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Di, 13:03 Uhr
13.08.2013

Tarifverträge sind gefragt

Die IG Metall Nordhausen erhält viele Anfragen aus den Betrieben zu Fragen aus dem Arbeitsleben. Eine Frage stellen sich immer mehr Kolleginnen und Kollegen – Wie kommen wir zu einem Tarifvertag? Diese Frage ist nicht mit einen Satz zu beantworten...


Viele Faktoren spielen bei den Menschen eine Rolle. Die wichtigsten sind hier genannt:
  • Entgeltfragen
  • Leistungsbedingungen
  • Arbeitszeiten
  • Urlaub
Der Blick auf die Rentenbescheide und der Gedanke an Altersarmut, die Feststellung ständige Leistungsverdichtung zu erfahren, dass Gefühl zu haben, dass Lebenszeit immer mehr zu Arbeitszeit wird und für Familie kaum noch Zeit bleibt, sagt den Menschen, hier muss sich etwas ändern.

Im Vordergrund stehen die Fragen nach Sicherheit, Gerechtigkeit und Anerkennung! Da, wo sich die Beschäftigten mit ihrer Situation auseinander setzen, wird schnell klar, dass Tarifverträge z. B. gegen Lohndumping und überlange Arbeitszeiten schützen und z. B. einen ausreichenden Urlaubsanspruch von 30 Tagen sicherstellen.

Die Ungleichbehandlungen im Betrieb, z. B. bekommen Angestellte 30 Tage Urlaub und Arbeiter nur 25 Tage oder für die gleiche Arbeit unterschiedliche Bezahlung. Das wollen die Beschäftigten nicht mehr gelten lassen. Immer mehr erkennen, dass nur mit Tarifverträgen mehr Fairness in der Arbeitswelt herzustellen ist.

In mehreren Betrieben wurde und wird um einen Tarifvertrag gestritten. Bei Halfen in Artern haben wir abgeschlossen. Für viele Beschäftigte im Ergebnis ein Entgeltplus zwischen 300,-- und 400,-- Euro monatlich. Verluste schreibt keiner! Nebenan bei Tower haben die Kolleginnen und Kollegen erkannt, die Zukunft liegt im Tarifvertrag, die Diskussion hat begonnen, eine betriebliche Tarifkommission wurde gewählt.

In Leinefelde geht es bei MUL und MSU um einen Manteltarifvertrag, endlich 30 Tage Urlaub, Urlaubsgeld und vernünftige gesundheitsverträgliche Arbeitszeitgestaltung sowie die unbefristete Übernahme der Auszubildenden, sind die berechtigten Forderungen der IG Metaller/innen. Gemeinsam mit der IG Metall Nordhausen laufen die Verhandlungen.

Bei BORBET in Bad Langensalza steht ein Tarifvertrag kurz vor dem Abschluss. Bei der Jansen GmbH in Dingelstädt und bei Metex Metallwaren GmbH in Heldrungen sind die Diskussionen weit fortgeschritten. Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen für einen Einstieg in Tarifverhandlungen.

Eine wichtige Voraussetzung ist, dass Menschen ihre Rechte dazu wahrnehmen, sich organisieren, einen gewerkschaftlichen Betriebsrat haben bzw. einen wählen, der mit der IG Metall zusammenarbeitet. Der Grundstein wurde bei der Jansen GmbH mit der Betriebsratswahl im Frühjahr gelegt, wo auch die meisten Beschäftigten in der IG Metall eingetreten sind. Nun haben sie sich auf einer Mitgliederversammlung eine Tarifkommission gewählt, die mit der IG Metall in die Verhandlungen für einen Tarifvertrag einsteigen wird. Die Beschäftigten stehen hinter ihrer Forderung ihrer IG Metall.

Eine wichtige Erkenntnis: Tarifverträge schützen, da ein Verzicht auf tarifliche Leistungen durch den Arbeitgeber nicht verordnet werden kann. Ohne die Zustimmung der IG Metall und deren Mitglieder ist dies ausgeschlossen. Die Politik des Verzichts auf gute Arbeitsbedingungen und die Inkaufnahme eines niedrigen Lebensstandards ist gescheitert. Junge Facharbeiter aus der Region Nordthüringen fahren über die A38 nach Hessen und Niedersachsen, um hier eine gerechtere Entlohnung zu bekommen. Ihre Kinder werden nicht in Thüringen geboren.

Zunehmend mehr Menschen treten gemeinsam mit der IG Metall für nachhaltige Maßnahmen gegen die Abwanderung ein, und fordern gute Arbeit als Infrastruktur für ein gute Leben ein. "Tarifverträge schaffen faire Arbeitsbedingungen und sind Voraussetzung dafür, dass gut ausgebildete Facharbeiter in Thüringen bleiben. Tarifverträge sind ein Standortvorteil", sagt Alexander Scharff, 2. Bevollmächtigter der IG Metall in Nordhausen.
Autor: red

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