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Mi, 16:00 Uhr
26.09.2012

Achtmal Biomethan

Die heutige Sitzung des Nordhäuser Stadtrates wurde in kommunalpolitischen Kreisen mit einiger Spannung erwartet. Das lag – wen wundert es – an der SPD-Fraktion. Doch bevor es soweit war, gab es noch andere Sachen zu beschließen und anzuhören...


Zuerst aber wurde mit Michael Kramer der gerade gewählte Ortsteilbürgermeister von Hesserode vereidigt und Hannelore Haase als neuen Mitglied des Stadtrates verpflichtet.

Dann ging es auch schon mitten hinein in die Einwohnerfragestunde. Als erster durfte Thomas Müller vom Südharzer Fachwerkzentrum ans Mikrofon. Er teilte mit, dass das Haus Altendorf 30 abgerissen werden soll und wollte wissen, was der Stadtrat dagegen und gegen weitere Abrisse tun wolle.

Dann war Bernd Sachse dran, einer der Sprecher der Bürgerinitiative Stopp Biogas Nordhausen. Er wollte wissen, wer sich an der GmbH zum Bau einer Biomethananlage beteilige? Zweiter Frager war Wilfried Roßmehl, der wissen wollte, warum die zur Besichtigung vorgeschlagenen Anlagen nicht der in Nordhausen entsprechen? Dann ein Lob an Matthias Mitteldorf für sein Statement gegen eine solche Anlage vom nächsten BI-Mitglied (BIM). BIM Nummer 4 wollte zum Beispiel erfahren, warum der Ausschuss für Ortsteile nicht an der Planung beteiligt ist.

Wir sind bei BIM 5: Hier ging es um die Personalkosten, die im Entwurf der EVN mit 80.000 Euro beziffert wurden. BIM 6: Gibt es einen Plan oder Kostenentwurf für den Abriss der Anlage? BIM 7: Ist man sich über die ethischen Probleme im Klaren? BIM 8, das dritte Mitglied der Familie Roßmehl, bringt die hungernden Menschen in dieser Welt ins Spiel und fragt, ob Nordhausen dann nur noch von Maisfeldern umgeben sein wird.
Autor: nnz

Kommentare
Franz Tabak
26.09.2012, 18.27 Uhr
Bürgerinitiative, Familientreffen?
Ich hatte heute eher den Eindruck, dass sich bei der Stadtratsitzung nicht die BI traf, sondern die Familien Roßmell und Bösenberg-Sachse!

Da man jetzt begriffen hat, dass man mit der Option Standort keinen Bürger mehr begeistern kann, was ja heute deutlich zu sehen war (Es waren nicht mehr Gäste als gewöhnlich da!) macht man jetzt den Umweg über den Klimaschutz, um die Anlage zu verhindern!

Diesen Eindruck habe ich jedenfalls von der BI gewonnen. In Wirklichkeit geht es der BI, ausser dem Herrn Fichtner, doch nur um den Standort Himmelgarten.

Für einen gelungenen Trick halte ich den Einwurf von Frau Roßmell, die plötzlich die Nahrungsknappheit ins Spiel brachte.
Thomas Fichtner
26.09.2012, 19.28 Uhr
Korrektur zur BIM7
Moment, die Frage lautete nicht nur "Ist man sich über die ethischen Probleme im Klaren?"

Ich habe sie mir nämlich vorher handschriftlich notiert und sie war, nach Vorstellung und Begrüßung OB, wie Stadträte und meiner Bitte um eine ÖFFENTLICHE Beantwortung - da ich nichts von Briefen aus denen man nichts veröffentlichen darf/soll in solchen Zusammenhängen halte - wie folgt (nicht wortwörtlich, da nicht abgelesen):


"Sind sie sich über die enormen Mengen eingesetzter Rohstoffe, die Auswirkungen, die Folgekosten, den bescheidenen Wirkungsgrad & die ethische Problematik der geplanten Anlage im Klaren?"

Gefolgt von den präzisierenden Fragen:
"Ist ihnen klar, was die angedachten Mengen von 48.000 Tonnen - also 48 Millionen Kilogramm, die als Zahlen nur nur schwer vorstellbar ist, visualisiert eigentlich bedeuten?

Das dies der Menge von 600.000 Menschen, mehr als alle Einwohner der 6 größten Thüringer Städte (Erfurt, Jena, Gotha, Weimar, Gera, Nordhausen) zusammengenommen, bzw. die Masse von 40.000 PKW entspricht?

