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Mo, 11:13 Uhr
17.02.2014

Frei von Bevormundung einer Partei

Ende April werden im Landkreis Nordhausen die kommunalen Gremien wie Stadt- und Gemeinderäte aber auch der Kreistag gewählt. Neben den etablierten Parteien könnte eine neue politische Kraft dort einziehen...


Seit 1982 ist Manfred Handke, der Wirt vom Dorfkrug in Werther, der kommunalen Politik verhaftet. In diesem Job kommt er viel rum - im Landkreis und darüber hinaus. Und der Mann spricht mit seinen Geschäftspartnern auch über die Politik in ihren Orten. So auch in Brehme im benachbarten Eichsfeld. Dort lernte er Vertreter der Freien Wähler kennen. Fortan interessiert er sich für diese ganz besondere Form der politischen Mit- und Zusammenarbeit jenseits von Vorgaben der Bundes- oder Landesvorstände.

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Nun haben mehrere Mitstreiter, die sich allesamt parteiunabhängig in der kommunalen Landschaft engagieren, eine freie Wählerliste ins Leben gerufen und wollen zur diesjährigen Kreistagswahl am 25. Mai antreten.

Neben Manfred Handke gehören dem vorläufigen Arbeitsvorstand der Wählerliste der Nordhäuser Stadtrat Uwe Chour, der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Werther, Hans-Jürgen Weidt, der erste Beigeordnete der Gemeinde Sollstedt, Otto Müller und der Bürgermeister von Wolkramshausen, Wolfgang Morgenstern, an. Sie alle sind parteilos und wollen in einer Struktur politisch aktiv werden, die nicht wie eine Partei funktioniert.

Freie Wähler (Foto: privat) Freie Wähler (Foto: privat)
Von links: Chour, Morgenstern, Müller, Weidt

"Seit der Zeit der politischen Wende hat sich im Landkreis Nordhausen viel getan. Vieles wurde geplant, errichtet und mit Leben erfüllt. Sanierte Schulen, bessere Straße, ein verbessertes Freizeitangebot und vieles, vieles mehr betrachten unsere Bürgen heute als selbstverständlich. Dieses zu erreichen war nicht immer leicht und mit hohen finanziellen Kosten verbunden. Diese Fortschritte der gesellschaftlichen Entwicklung wurden in unseren Kommunen jedoch nicht nur durch die Mitglieder der etablierten Parteien, sondern auch durch eine Vielzahl von engagierten Mitmenschen in Bürgerbewegungen und freien Wählerlisten erreicht. Die starke Gruppierung von politisch unabhängigen Mitbürgen in den Gemeinde- und Stadträten zeigt deutlich, wie diese Form der demokratischen Mitbestimmung von unseren Wählern gewollt ist", sagt Handke im Gespräch mit der nnz.

Schaut man sich die Listen der kommunalen Räte im Landkreis Nordhausen mal genauer an, dann kommen mehr als die Hälfte der Gemeinderäte aus Bürgerlisten oder Vereinen. Sie jedoch haben darüber hinaus, also im Kreistag, keine Stimme. Das wollen die Freien Wähler ändern. Unter ihrem politischen Dach sollen die Menschen vereint werden, die sich nicht den Zielen einer Partei verpflichtet fühlen, für die eine Sacharbeit zum Wohle der Menschen im Mittelpunkt steht.

Im nnz-Gespräch betont Manfred Handke ausdrücklich und immer wieder, dass die „Freien Wähler“ Nordhausen keine neue Partei sind, sondern nur ein Zusammenschluss von parteiunabhängigen Bürgerinitiativen und Wählerlisten. "Jede Gruppierung behält ihre Eigenständigkeit. Wir wollen eine kommunalpolitische Vereinigung sein, deren Thema die Kommunalpolitik zum Wohle unserer Mitmenschen ist. Die meisten unserer Mitstreiter bestimmen die kommunale Entwicklung seit mehr als zwanzig Jahren in Ihren Städten und Dörfern mit. Mit diesen wichtigen Erfahrungen wollen wir nun auch im Kreistag Nordhausen tätig werden."

Ob das gelingen wird, das werden die Wahlen am 25. Mai dieses Jahres zeigen. Wer sich für eine Mitarbeit bei den Freien Wählern interessiert, das ist herzlich willkommen Tel.: 0170 - 2321058
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
W.Roßmell
18.02.2014, 18.28 Uhr
Das ist eine Wahlalternative!
Oh ja, für mich sind die Freien Wähler eine Alternative zur Wahl. Die anderen Parteien sind für mich alle nicht wählbar, hat man in den letzten Jahren als Bürger dieser Stadt schmerzlich feststellen müssen, wie der Statdrat und auch der Kreistag das Wort "Bürgerbeteiligung" in der Öffentlichkeit vertreten haben. Bürger, die eine andere Meinung haben, eine Bürgerinitiative gründen oder sich auch sonst offen gegenüber der teils auch falschen Politik in dieser Stadt äußerten, die waren lieber nicht gesehen oder man wurde bei Vorträgen nieder gemacht. Der OB und auch die meisten Stadträte haben das als Bürgerbeteiligung gesehen, nur der Bürger war immer außen vor.
Ich unterstütze daher die Freien Wähler und würde es sehr begrüßen, wenn sie weit über die 5% Hürde kommen werden. Ein frischer Wind in der kommunalen Politik ist absolut notwendig und wenn ich mich richtig erinnere hat Herr Cours auch gegen den Bau der Biomethananlage gestimmt. Das wäre schon ein guter Anfang und so kann jeder Bürger, der im Moment von Parteien nichts mehr hören und sehen will, mehr als ein Grund zur Wahl zu gehen! Ich bin nun noch gespannt auf das Wahlprogramm der Freien Wähler...
Gudrun1974
18.02.2014, 19.36 Uhr
Hoffentlich werden die Freien wähler nicht ein SPD-U-Boot ..
... auf dem Herr Chour nur den Anfang macht. Aufpassen, dass Sie tatsächlich "Freie" Wähler bleiben und Sie die SPD nicht als Rettungsboot sieht.

