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Do, 11:23 Uhr
16.10.2014

IHK Thüringen: TTIP nicht bremsen

Angesichts zahlreicher regionaler Freihandelsabkommen rät die Industrie- und Handelskammer Thüringens, das die Gespräche zum Abkommen zwischen der EU und den USA fortgesetzt werden müssten. "Zahlreiche Handelshemmnisse" würden den Warenverkehr zwischen Thüringen und den USA immer noch behindern...

Während hierzulande über die geplante transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) mit den USA debattiert wird, formieren sich sowohl in Lateinamerika als auch in Asien neue Regionalbündnisse.

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Vor dem Hintergrund des zu erwartenden Konjunkturabschwungs werden diese Zollunionen mit Handelserleichterungen für exportierende Unternehmen immer wichtiger. Die USA sind nach wie vor wichtigster außereuropäischer Markt für Thüringer Unternehmen. Der Warenverkehr wird allerdings durch zahlreiche Handelshemmnisse erschwert. TTIP soll diese Hürden abbauen und die Wirtschaftsbeziehungen fit machen für das 21. Jahrhundert.

„Es entwickeln sich immer mehr Regionalbündnisse in Asien und Lateinamerika“, berichtet Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt. Europa dürfe hier den Anschluss nicht verlieren. Ein Beispiel für ein solches Bündnis sei die Pazifik-Allianz, zu der sich Mexiko, Peru, Chile und Kolumbien vor zwei Jahren zusammengeschlossen haben; Costa Rica kam 2013 hinzu. Die Länder strebten damit eine Freihandelszone mit Zollunion, Reise- und Visafreiheit sowie gemeinsamem Markt an. Auch Handel zwischen Russland, Weißrussland und Kasachstan werde mit der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) ab 2015 zusätzlich erleichtert.

Weiter östlich zählt der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) zu den weltweit dynamischsten Wirtschaftsregionen. Diesem Bündnis gehören mittlerweile Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam an. „Die für 2015 ge-

plante ASEAN Economic Community (AEC) wird den Handel zwischen diesen Ländern durch einen integrierten Binnenmarkt zusätzlich stärken und die zweitgrößte Wirtschaftsunion der Welt bilden“, so der IHK-Chef. Die fast erreichte Zollfreiheit solle dann noch durch den Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse wie Zulassungsregelungen ergänzt werden. Weitere Zusammenschlüsse wären in Vorbereitung: Mit Südkorea, Japan und China existierten jeweils so genannte ASEAN+1-Abkommen; auch Hongkong sei in entsprechende Verhandlungen getreten. Die Partner erhofften sich eine Verstärkung des innerasiatischen Handels sowie mehr Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze. „Länder wie Malaysia und Singapur eignen sich für Thüringer Unternehmen aus diesem Grund auch sehr gut als Ausgangspunkt für weitere Geschäfte in der Region“, ist Grusser überzeugt.

Angesichts der steigenden Regionalbündnisse sei die Fortführung der Verhandlungen zu TTIP umso wichtiger. „Der transatlantische Warenverkehr wird durch eine Vielzahl von Hemmnissen erschwert. Es gibt deshalb gute Gründe, den grenzüberschreitenden Handel zu erleichtern“, betont Grusser. Derzeit seien die Unternehmen gezwungen, Zertifizierungen auf beiden Seiten des Atlantiks mit hohem Aufwand und entsprechenden Kosten durchzuführen. Hinzu würden unterschiedliche technische Standards sowie Zulassungsregelungen kommen, die mitunter zwei verschiedene Produktionsstraßen für ein und dasselbe Produkt erforderten. Dies belaste gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen. „Wenn Waren in Europa und den USA doppelt zertifiziert werden müssen, obwohl den Prüfsiegeln identische oder vergleichbare Kriterien zugrunde liegen, bedeutet das Mehrkosten für die Firma und damit auch für den Kunden“, kritisiert der IHK-Chef. Ein Freihandelsabkommen könne deshalb helfen, Doppelregulierungen und Bürokratie abzubauen.