Ob ihnen klar ist dass dies der direkten Konkurrenz zur Lebenmittelerzeugung von beispielsweise 29 Mio Schnitzeln (Normschnitzel 165g) NUR in Nordhausen entspräche? (Einwurf von Stadtrats-Vegetarierin, das sie Fleisch nicht essen und dies daher nicht interessieren würde, wurde mit "Dann einem Mehrfachen davon an Brot." beantwortet)

Das man damit problemlos 20.000 Menschen jeden Tag eines Jahres KOMPLETT versorgen könnte - und nicht nur auf afrikanischem Niveau - sondern auf unserem!?

Ob sie wissen, dass wir bald 3 Millionen ha unserer ca. 15 Mio ha Agrarfläche, also 20%, für "Bioenergie" - besser Agrarenergie zu nennen - Herstellung verwenden - es weltweit aber sonst kaum 2% sind?

Und das man mit dem Material, bei den derzeit 7500 existierenden Anlagen Deutschlandweit, gemittelt auf halbe Größe der NDH Anlage - also ca. 10.000 Menschen, einer Menge von wahrscheinlich 75 Mio, mindestens aber 20 Millionen Menschen entspräche, die man damit alternativ ernähren könnte?"
Cataract20
26.09.2012, 20.19 Uhr
manche raffen es nicht...
Hier ist von den Familien Roßmell und Sachse die Sprache weil diese zwei Familien einfach den Arsch in der Hose haben sich in die Öffentlichkeit zu stellen. Über 2000 konnten unterschreiben haben aber nicht den Mumm ihren Po zur Stadtratssitzung zu bewegen. Außerdem sehr clever, finden solche Veranstaltungen immer zu den Arbeitszeiten von den normalen Durchschnittsbürgern statt. So wird hoher Widerstand gleich verhindert!!!!
Thomas Fichtner
26.09.2012, 20.19 Uhr
Und zum Thema Wirkungsgrad und Folgekosten
hätte ich noch was sagen sollen - ja müssen - aber man hat ja nicht ewig Zeit und Aufmerksamkeit.

Nur, für einen Elektrotechniker wie Dr. Zeh sollte sich relativ einfach an den Zahlen 94 kWh elektrisch je Jahr und m² für Photovoltaik gegen die rund 5,23 kWh je Jahr und m2 gesamt und nach Verstromung am Ende kaum 2,1 kWh elektrisch, schon zeigen das es auch in der Richtung Wahnsinn ist!

1/18tel der Gesamtausbeute bzw 1/44tel der elektrischen Ausbeute bei einer Agrargas-Anlage! Und das noch abzüglich der Energie für Dünger, Bewirtschaftung und Transport!

Und was das den Bürger an Subventionen kostet! Denn nur darüber finanziert sich das Geschäftsmodell!

Und die Folgekosten - 500ha Silomais in Anlage = 500ha nicht für Tiermast da, werden also noch mal angebaut = 1000ha, dazu noch mal die 24.000 t Schlempe - KEIN Reststoff wie von Dr. Zeh angenommen und dargestellt, sondern wertvolles und günstiges Futtermittel, das eben dann auch nicht mehr zur Verfügung steht und substituiert werden muss - mit deutlich teureren, man ahnt es vielleicht schon: Silomais - so 550 ha - also sind wir bei 1550ha oder bei gleichbleibender Anbaufläche bei vielfachen Silomaispreisen

Das so oder so dadurch auch der Fleisch- und Milchpreis deutlich steigt - ist sicherlich klar.

