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Mi, 13:04 Uhr
17.08.2011

Bedarf steigt weiter

Wenn überhaupt, so wird es im Landkreis Nordhausen entlang der A 38 erst in einigen Jahren einen Autohof geben. Wie der ADAC mitteilt, wird das Dilemma für die Lkw-Stellplätze immer größer...


Auch in naher Zukunft wird es an den deutschen Autobahnen keine ausreichende Zahl von Lkw-Stellplätzen geben. Wie der ADAC mitteilt, fehlen von den bis zum Jahr 2012 geplanten 12 000 Lkw-Parkplätzen derzeit immer noch gut 7 000. Lediglich 5 500 Stellplätze wurden in den vergangenen drei Jahren neu eingerichtet.

Der eklatante Parkplatzmangel gibt Anlass zu großer Sorge, da er eine erhebliche Gefahr für die Verkehrssicherheit bedeutet. Der Club fordert die Bundesregierung erneut auf, alle Möglichkeiten zu prüfen, die schnelle Abhilfe bringen können. In Frage kommen unter anderem die Nutzung von Flächen abseits der Autobahnen oder auch die Erweiterung von Autohöfen.

Nach Informationen des ADAC scheitert die Umsetzung der Regierungspläne häufig am Widerstand der betroffenen Gemeinden, der Grundstückseigentümer oder Anlieger. Planfeststellungen kommen somit oft nur schleppend oder gar nicht voran. Immer wieder kommt es auch vor, dass zwar die Planungen für neue Parkplätze abgeschlossen sind, die den Baubehörden zugesagten finanziellen Mittel jedoch nicht ausgezahlt werden.

Angesichts des stark zunehmenden Straßengüterverkehrs – Prognosen gehen von einem Zuwachs um 80 Prozent bis zum Jahr 2025 aus – befürchtet der ADAC eine weitere Verschärfung der Situation. Zu wenige Plätze sind vor allem für die Fernfahrer selbst ein Ärgernis. Sie sind verpflichtet, die Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten und rechtzeitig einen Parkplatz anzusteuern.

Aufgrund des Parkplatzmangels belegen sie oft zwangsläufig Pkw-Parkplätze oder stellen ihre Lkw in den Ein- und Ausfahrten von Rastanlagen ab. Bisweilen werden sogar die Standstreifen der Autobahnen zweckentfremdet. Abgesehen vom Konkurrenzkampf, der damit zwischen Auto- und Brummifahrern entsteht, wächst auch die Unfallgefahr. Insbesondere nachts passieren immer wieder teils schwere Unfälle, weil Pkw auf unbeleuchtete Lastwagen aufprallen, die in den Einfahrten zu Raststätten stehen.
Autor: nnz

Kommentare
Bodo Schwarzberg
17.08.2011, 23.52 Uhr
Wie wär's denn mit weniger LKW?
Stets macht man sich in Deutschland und der Welt Gedanken darüber, wie man das nicht enden wollende Mehr, Größer und Schneller in der Landschaft unterbringen kann. Glücklicherweise aber gibt es dabei natürliche Grenzen: Wo ein Körper ist, kann kein anderer sein, bzw. im Falle des Platzmangels für die das Land überflutenden LKW-Massen: Wo die Flächen bereits anderweitig genutzt werden, ist es schwer, diese in LKW-Stellplätze umzufunktionieren.

Die Sorgen des ADAC kann ich nicht teilen und nicht verstehen. Sie sind schlichtweg unzeitgemäß: Hat dieser wirklich unverzichtbare Verein noch immer nicht verstanden, dass es intelligenter wäre, darüber nachzusinnen, wie man die Zahl der LKWs verringern kann, um die zunehmenden Platzprobleme in den Griff zu bekommen? Deutschland gehört zu den am dichtesten besiedelten Ländern der Welt.

Zuzulassen, dass immer mehr Flächen zubetoniert und damit ihrer natürlichen Funktion entzogen werden, führt langfristig zu viel größeren Problemen, als der Mangel an Stellplätzen. Während man überall darüber nachdenkt, nachhaltiger und umweltschonender sowie ressourcensparender zu wirtschaften, ist dieser Trend bei den Verkehrsplanern noch immer nicht angekommen. Die Grundlage des Stellplatzproblems sind doch nicht wirklich die vielen LKW, sondern die sinnlosen Transporte, die mit ihnen gefahren werden: Der Vorgang, Tomaten, die in Hamburg anlanden, nach Italien zum Waschen und verpacken zu karren und anschließend zum Verkauf zurück nach Hamburg zu fahren, ist nicht gerade ein Ausdruck von Intelligenz. Solange Tiertransporte von der Ukraine nach Spanien oder Nordafrika immer noch mehr Profit bringen, als wenn die Tiere vor Ort in der Ukraine verarbeitet werden, sollte sich niemand über zu wenige Stellplätze aufregen. Und muss es denn wirklich aller fünf Jahre eine neue Couchgarnitur sein, die ja auch mit LKW herangekarrt werden muss?

