in die Partie und versenkte gleich einen Hammer zur erneuten Vier-Tore-Führung. Kurz zuvor wurde bereits Dinah Eckerle für Jana Krause ins THC-Gehäuse eingewechselt. Sie unterstrich erneut ihre gewachsene Leistungsstärke. Mehrere starke Paraden und zwei gehaltene Strafwürfe verzeichnete sie in ihrer kurzen Einsatzzeit. Die letzten fünf Minuten stand die komplette Wiedigsburghalle und belohnte beide deutsche Mannschaften für eine tolle Champions League Saison.

Die Deutschen stellten auch als einzige Nation zwei Mannschaften unter den besten Zwölf Europas. Den Schlusspunkt dieses tollen Handball-Nachmittags setzte Katrin Engel von der Siebenmetermarke. Der THC gewann schlussendlich hochverdient mit 27:23. Für den Deutschen Meister gibt es an den ersten beiden April-Wochenenden das Sahnehäubchen auf die diesjährige Champions League Saison – dann treffen die Thüringerinnen auf das bis jetzt ungeschlagene Team Larvik HK aus Norwegen - einen der ganz heißen Titelfavoriten. Am Samstag, den 4.April um 14 Uhr gibt es das Heimspiel in Nordhausen.

Stimmen nach dem Spiel:

Norman Rentsch (HCL): Spannendes Spiel bis zum Schluss. Wir sind mit unserer Champions League Saison zufrieden. Wir haben heute dem THC einen großen Kampf geliefert.

Herbert Müller (THC): Die Stimmung war unglaublich. Kompliment an beide deutsche Mannschaften. Wir haben als einzige Nation zwei Mannschaften unter den besten 12. Ich denke, es war ein fantastisches Kampfspiel. Das war Werbung für den Frauenhandball und wir haben es verdient, öfter live im TV zu sehen zu sein. Es ist unglaublich, was wir in der Champions League auch dieses Jahr geleistet haben.
Autor: red

Kommentare
Eckenblitz
15.03.2015, 18.21 Uhr
Ovation
es war ein berauschender handball-nachmittag. Die damen des thüringer hc hatten die damen aus den sächsischen leipzig zur jeder zeit im griff. es war kein überhartes spiel, obwohl die leipziger nicht gerade zimperlich zur sache gingen. sogar der trainer des hc leipzig, wurde mit einer gelben karte bedacht, weil er versuchte eine der schiedsrichterinnen zu beeinflussen, er verlangte bestrafung wegen zeitsspiels.

auch die leipziger fans kamen mit dem spielstand nicht zurecht, von den gästerang kammen oft die worte schiebung. ein wort noch zu der OVATION, ich glaube nicht so recht das sie beiden mannschaften galt. aber vielleicht sehe ich das als fan etwas anders, jedenfalls haben die damen von den thüringer hc diesen lob wieder einmal mehr als verdient.
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