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Do, 17:38 Uhr
12.03.2015

"Es war eine wunderschöne Zeit"

Beim Versorgungsbataillon 131 am Bundeswehrstandort Bad Frankenhausen gab es einen Kommandowechsel. Wie bei der Bundeswehr in Führungspositionen üblich, gab es nach zwei Jahren den "fälligen" Führungswechsel. Das fand in feierlicher Form am Fuße des Kyffhäuserdenkmals statt...


Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Der bisherige Kommandeur des Versorgungsbataillons 131 und Standortälteste am Bundeswehrstandort Bad Frankenhausen, Oberstleutnant Christian Sendner (re.) übergab das Kommando an seinen Nachfolger Oberstleutnant Dirk Werneke (li.). „Übermittler“ dabei Oberst Ruprecht von Butler, der Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 37. Mit der Übergabe der Truppenfahne an Oberst von Butler gab Oberstleutnant Sendner das Kommando ab und Oberstleutnant Werneke erhielt mit der Entgegennahme der Truppenfahne von Oberst von Butler die Kommandogewalt.

Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Nach Erhalt der Ehrennadel Nummer 102 der Panzergrenadierbrigade 37 aus der Hand von Oberst von Butler nahm der nun ehemalige Kommandeur letztmalig die Parade der angetretenen Einheiten ab.

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Oberstleutnant Sendner, damals noch Major, hatte im Februar 2013 das Kommando vom damaligen Kommandeur des Logistikbataillons 131 Oberstleutnant Gunnar Steinseifer übernommen, der heute unter den Ehrengästen weilte.

Mehr als elf Jahre sind die Soldaten des Logistikbataillons 131 schon in Bad Frankenhausen beheimatet. Im Juli 2014 gab es eine Änderung. Nun erhielt das Bataillon, das der Panzergrenadierbrigade 37 unterstellt ist, eine neue Struktur und einen neuen Namen. Das neue Versorgungsbataillon 131 teilt sich seit dem auf verschiedene Standorte in Thüringen und Rheinland-Pfalz auf.

Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Gemeinsam heften Oberst Wagner (li.) und Oberstleutnant Sendner das neue Fahnenband an die Truppenfahne. Damit lautet der offizielle Name nun Versorgungsbataillon 131. (Foto: Bundeswehr)

Seit 1992 ist Sendner bei der Bundeswehr. Nach einem zwischenzeitlichen Studium ( Elektrotechnik Fachhochschule Schweinfurt ging es 1995 wieder zur Bundeswehr u.a. über die Stationen Stetten am kalten Mark, Varel, Hardheim, Donaueschingen, Hürth, Führungsakademie der Bundeswehr Hamburg und Hannover kam der dann als Kommandeur des Logistikbataillons 131 nach Bad Frankenhausen bzw. Kommandeur des Versorgungsbataillons 131 Bad Frankenhausen (nach Umbenennung).

Ein wichtige Bewährungsprobe gab es im Jahre 2013. Das damalige Logistikbataillon 131 aus Bad Frankenhausen war im Kampf gegen die Fluten eingesetzt worden. Der Verantwortungsbereich des Bataillons aus Bad Frankenhausen erstreckt sich südlich von Torgau bis Stehla auf einer Länge von circa 20 km Flusslänge beiderseits der Elbe.

Unter Führung von Bataillonskommandeur,Christian Sendner damals noch Major, hatte das Logistikbataillon den Auftrag, in Zusammenarbeit mit den zivilen Helfern, dem Technischen Hilfswerk und dem Katastrophenschutz die Deiche im Einsatzraum rund um die Uhr zu verstärken und zu sichern.

Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Mit dem gesellschaftlichen Leben der Stadt Bad Frankenhausen war Oberstleutnant Sendner fest verbunden, ob beim Neujahrsempfang in schmucker Uniform oder bei der Wahl der Fliederkönigin im Mai 2014, als in Zivil in der Jury saß.

Natürlich war er auch bei den Traditionsspielen im Fußball, Stadtauswahl Bad Frankenhausen gegen Auswahl Bundeswehrstandort Bad Frankenhausen dabei. Aber auch in der Kreisstadt Sondershausen war Christian Sendner bei verschiedenen Veranstaltungen und nicht nur bei der Bundeswehr Sondershausen (u.a. Benefizkonzert) oder ganz privat beim weihnachtlichen Turmblasen.