Das die GANZEN Einnahmen der EVN vom Bürger bezahlt werden und nach den Gehältern etc. alles was Stadt (neben den 40% für EON nämlich!) davon bekommt eh vom Bürger ist, das vergisst man bei der Straßenbahn, Theater, Badehaus Weiterbetriebsargumentation nämlich leider IMMER.
Jeder Euro kann eben nur 1x ausgegeben werden und muss vor allem erst mal erwirtschaftet werden! Und schon da zahlt man hart Steuern drauf und andere verdienen mit!
orsa
26.09.2012, 21.38 Uhr
Hanni und keine Kenntnis
Hanni und keine Kenntnis
Falls Sie die Ziele unserer Bürgerinitiative nicht kennen ,hier zum Nachlesen:
Unser vorrangiges Ziel ist die Verhinderung des Baues einer Biogasanlage auf Basis von Lebens- und Futtermitteln wie z.B. Mais ,Schlempe und Zuckerrübenschnitzel in der Nähe von Wohnbebauung im Stadtgebiet von Nordhausen.(NDH-Himmelgarten und NDH-Bielen von Anfang an)
Weiterhin stehen wir der Verwendung von Nahrungsmitteln zur Energieerzeugung kritisch gegenüber.
Als Verteter der Bürgerinitiative waren wir zu 8 Personen anwesend.
Leider sind die Zeiten der Stadtratsitzungen für berufstätige Bürger nicht sehr günstig.
Wir versuchen natürlich unsere Ziele deutlich zu machen.Es gibt aber leider auch Mitmenschen,die gegen uns sind und sich dann hinter Pseydonymen verstecken und sich anmaßen, über Personen Angaben machen zu machen,die nicht zur Stadtratssitzung anwesend waren.
Ich ,Bernd Sachse ,war als Mitglied der Bürgerinitiative und betroffener Bürger zur Stadtratssitzung anwesend.
Ihr Kommentar zeugt von Unkenntnis der Sache.
Retupmoc
27.09.2012, 09.07 Uhr
Arbeit
Leider musste ich gestern bis 17:00 Uhr arbeiten. Sonst wäre ich gern zur Sitzung gekommen. Es ist eine bodenlose Frechheit solche Sitzungen zu Zeiten anzuberaumen, in denen der Normalbürger auf Arbeit ist. Aber das ist ja gewollt. Man will keine Demokratie.

Natürlich musste die frühe Zeit auch sein, damit sich die Mitglieder aller Parteien gestern abend geschlossen im TV ( live aus dem Tabakspeicher ) präsentieren durften. Soviel Schlipsträger auf einmal hat mein TV noch nie gesehen. Deshalb hat er ganz schnell die Fernbedienung aktiviert.
Flitzpiepe
27.09.2012, 10.18 Uhr
Rentablität
Das war für mich gestern die 2. Stadtratssitzung, bei der ich als Gast dabei war. Ich muss sagen, dass ich sehr enttäuscht bin. Die Gründe meiner Enttäuschung sind vielschichtig. Ich nenne hier mal 2:

Herr Höfer schien mir schon im Karneval zu sein mit seiner Rede zum Feuerwehreinsatz. Es fehlte nur noch eine Karikatur zum Rumgeben. (Das hat er ja nun in der nnz nachgeholt)

Andererseits scheint es ihn nicht zu interessieren, wenn andere sprechen, denn da verlässt er mehrfach den Saal.

Der Hammer war aber die Aussage zur Methangasanlage, dass man ja die Rentablität der Anlage erst ermitteln kann, wenn sie steht. Leider habe ich nicht sehen können, von wem diese Aussage kam. Allein dass sie kam, lässt mich schon sehr zweifeln.

Und Zweifeln ist genau der Punkt. Ich würde es als OB oder Stadtrat gar nicht so positiv sehen, wenn so viele Gäste und Anfragen kommen. Denn vielleicht haben sie ja nur Bedenken an der Arbeit und den Entscheidungen von OB und Stadtrat?
98maschr
27.09.2012, 11.52 Uhr
Irrtum
Eben diese Aussage wurde aber postwendend korrigiert, weil es einfach nur ein Versprecher war.
Franz Tabak
27.09.2012, 13.23 Uhr
Versprecher???
@98maschr: So, wie Sie schreiben, muss ich annehmen, dass Sie selber ein Mitglied des Stadtrates oder zumindest ein Nutzniesser der Biogasanlage sind. Eine Aussage als Versprecher zu deklarieren ist schon eine Gewohnheit der Politiker! Schauen Sie sich einmal in der politischen Welt um, wie oft sich Politiker für ihre Aussagen mit dem berühmten Satz: "Das war ein Versprecher!" entschuldigen!

Die Aussage zur Methangasanlage: "Dass man ja die Rentablität der Anlage erst ermitteln kann, wenn sie steht." zeigt doch deutlich, dass das niemals ein Versprecher war, oder? Für wie dumm halten Sie die Bürger?

Übrigens noch eins: Begreifen sie es denn nie, Herr Sachse? Sie stehen der Anlage nur kritisch gegenüber, siehe Ihre Statuten und Ihren abgegebenen Kommentar. Dazu sei anzumerken, dass "Kritisch" noch lange nicht bedeutet, solche Anlagen abzulehnen.