Ansonsten: Viel Erfolg.
Vogelfänger
18.02.2014, 20.49 Uhr
Schlechter Freier Wähler Start mit Chour
Nach KYF und EIC war es nur eine Frage der Zeit, dass sich die Freien Wähler auch in NDH gründen. Ich sympathisiere auch mit dieser Partei, die übrigens nicht nur ein Zusammenschluss von kommunalen Bündnissen ist, wie es diese vier Herren hier erzählen wollen. Ich hätte mir auch gewünscht, dass hier zu Anfang ein parteiunabhängiger Vorstand gewählt worden wäre.

Uwe Chour ist leider genau das Gegenteil eines Parteiunabhängigen. Ich kann mich hier noch gut an seine "Zeh=OB?=Nee! Jendricke- dafür bin icke!" Artikel vor Wahlen erinnern. Der ist kein freier Wähler! Man kann sicher bei Enttäuschung von einer Partei in eine andere wechseln. Freie Wähler sind aber keine Claqueure. Und jetzt, wo die Schule von Herr Chour in Frau Haase's Verantwortungsbereich ist mal schnell von SPD zu den Freien Wählern überwechseln, bestätigt meine Meinung über diesen Herrn. Bitte aufpassen Freie Wähler!
Cato
18.02.2014, 22.13 Uhr
SPD-U-Boot? Dass ich nicht lache...
Herr Chour war doch eher ein Linke-U-Boot bei den Sozialdemokraten. Nun taucht er bei den Freien Wählern auf. Na gut oder schlecht.

Komischer Name außerdem ("Freie Wähler"), wollen die doch gewählt werden. Somit müsste der Verein doch "Frei Gewählte" heissen. Was auch wieder Quatsch ist, schließlich wähle ich auch frei, nur nicht die.

Interessanter wäre doch, wofür die eigentlich stehen? Antwort: Fehlanzeige.

Wobei ich auf kommunaler Ebene dem Argument "nur der Kommune(=ihren Einwohnern) verpflichtet" schon etwas abgewinnen kann.

Vereinnahmungen wie von @wiros kann ich nicht nachvollziehen. Der Herr würde ja sogar katholisch werden, wenn der Pabst gegen eine Biogasanlage in Nordhausen wäre.

Die FW als politische Kraft dürfte daher eher unbedeutend sein. Tendenziell war sie politisch bundesweit eher konservativ (hat Hr. Chour nur noch nicht begriffen). Eine gute Rolle könnte sie allerdings spielen, weil so hoffentlich kompetente Einzelpersonen sich einmischen können, die keiner Partei angehören.

Mein Fazit: Zur Versachlichung können die FW beitragen, als pauschale Alternative taugen sie nicht. Und geschlossen können die auch nicht agieren.

Deshalb sind auch keine pauschalen Vorschusslorbeeren gerechtfertigt.
Retupmoc
19.02.2014, 07.47 Uhr
Der PaPst @ Cato
ist vielleicht gegen eine Bioanlage. Der hat in seiner Heimat Argentinien gesehen, was passiert, wenn man einen Raubbau an der Umwelt betreibt.

Ansonsten sind die Freien Wähler nicht neu. In vielen Dörfer des LK haben die schon viele Stimmen gesammelt und vor allem Politik FÜR die Bevölkerung gemacht. Gute Alternative zu den undemokratischen Parteien wie CDU, SPD, Grün und FDP.
Hans Dittmar
23.02.2014, 20.07 Uhr
Sind Freie Wähler eine Alternative?
Es ist in kleinen Gemeinden vermutlich nicht schlecht, jedoch in größeren Gemeinden fehlt die Verbindung nach oben. Auf Landes- oder Bundesebene gibt es keine Lobby. Wo soll die Unterstützung herkommen. Deshalb ist es immer sinnvoll sich einer großen Partei anzuschließen, da muß man sich natürlich oft gegen einzelne Personalien durchkämpfen, so wie halt gegen Jendricke.
Suse
23.02.2014, 21.16 Uhr
@Hans Dittmar,was sollte der Wähler von den guten Verbindungen der großen Parteien nach oben haben?
Noch nicht einmal nichts! Sehen sie,ihr Idol Zeh war auch mal viel höher als heute als OB. Aber seine Kontakte dort hin nützen uns Bürgern überhaupt nichts. Vielleicht nützen sie ihm persönlich aber davon hat der Bürger nichts. Die sorgen alle nur für sich selbst. Es wird Zeit,dass mal frischer Wind weht !
Und @Hans Dittmar,ich bin mir sicher,dass es viele Bürger satt haben und eine Alternative wählen werden. Für mich sind die Freien Wähler ebenfalls eine Alternative.
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