Oberstleutnant Sendner führte die Tradition von Patenschaften mit der Region fort, ob mit der Stadt Bad Frankenhausen, oder die Kompanien mit Ortschaften der Region ob Rottleben, Herbsleben, Oldisleben oder Heldrungen.

In bewegenden Worten dankte Oberstleutnant Sendner für das ihm aus der Region entgegengebrachte Vertrauen und sagte, es war eine wunderschöne Zeit. Er selbst wird ab sofort ein neue Funktion beim Führungskommando in Bonn übernehmen.

In seiner Rede bedankte sich Oberst Rupert von Butler für die von Oberstleutnant Christian Sendner geleistete Arbeit. Er bedankte sich auch, dass viele Ehrengäste der Region zur Kommandoübergabe erschienen waren, so die Bundestagsmitglieder Johannes Selle (CDU) und Steffen-Claudio Lemme (SPD) und Bad Frankenhausens Bürgermeister Matthias Strejc (SPD).Gäste kamen auch aus Baumholder von den dortigen US-Streitkräften.

Den angetretenen Einheiten rief er zu:
„Und deshalb sein sie etwas ganz besonderes, ein Versorgungsbataillon des Heeres, ein Truppenteil der vieles kann, kämpfen, schützen helfen.

Auf die aktuelle Lage eingehend sagte er mit Blick auf den Osten des Bündnisses. „Das Bündnis reagiert und das Bündnis zeigt Geschlossenheit. Ein nicht unerheblicher Teil der vor mir stehenden Soldaten ist zurzeit Teil der schnellen NATO-Eingreifgruppe der NRF. Sie sind damit von den aktuellen Ereignissen auch unmittelbar betroffen.“

Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Über den "Neuen", Oberstleutnant Dirk Werneke, der hier mit der Truppenfahne auch das Kommando übernahm, wird kn in einem gesonderten Artikel informieren. Zwar stammt er aus Paderborn, lebt aber schon seit geraumer Zeit in Thüringen.
Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
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Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Es war eine wunderschöne Zeit - Kommandoübergabe am Kyffhäuser (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Autor: khh

Kommentare
I.H.
12.03.2015, 18.24 Uhr
Schnelle Eingreiftruppe mit Kübelwagen?
Auf den ganzen Bildern ist kein einziges Gefechtsfahrzeug zu sehen. Nur so ein komischer Eagle- Kübelwagen, der noch mit Tarnnetzen halb zugehangen war. Wollte man damit die Rostflecken an diesem Hippi-Auto verstecken? Die Luke sieht übrigens aus wie der Deckel einer Konservendose. Gibt's so etwas im Sonderangebot? Okay, Logistiker sind nicht die vorderste Kampftruppe, aber verteidigen können müssen die sich im Gefecht auch!

Na ja, die Soldaten können ja nichts dafür, dass sie von rot-rot-grün-schwarz-gelben Tunichtgut's mit billigstem Schrott an die Grenzen geschickt werden. Wir sind zwar eines der reichsten Länder der Erde, aber für unsere Soldaten haben wir leider nichts übrig. Die müssen Besenstiele schwarz anmalen, damit sie im Nato-Manöver nicht ausgelacht werden.
Real Human
14.03.2015, 09.09 Uhr
Es war eine wunderblöde Ortswahl
Es war nicht das erste Mal, dass die Bundeswehr unter dem Kyffhäuserdenkmal etwas feiert. Ich frage mich, ob dabei das Geschichtsbewusstsein der Organisatoren nicht ziemlich unterentwickelt war und ist. Vielleicht sollte man gerade vor dem Hintergrund der Wiedergutmachungsforderungen für die Verbrechen der Wehrmacht mal diskutieren, welche Traditionen in der Bundeswehr gepflegt werden.

Versammlungen unter dem Reiterstandbild von Wilhelm I. – Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen – zeugen entweder von grober Geschichtsignoranz oder einer offen antidemokratischen Gesinnung. Denn dieser Demokratieverächter war neben Bismarck ganz wesentlich für die Weichenstellungen in Richtung 1. und 2. Weltkrieg verantwortlich.