Das heißt doch wohl eher, Sie gehen mit der Politik jeden faulen Kompromiss ein, solange die Anlage nicht in Ost / Himmelgarten gebaut wird, oder?
Flitzpiepe
27.09.2012, 13.53 Uhr
Irrtum
Ja, die Aussage wurde von anderen korrigiert.
Aber es war kein Versprecher. Es war so gemeint.
98maschr
27.09.2012, 14.11 Uhr
Weder noch
Langsam wird es albern, daß hier nur allzu oft jemandem irgendetwas vorgeworfen wird nur weil er einen Kommentar schreibt, der einem nicht gefällt...

@Flitzpiepe: Sie schreiben selbst, daß sie korrigiert wurde, ergo war die Aussage falsch und trotzdem regen Sie sich darüber auf und verbreiten hier im Forum Panik trotz besseren Wissens (und Hanni macht aus Ihrem Gedächtnisprotokollsatz auch noch ein Zitat!!!)...sorry aber damit geben Sie doch zu, daß sie hier lügen (und jemand springt auch noch sofort drauf an). Sie haben sich bestimmt noch nie versprochen oder was gesagt, was Sie eigentlich gar nicht meinen. Schätzen Sie sich also glücklich, daß Sie besser sind als 99,9% der Weltbevölkerung.
W. Roßmell
27.09.2012, 16.14 Uhr
Ja ja 98maschr, so ist es...
eben, wenn man mal angegriffen wird, dann antworten Sie halt auch beleidigend gegenüber Flietzpiepe und auch Hanni und finden alles albern und gleich wieder Panikmache! Und ich finde das schon sehr gut von Hanni, die sie Sie als Nutznießer und als Mitglied des Stadtrates "enttarnt" hat, denn weit weg war ich von meiner Meinung auch nicht mehr! Sie reden den ehemaligen Landrat mit Du an und da ahnte ich bereits, woher der Wind weht... Deshalb treten Sie eben nach wie vor hier "getarnt" auf, aber als CDU-Mitglied und Stadtrat dürfen Sie sich nun ab sofort auch mit dem wahren Namen hier äußern, denn dann können wir Auge in Auge auch besser disskutieren und uns über diese Problematik der umstrittenen Biogasanlagen unterhalten! Bin gespannt über Ihre hoffentliche Reaktion oder auch Ihr Schweigen..., einen weiteren Dialog gibt es jedenfalls hier nur noch mit geouteten Personen, was Sie ja sicher auch so sehen sollten...
98maschr
27.09.2012, 16.43 Uhr
Sorry, aber...
Ich weiß ehrlich nicht für wen Sie mich halten. Da ich erst seit 1,5 Jahren Nordhäuser bin kann ich auch schlecht im Stadtrat sitzen. Und nur weil ich den ehemaligen Landrat kenne (was auf viele im Landkreis zutreffen dürfte) bin ich gleich CDU-Mitglied? Aber ich finde Ihre Vermutung doch sehr amüsant. Und wenn hier jemand trotz besseren Wissens etwas schreibt - obwohl es nicht den Tatsachen entspricht wie er selbst dann zugibt - als was würden Sie es denn bezeichnen?

