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Di, 13:37 Uhr
05.08.2014

Giftiges Spektakel im Bergtheater

„Arsen und Spitzenhäubchen“, nach dem bekannten Filmklassiker mit Gary Grant, war das erste Abendstück des „Freien Theater Harz“, das am vergangenen Samstagabend im Harzer Bergtheater in Thale Premiere feierte...

Theater unter freiem Himmel (Foto: J. Meusel) Theater unter freiem Himmel (Foto: J. Meusel)

Nach erfolgreichen Produktionen wie „In 80 Tagen um die Welt“ oder „Tintenherz“ lag die Messlatte hoch für die Truppe um die Nordhäuser Schauspielgrößen Klaus Heydenbluth und Matthias Mitteldorf. Würde es gelingen, die Leichtigkeit und Kreativität ihrer Kindertheater – Stücke auch für ein erwachsenes Publikum zu erzeugen? Dies fragten sich sicherlich auch die rund 500 Zuschauer, die zur Premiere ihren Weg in die älteste Naturbühne Mitteldeutschlands fanden.

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Es ist schon eine Herausforderung, gegen den fantastischen Harzblick und die Schönheit der Naturbühne anzuspielen. Erst recht, wenn man als nicht – subventioniertes, aber sehr professionelles Theaterensemble alles selbst gestalten muss: vom Bühnenbild über die Musik bis zu den Kostümen. Das „Freie Theater Harz“ jedenfalls hat von Anfang an ihre Besucher in den Bann gezogen. Mit feinem Humor, gut gesetzten - aber nicht überzwirbelten Gags- und handwerklich sehr schön differenzierten Charakteren.

So glänzen Heide Binder und Andrea Heuer als schrullig – mörderische Tanten Martha und Abby, denen man als Zuschauer ihre Mordserie durch arsengetränkten Holunderwein von Anfang an verzeiht. Ihr scheinbar verrückter Neffe Teddy (gespielt von Fernando Blumenthal), der sich für den Präsidenten Theodore Roosevelt hält, und dauerhaft Trompete spielend und „Attacke“- rufend die Leichen im Keller vergräbt, sorgt für einige Lacher bei den Zuschauern.

Teddys Bruder, der Mortimer Brewster (gespielt von Klaus Heydenbluth, der auch gleichzeitig Regie führte) möchte eigentlich auf Hochzeitsreise fahren, denn er hat kurz zuvor die Pfarrerstochter Elaine (Anne Scherliess) geheiratet. Leider erfährt er von den 12 Leichen, die sich im Keller seines Hauses befinden und ist nun mittendrin im Geschehen, was zu viel Aufregung, Verwirrung und im Zweifelsfall noch mehr Leichen führt, denn unerwarteter Weise taucht der verschollen geglaubte Bruder Jonathan (verkörpert vom Nordhäuser Schauspieler Matthias Mitteldorf) mit einem merkwürdig dauerbetrunkenen Arzt Dr. Stein (Nicolas Jantosch) auf.

Ob das große Wiedersehen ein gutes Ende nehmen wird und wieso der überehrgeizige Polizist O’Hara (ebenfalls Anne Scherliess) lieber keine Theaterstücke schreiben sollte, muss man sich am besten selbst ansehen. Prädikat: Sehr empfehlenswert!
Sebastian Freund

Nächste Vorstellungen: 12.8. u 3.9. 15.00 Uhr und 22.8., 26.8., 29.8. um 19.30 Uhr
Autor: red

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