Er hatte sich bei der Niederschlagung der Revolution von 1848/49 den Beinamen „Kartätschenprinz“ erworben. Die Wahl – ausgerechnet eines Denkmals des Preußischen Militarismus – ist um so verheerender, als es ganz in der Nähe eine Alternative gegeben hätte:

Wenige Kilometer entfernt befindet sich das Panorama-Museum, in dem an den frühbürgerlichen Aufstand gegen den Feudalismus erinnert wird. Das Kyffhäuser-Denkmal verherrlicht im Gegensatz dazu das Mittelalter (Barbarossa) und den spätfeudalen preußischen Zeitgeist.

Wenn Oberstleutnant Christian Sendner die Führungsakademie der Bundeswehr Hamburg und Hannover besucht hat, so frage ich mich, welches Weltbild den Soldaten dort vermittelt wurde.

Diese Veranstaltung hat jedenfalls so manches überwunden geglaubtes Klischeebild über die Deutsche Bundeswehr bestätigt.
henry12
14.03.2015, 10.36 Uhr
Joerg B.
Sie müssen Ihre private Sicht der Dinge nicht auf
die Allgemeinheit projizieren.
Alter Crimderöder
14.03.2015, 10.49 Uhr
So schnell schießen die Preußen nicht
Zur 100. Wiederkehr des Kriegsausbruchs spricht wohl kein Historiker mehr von einer "deutschen Alleinschuld" am Ersten Weltkrieg. Mit dem zeitlichen Abstand ist endlich(!) in der Diskussion auch eine ruhige und objektive Atmosphäre eingetreten. Und so fällt auch das Märchen aus Versailles vom bösen "militaristischen" Preußen.

Dass Wilhelm Zwo außenpolitisch alles falsch gemacht hat, was man falsch machen kann, steht auf einem anderen Blatt. Und selten werden preußische Errungenschaften auf staatlicher, rechtlicher und humaner Ebene erwähnt. Preußen - im Vergleich zu anderen Großmächte des 18. und 19. Jahrhudnerts - ein geopolitischer Zwerg! Irre Kommunisten wollten das Denkmal 1945 wegsprengen. Wir müssen lernen, mit unsere Geschichte zu leben und entspannter zu werden.
I.H.
15.03.2015, 12.26 Uhr
Bei den ganzen "Kyffhäuserbünden"
die so fernab vom Kyffhäuser in einigen Militaristenhirnen existieren ist der gewählte Ort vielleicht doch nicht so die allererste Wahl. Da stimme ich @JoergB zu. Warum begeht man so etwas nicht in der Garnisonsstadt selbst? Schämt man sich etwa aus falsch verstandener politischer Zwänge schon für den Bürger in Uniform?

Na dann gute Nacht. Dann haben Linke Spinner und Grüne Weltfremde genau das erreicht, was sie wollten!
Real Human
15.03.2015, 17.20 Uhr
Der Kyffhäuser – Ein Stachel im Gedächtnis „der Deutschen“?
@ „henry12“:
Meine „private Sicht der Dinge“ geht Sie nichts an! Zu meiner veröffentlichten Sicht dürfen Sie sich selbstverständlich gern öffentlich äußern. Genau das vermisse ich aber. Sie führen sich hier auf wie ein Fußballer, der nicht nach dem Ball (dem Thema), sondern nach dem Spieler (dem Kommentator) tritt.

Zurück zum Thema:

U.a. @ „Alter Crimderöder“:
„Mit etwas Glück und dem Kunst- und Kulturverständnis russischer Offiziere überstand das Kyffhäuser-Denkmal seine schwierigste Phase – die Nachkriegsjahre. Sprengungsabsichten Frankenhäuser Kommunisten wurden durch die Standortkommandantur abgelehnt. Begründung: ‚Ihr Deutschen müsst endlich lernen mit eurer Geschichte und euren Denkmälern zu leben.‘“ So steht es auf der Webseite von http://www.kyffhaeuser-tourismus.de .