Aber ich denke ich kann hier schreiben was ich will, dem Inquisitor dürfts egal sein ;)
W. Roßmell
27.09.2012, 18.20 Uhr
Outen und
schon ist alles ok 98maschr! Dann halten Sie die anderen und ich auch für den, der Sie dann auch wirklich sind oder sein wollen! Alles andere öffnet den weiteren Spekulationen Tür und Tor und den Eindruck, dass Sie sich verstecken müssen, um hier gegen die Bürger, die gegen diese Agrogasanlage aufbegehren, weiter "im Auftrag" gewisser Befürworter "wild herumschießen" könnten... Also outen und dann weiter diskutieren, nur so geht es und das hilft auch! Versprochen!
dirfido
27.09.2012, 18.27 Uhr
Biogasanlagen gehören an das Ende der Nahrungskette und nicht nach Nordhausen-Ost!
Echten unterhaltungswehrt hatten die Stadtratssitzungen in Nordhausen noch nie, es ist aber auch nicht das Stadttheater sondern eine ernsthafte Angelegenheit. Es war an diesem Mittwoch aber eine Versammlung im engen, straffen Zeitplan und mit mehr Zuschauern als sonst. Der Verweis auf die Liveübertragung im Fernsehen aus dem Tabakspeicher verleitete, so konnte man den Eindruck gewinnen, zu einer Fragestunde und Abstimmungen im Akkord. Die eilig herangebrachten, zusätzlichen Stühle reichten anfangs nicht für alle Besucher aus. Bei einer Sitzungszeit außerhalb der regulären Arbeitszeit hätten bestimmt noch mehr Bürger den Weg in das Rathaus gefunden, die hätten dann auf der Treppe sitzen müssen. Es konnten in den zugebilligten 30 Minuten Fragezeit für die Bürger kaum mehr Fragen gestellt werden - und die Zeit wurde gut genutzt. Dem einen oder andern Bürger war die Ernsthaftigkeit und Aufregung vor dem hohen Haus deutlich anzumerken, aber nicht jeder Mensch besitzt das notwendige Talent und Rückgrat vor vielen Leuten zu sprechen und seine Meinung zu vertreten! Das Raunen im Publikum machte aber eine rege Anteilnahme deutlich. Die Ermahnung des Vorsitzenden zur Sachlichkeit in der Diskussion, inspiriert durch einige „Entgleisungen“ (vermutlich auch hier bei nnz-online) dürfen aber nicht einseitig gesehen werden. Viele Befürworter, Stadtmenschen und Insider gehen auch nicht zart bei ihrer Argumentation mit den Gegnern der Biogasanlage um. Der Stadtrat verzichtet indes ganz auf die Argumente und Fragen z.B. aus der Petition der Bürger einzugehen. Das „durchwinken“ von Bürgerfragen an die Verwaltung hilft nicht bei der Vertrauensbildung oder einer sachlichen Diskussion mit den lokalen Politikern. Die Bürger möchten mit den Volksvertretern reden und nicht mit ihrer Verwaltung. Es besteht, so hatte ich den starken Eindruck, ein ernsthaftes Verlangen mit den Menschen im Stadtrat zu sprechen und nicht mit den Amtspersonen oder anonymisierten Verwaltungen. Bemerkenswert war der Hinweis auf die Rolle der Stadträte beim bisherigen Ablauf in Sachen „Biomethangasanlage Nordhausen-Ost“. Man hätte den Eindruck gewinnen können, das es der Initiative der Stadträte zu verdanken ist das diese Anlage bisher nicht in die Windlücke gebaut wurde. In diesem Fall aber sind die Mitglieder der Bürgerinitiative wirklich viel zu spät und klagen gegen Mauern wo es keine (mehr) gibt! Eine Busreise auf Kosten der Allgemeinheit und unendliche Diskussionen um fiktive Methangasanlagen kosten dem Steuerzahler Zeit und Geld! Die Kassenlage unserer Heimatstadt ist katastrophal, der Oberbürgermeister verkündete die Haushaltsperre. Wo sollen dann die notwendigen Investitionen (vermutlich 11 Millionen) herkommen, wenn es nicht einmal für das Nötigste reicht? Biogas ist nicht gleich Biogas und ein Gewinnversprechen ist auch nicht gleich eine satte Einnahme. Versprecher hin Hörfehler her, für eine groß angelegten Feldversuch mit unsicherem Ausgang sollte die Stadt kein Geld ausgeben. Dafür haben wir schon sehr viele „Baustellen“ und wenn es um die „Agenda 21“ geht, so ist eine von DREI Komponenten „Soziales leben, wohnen, Bildung, Kultur“! Aber wer will noch an einem Standort der Methangasanlage leben oder wohnen? Bei dem rasanten Bevölkerungsschwund unserer Heimatstadt können wir uns keinen Verlust an urbaner Lebensqualität leisten. Oder wer würde seinen zukünftigen Wohnort mit den Worten beschreiben: „Bezahlbares Einfamilienhaus in verkehrsgünstiger Lage mit LKW-Verkehr und schönem Ausblick auf eine Methangasanlage mit Silos und Fermentertürmen. Aber wenn der Wind günstig steht können wir auch einmal die Fenster zum Schlafen offenlassen. Nicht jedem gefällt Silagegeruch beim Grillen, aber unser Kinder gewöhnen sich schon daran.“

Deshalb hier wieder mein Motto:

Biogasanlagen gehören an das Ende der Nahrungskette und nicht nach Nordhausen-Ost!
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