Die mit TTIP zusammenhängenden Fragen werden am 27. Oktober 2014 im Rahmen eines Unternehmer- und Bürgerforums in der IHK Erfurt mit Vertretern der EU, des amerikanischen Generalkonsulats, der schwedischen Botschaft und zusammen mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen erörtert. Zu diesem Dialog lädt die Erfurter Kammer alle Interessierten ein.
Autor: red

Kommentare
360grad
16.10.2014, 13.33 Uhr
Wird die IHK eigentlich vom Verfassungsschutz beobachtet?
Was sind Handeslshemmnisse?

Rechtsstaat?
Sozialstandards?
Umweltstandards?
Verbraucherschutz?
Arbeitnehmerrechte?

Oder vielleicht sogar die Demokratie?

Nur zur Erinnerung:Die Bundesrepublik Deutschland wird gerade auf Grund eines solchen Abkommens von Vattenfall vor einem Internationalen Schiedsgericht auf Zahlung von 4,7 Mrd.$ verklagt, weil 2 unsichere Atomkraftwerke zum Schutz der Bevölkerung abgeschaltet wurden.
Gegen die Entscheidung kann"rechtsstatlich" nicht vorgegangen werden.
Eckenblitz
16.10.2014, 13.35 Uhr
IHK
ausgerechnet die ihk, die ihre mitglieder per gesetz knebelt, rät dazu das die gespräche zum abkommen zwischen der eu und den usa fortgesetzt werden müssten.

ich frage mich, ob die damen und herren dieser zwangsvereinigung überhaupt wissen welche gefahren durch TTIP und CETA auf deutschland zukommen können?

wie kann es sein, dass ein ordinäres schiedsgericht, deutschland zu schadensersatz verdonnern. gegen so ein urteil ist ein einspruch von vornherein ausgeschlossen.

an diesem punkt muss man doch schon einmal nachfragen dürfen was für menschen bei der ihk in der führungsetage sitzen? werden sie vielleicht von amerikanischen firmen bezahlt?
Bierchen
16.10.2014, 14.08 Uhr
IHK und HWK , keiner braucht diese .....
Da geht mir als HWK Geschädigter der Hut hoch. Jahr für Jahr Zwangsbeiträge für nicht und rein gar nichts. Eine sinnfreie Zeitung alle 14 Tage und dann diese Statements dauernd......
Ich warte auf die Partei die den Kammerzwang endlich abschafft!!! Selbstbedienungsmentalität ohne jegliche Gegenleistung.
Ich kann gar nicht soviel essen wie man ........naja okay
alexa
16.10.2014, 21.32 Uhr
.... IHK soll lieber aufklären! TTIP auch kritisch für den Mittelstand!
Eigentlich soll die IHK Thüringen doch mittelständische Betriebe in Thüringen unterstützen oder?

Wenn sich z. B. der Coca-Cola-Konzern in die Kantinen oder Mensen klagt, vor Schiedsgerichten ohne Rechtsgrundlage nach deutschem Recht, - was wird mit dem Getränkehändler vor Ort?

Wer bezahlt eigentlich die Schadensersatzsummen, die mit CETA und TTIP definitiv auf uns zurollen, wer hält den Kopf für aufgeweichte UMwelt- und Gesundheitsstandards hin?? Klar: Wir Verbraucher und die kleinen Unternehmen hier vor Ort, die Steuerzahler, die nicht irgendwo in der Steueroase sitzen, die nie ein Schiedsgericht in den USA sehen werden, um dort vermeintliche Ansprüche durchzusetzen.

IHK Thüringen - betreibt mal bitte Lobbypolitik für Eure Klientel und nicht außereuropäische Großkonzerne!!! Erinnert Eiuch bitte an Eure wahre Bestimmung und leistet kritische Aufklärungsarbeit! Danke. ....
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