Es gibt so unendlich viele Möglichkeiten, das Stellplatzproblem zu lösen, ohne noch mehr wertvollen Boden zu verbrauchen. Nur widersprechen sie der Philosophie des Schneller, Mehr, Größer und Weiter und sie widersprechen auch dem Denkschema des Bürgers. Die Grenzen des Wachstums werden auch beim Problem der fehlenden Stellplätze deutlich. Diese Grenzen endlich zu akzeptieren, statt auch noch zu versuchen, diese Grenzen zu überschreiten, um ja nicht das altehergebrachte Expansionsdenken verlassen zu müssen, das muss auch der ADAC noch lernen. -

Hoffentlich noch rechtzeitig. Hierbei kann sich auch der einzelne Verbraucher nicht aus seiner Verantwortung stehlen. Er allein hätte es in der Hand, einen Großteil der Transorte zu verhindern. Dezentrale Wirtschaftsstrukturen heißt das Zauberwort. Während die Innenstädte kleinerer Kommunen veröden, kleine Läden keine neuen Mieter finden und die einstmals die Ortschaften bestimmenden lokalen Produzenten längst pleite sind, werden in den Supermärkten auf der Grünen Wiese Produkte aus China und Australien angeboten und finden reißenden Absatz.

Kaum jemand aber denkt über die Folgen nach, die noch mehr Straßen, noch mehr Transporte, noch mehr Ölverbrauch und CO2-Ausstoß und auch noch mehr Autohöfe und Stellplätze heißen.

Hier ist der mündige, denkende Bürger und der unbequeme Politiker gefragt. Aber wo sind sie?
Harzer_Wolf
18.08.2011, 09.17 Uhr
LKW
Die Bevölkerung ist doch selbst schuld. Man muss keine Eier aus Bayern kaufen, keine Schokolade aus Belgien und die Tomaten wachsen auch in Deutschland. Einheimische Produkte kaufen ... und Ihr werdet sehen, wie der LKW - Verkehr sofort nachlässt.
I.H.
18.08.2011, 13.20 Uhr
Nur zu
und fangt mal schön bei euch beiden selbst an, Bodo und Wolf. Als erstes schmeißt ihr mal euren chinesischen Rechner wech, nech!?

Dann lötet ihr euch son Ding selbst zusammen. Teile und Lötzinn dafür nehmt ihr natürlich nur aus regionaler Produktion. Sollten euch ein paar Widerstände fehlen, macht nix, die könnt ihr aus Uhropas ollem Radio recyceln. Also los gehts...

das würde nich nur LKWs sparen - Jupp
Bodo Schwarzberg
18.08.2011, 13.43 Uhr
Lieber Jupp,
wie ich schon oft hier schrieb gibt es zwischen a und b, zwischen schwarz und weiß sowie ja und nein auch noch Zwischenstufen, die nur deswegen nicht gedacht werden, weil sie für viele so schwer zu denken sind.

Es geht doch nicht darum, wieder unter der Brücke zu schlafen, sondern es geht um Maß halten: Es geht nicht darum, nicht mehr zu konsumieren, sondern zu überlegen, wann brauche ich etwas WIRKLICH und wann bin ich nur wieder einem Mainstream und dem Psychoterror der Werbung aufgesessen.

Wenn jeder nur noch die Hälfte konsumiert, hat er immer noch überdurchschnittlich viel, er hat Rechner, Couchgarnitur uns Auto. Aber er hat ökologisch gedacht, die Umwelt entlastet und die Witrtschaft zu einer anderen, nachhaltigeren Strategie gezwungen: Und ganz nebenbei hat er noch einen Beitrag zu weniger LKW-Transporten geleistet.

Ihre Meinung zeigt mir wieder das verbreitete Endwederoder-Denken. Mit dem lösen wir aber keine Probleme und entwickeln uns nicht weiter.
Wolfi65
18.08.2011, 14.22 Uhr
Kalter Kaffee
Nur einheimische Produkte kaufen, damit der LKW Verkehr in Deutschland zurück geht.
Also so eine Logig habe ich schon lange nicht mehr gehört.
Und was ist mit technischen Produkten z.B. Medizintechnik und speziellen Maschinen.
Sollen die jetzt alle vor Ort für jede Kreisstadt gefertigt werden?
Also das geeeeht doooooch gaaar nicht!
Man hat sich für den Verkehr auf der Strasse entschieden und man muß jetzt die Folgen tragen.
Bahnhöfe weg und Autohöfe her.
So ist das nun mal.
Außerdem ist nicht immer Osten drin, wo Osten drauf steht!:-)
Herr Taft
18.08.2011, 15.48 Uhr
Herr Schwarzberg - ich verstehe Sie
...nur leider ist die Welt nicht perfekt. Solange der Import von chilenischen Äpfeln (Ihr Beitrag war im falschen Forum) trotz des Transportes um den halben Globus billiger ist, als die Aufzucht, der Anbau und die Lagerung einheimischer Sorten, wird sich immer jemand finden, der die Äpfel importiert und hier verkauft.