Das nenne ich ein klassisches Danaergeschenk. Nach der totalen Niederlage 1945, die auch eine totale moralische Niederlage Deutschlands war, sollten Deutsche auf immer und ewig als böse Kulturbarbaren gebrandmarkt bleiben. „Seht, schon euer Staufenkaiser Friedrich I. war ein teutonisches Schwein, der das aufkeimende oberitalienische fortschrittliche Bürgertum massakriert hat! Auch euer Wilhelm I. gereicht euch nicht zum Ruhme. Überall in seinem Machtbereich stand er für Rückschritt und die Unterdrückung demokratischer Bewegungen.“ (fiktives Zitat)

Das Kyffhäuser-Denkmal sollte den Deutschen so als eins von vielen ewigen Denkmälern der Schande in Erinnerung bleiben und jegliches deutsches Selbstbewusstsein für immer unterdrücken. Dabei wurde erfolgreich auf eine sehr subtile Wirkung spekuliert. (Aber was ist eigentlich z.B. mit dem Denkmal für Arthur Harris in London?)

Von Erich Kästner stammt der Spruch: „Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken!“

Genau das aber hat die Bundeswehr mit ihren Feiern unter dem Kyffhäuser-Denkmal getan. Denn wie die Alten sungen, so feiern auch die Jungen – so der mögliche Eindruck. Wäre das Denkmal, das eigentlich kein „Denk“-mal, sondern eine steinerne Devotionalie an den Preußischen Militarismus ist, 1945 gesprengt und wie Lidice eingeebnet und mit Bäumen bepflanzt worden, hätte das höchst missverständliche Event woanders stattfinden müssen. Vielleicht wäre das Panoramagemälde von Werner Tübke zum Nachdenken geeigneter gewesen als der wilhelminische gekrönte Steinhaufen.

Dennoch haben wir Bewohner der Mitte Europas keinen Grund mit tiefer gesenktem Haupt als andere Europäer vor der Weltgeschichte zu stehen. Vielleicht hat die Geschichte Deutschlands sogar sehr viel mit seiner geografischen Lage inmitten anderer konkurrierender Völker zu tun. Vielleicht wäre die Geschichte der Franzosen, Engländer oder Russen genauso wie die der Deutschen verlaufen, wenn sie zwischen Rhein und Oder gesiedelt hätten?

Bevor wir andere Völker kritisieren, sollten wir allerdings unseren eigenen Schutt gründlich entsorgt – das heißt geistig verarbeitet – haben. Danach ist es sogar unsere Pflicht z.B. „die Russen“ für ihre Heim-ins-Reich-Holungen zu kritisieren.

Als gelernter Esperantist kenne ich allerdings nur Bewohner dieses einzigartigen bedrohten Planeten. Als Posthumanist wünsche ich uns, dass wir mit dem Schimpansen in uns in Zukunft besser klarkommen und ihn möglichst bald hinter uns lassen.
henry12
15.03.2015, 21.04 Uhr
Joerg B.
also unterscheidet sich ihre private sicht der dinge
von der veröffentlichen ? das ist ja vollkommen absurd.
I.H.
16.03.2015, 23.36 Uhr
Wieso ist das absurd?
Sie als ausschließlicher Kommentar- Kommentierer @henry12 können das hier sicher gut verstehen. Um Ihre Kommentare zu kommentieren lieber @henry12, darf man die private Sicht der Dinge doch gar nicht äußern, um über die Hürde der AGB zu hüpfen!

Aber man soll die Hoffnung niemals aufgegeben. Vielleicht schaffen sogar Sie es irgendwann einmal, irgend etwas zum Thema zu äußern!
aladin
17.03.2015, 09.39 Uhr
steht das x für nix ?
Es ist schon interessant, den Disput zu verfolgen. Der Eine
möchte möglichst alte Denkmäler schleifen, der andere wirft anderen vor, was er ausschließlich selber macht.
Der Bundeswehr vorzuhalten, wo sie ihre Traditionen zelebriert, finde ich aussichtslos. Da wird der Ort wohl
immer der falsche sein. Je nach herrschender Gesellschaftsordnung und eigenem Standpunkt .
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