eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mo, 14:20 Uhr
20.10.2014

Wer schleppt wen in wessen Auftrag ab?

Fast täglich ein Bild auf Nordthüringer Straßen. Ein Unfall, ein oder mehrere Fahrzeuge sind nicht mehr fahrbereit. sie müssen abgeschleppt werden. Wie aber wird das organisiert? Werden Unternehmen bevorzugt? Wir haben nachgefragt...

Abschleppdienst im Einsatz (Foto: nnz-Archiv) Abschleppdienst im Einsatz (Foto: nnz-Archiv)
Ein Fall für Spezialisten: Die Bergung eines verunfallten Lkw

Es soll in den vergangenen Monaten häufiger vorgekommen sein. Ein Unfall ist aufgenommen, die Feuerwehr sichert die Unfallstelle und räumt auf. Was fehlt, das ist der Abschleppdienst.

Anzeige symplr
Rettungskräfte berichten der nnz, dass es immer wieder zu längeren Wartezeiten käme, ehe ein Abschleppunternehmen vor Ort sei. Zeit, die von den Kameraden der Wehren nicht berechnet werden kann, weil Versicherungen sie nicht akzeptieren. Wie aber gelangt die Information von der Unfallstelle zum Abschleppdienst?

Vor Ort ist in allen Fällen die Polizei. Die Beamten befragen die Unfallteilnehmer - sofern sie ansprechbar sind - ob sie Mitglied in einem Verkehrsverein sind oder ob sie ein besonderes Unternehmen beauftragen möchten. Allein in Deutschland gibt es rund zehn Vereine oder Clubs, der bekannteste und größte davon ist der ADAC. Gibt es einen solchen Wunschpartner, wird diese Info an die Landeseinsatzzentrale nach Erfurt übermittelt. Die dortigen Beamten leiten die die Info an den Verkehrsserviceverein Hessen-Thüringen (VSHT) weiter. Konkret an dessen Dienstleister, die Abschleppzentrale mit Sitz in Sömmerda.

In Sömmerda werden die Daten elektronisch erfasst, in ein System eingegeben und der jeweilige Abschleppdienst in der Nähe des Unfallortes benachrichtigt. Dabei bedienen sich die dort tätigen Mitarbeiter verschiedener Radien. Zuerst wird in einem Radius von drei Kilometer um die Unfallstelle herum abgefragt. Ist diese Abfrage nicht von Erfolg gekrönt, dann wird auf sechs oder neun Kilometer erweitert. Auch wird nach den Kriterien eines Unfalls vermittelt. Liegt ein Auto zum Beispiel zehn Meter hinter der Leitplanke, dann muss andere Technik zum Einsatz kommen, als wenn das Unfallauto auf der Straße steht. Nicht jedes Abschleppunternehmen kann komplizierte Bergungen durchführen.

In der Priorität ganz oben steht also der Kundenwunsch. Gibt es keinen ausdrücklichen Wunsch, dann erfolgt eine Auswahl unter allen bei der Abschleppzentrale gelisteten Unternehmen der Reihe nach. Auch in diesem Fall wird mit den bekannten Radien operiert. Diese Regeln sind allen Unternehmen bekannt, sagt der Geschäftsführer der Abschleppzentrale, Uwe Barnewald, auf Anfrage. Rund 200 Vermittlungen gibt es täglich, das sind rund 6.000 im Monat. Eine Bevorzugung einzelner Abschleppunternehmen schließt Barnewald aus.

Es gibt aber auch Fälle, da handelt die Polizei nicht als Dienstleister, sondern als Auftraggeber. "Das ist im Verhältnis zur Gesamtzahl der Vorgänge eher gering", schätzt der Sprecher der Landespolizeidirektion, Dirk Sauter, ein. "Das geschieht unter bestimmten Voraussetzungen zur Gefahrenabwehr oder beispielsweise zur Sicherstellung sowie zur Beschlagnahme für Zwecke eines Strafverfahrens. Dazu gibt es Verträge zwischen der jeweiligen Landespolizeiinspektion und Abschleppunternehmen."
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
Hans Dampf
20.10.2014, 15.03 Uhr
Theorie und Praxis.......
...... leider sieht das was sich hier als Theorie so gut liest, in der Praxis oft ganz anders aus.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr