"Farbklänge" – unter diesem Motto steht die zweite Kunstausstellung in diesem Jahr, die am Dienstagabend in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen durch Vera Angelstein eröffnet wurde. Unter den zahlreichen Gästen befand sich auch die nnz...


Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Kunstwerke von Dr. Ingeborg Pommer aus Osterode am Harz, die in Tempera ausgeführt sind. In ihrer Laudatio blickte Susanne Hinsching eingangs auf die letzten Tage zurück und verwies freudig auf den Umstand, dass in Nordhausen innerhalb von vier Tagen gleich zwei Ausstellungen eröffnet wurden, in deren Mittelpunkt ausschließlich Werke von Künstlerinnen zu sehen sind.

Ingeborg Pommer studierte zunächst Biologie und Chemie in Göttingen, war in der Forschung und später als Lehrerin tätig, bevor sie sich verstärkt mit der Kunst des Malens beschäftigte. Doch verstand sie es, beides miteinander zu verbinden. Viele der ausgestellten Bilder sind von der Natur inspiriert, denn sie ist sehr naturverbunden. Das stellte auch die Laudatorin in ihrer Rede heraus, als sie sagte: "Die Künstlerin liebt und bewundert die Schönheit der Natur, die sie als eine Bereicherung ihres Lebens sieht und die sie als Botanikerin natürlich genau kennt." Deshalb könne sie die von der Natur gegebenen Formen auch besonders gut wahrnehmen und dann abstrahieren.

Manche der Bilder Ingeborg Pommers tragen mehr naturalistische Züge, andere wiederum sind stärker abstrahiert. Die Künstlerin versteht es – und sagt sie es selbst von sich – , die Impressionen der Vielfältigkeit aus der Natur aufzunehmen und künstlerisch umzusetzten. Susanne Hinsching gab ihrer Freude Ausdruck, in Ingeborg Pommer eine Künstlerin präsentieren zu können, "deren Werke sich wieder mehr den floralen Formen und den farbigen Akkorden" widmen. Viele der Stillleben wirkten impressionistisch, vor allem in der Wiedergabe des Lichtes und der Farbigkeit und erinnerten manchmal an Cesannes, so Hinsching, Im scheinbar alltäglichen Motiv erkenne Pommer den besonderen Reiz und vermag die Anregungen, die die reale Welt biete, aufzunehmen und in Kunst umzusetzten.

Die Laudatorin schloss mit einem Zitat des deutschen Schrifstellers Johannes Urzidil: "Was aber ein Blatt zum Kunstwerk macht das weiß nicht einmal der Künstler selbst, ja, dieses Geheimnis darf er gar nicht wissen. Denn wenn er einmal dahinter gekommen ist, dann hat seine Kunst auch schon allen Glanz und Reiz verloren."

Eva Büchner, Theodor Natu und Lyuta Kobayashi (Baßklarinette bzw. Klarinette) von der Kreismusikschule Nordhausen verliehen mit ihren erfrischenden Musikstücken der Vernissage einen würdigen Rahmen. Ingeborg Pommer – doch nicht nur sie – dankte den drei jungen Musikern mit herzlichen Worten und sagte – zum Publikum gewandt: " Natur ist für mich immer eine Inspirationsquelle. Ich freue mich, wenn ein Bild gelingt, denn es gelingt nicht immer. Es gibt immer ein Kampf mit der Leinwand."
Die ausgestellten Bilder werden auch zum Verkauf angeboten. Ein Teil aus den Erlösen erhält der Verein der Freunde und Förderer der Kreismusikschule Nordhauasen e.V. Doch auch wenn nichts verkauft wird, will die Künstlerin eine Spende geben.

Die Ausstellung ist bis zum 4. April 2014 in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen, Kornmarkt 9, zu den regulären Öffnungszeiten – Montag bis Freitag von 08.00 bis 18.00 Uhr – zu besichtigen.
Hans-Georg Backhaus