Sollte der Import teurer werden als die einheimische Produktion entscheidet der Verbraucher, ob er bereit ist mehr für chilenische Äpfel zu bezahlen. Da man dem Apfel aber erstmal nicht ansieht wo er herkommt, ist es wahrscheinlicher, dass der Preis für alle Äpfel (also dann auch wieder lukrativ zu vermarktende einheimische) auch für den Verbraucher steigt.

Der Mensch ist eben ein Tier: Genauso wie jedes Tier versucht er seinen Aufwand (Geld) im Vergleich zum Nutzen (Apfel) möglichst gering zu halten.

Sobald die Politik in diesen Mechanismus eingreift, ändert sich die gesamte Situation. Beispiel Atom-Ausstieg: Der Atom-Ausstieg führt zur Verteuerung von Energie, dadurch steigen die Preise für nahezu alle Erzeugnisse und Dienstleistungen - das Nachfrageverhalten der Käufer ändert sich. Waren aus dem Ausland (bei denen die Kernkraftwerke noch dampfen) werden im Vergleich günstiger - eben auch die Äpfel - und dem entsprechend importiert. Wir erkaufen also einen Teil unserer (vermeintlich) AKW-störfallsicheren Lebensweise mit höherem Verkehrsaufkommen, einem Rückgang der Wirtschaftskraft und dem Verlust von Arbeitsplätzen. Ob Frau Merkel das alles bedacht hat ?
Harzer_Wolf
18.08.2011, 15.56 Uhr
Bedarf sinkt
Der Bedarf wird sinken, denn steigende Benzinpreise usw. verbunden mit dem Ende des Euros und der Veralterung der Bevölkerung werden den Konsum senken und nicht erhöhen. Sie haben sicher Recht, das man bestimmte Dinge nicht hier an Ort und Stelle produzieren kann. Logisch.

Aber es dürfte schon ein Unterschieds sein, ob man ganze LKW voll Butter, Milch, Eier usw. von Bayern hier her karrt oder wir nehmen unsere guten Thüringer Produkte. Das trifft auch auf Obst zu usw. Abgesehen davon soll es sogar noch Schienenwege geben. Die Bahn ist nicht ausgelastet, die hat noch Kapazitäten. Und kommen Sie mir nicht mit freier Marktwirtschaft...Natürlich dürfen die lieben Bayern um beim Beispiel zu bleiben ihre Butter hier ins Regal legen. Aber wir müssen Sie auch nicht kaufen.

Und was die Standplätze für LKW betrifft... wie gesagt, dann sollen die Unternehmen mal etwas Transport reduzieren, dann passt das schon. Ich bin gegen weitere Stellplätze. Unsere Straßen sind voll genug mit diesen Ungetümen.
mussmalsagen
19.08.2011, 07.50 Uhr
, dass wie immer die Statistik nicht interpretiert wird
Obwohl die vorgeschlagenen Alternativen wie "einheimische Produkte" und "Güterverkehr auf die Schiene" zu verfolgen sind, wird eins nicht beachtet: Die Aussage, dass zu wenig LKW-Parkplätze zur Verfügung stehen, trift nur für bestimmte Autobahnen zu (und dort massiv).
Die Verknüpfung zu einem "nötigen" Autohof in unserer Region ist aber wieder typisch untergejubelt.

Das zuständige Miniterium erkennt mittelfristig keinen weiteren Bedarf an solchen Plätzen auf der A38 in unserer Region(die Statistik wurde hier schon mal aufgezeigt).

Wenn man sich die Möglichkeiten von Leipzig kommend mal anschaut, dann haben wir da die neue Raststätte vor Sangerhausen, dann den Autohof in Sangerhausen, dann einen Parkplatz zwischen NDH und Werther, und dann schon wieder bei Bleicherode und dann Leinefelde/Worbis...(nur unsere Region)... wer hier einen Autohof plant, hat ganz sicher keine parkenden LKW-Fahrer als solvente Zielgruppe im Sinn.
Herr Taft
19.08.2011, 08.01 Uhr
@Harzer_Wolf...glauben Sie das tatsächlich ?
...und selbst wenn - es geht hier nicht um die nachgefragte Menge, sondern darum, woher die Waren kommen. Wenn ALDI eben seine Butter in Bayern kauft und die dann hier in die Regale legt - und das billiger ist, als die einheimische Butter - dann wird ALDI genau das tun.

Das Thema Benzinpreis ist dennoch nicht von der Hand zu weisen. Sie wirken nahezu genauso wie die AKW-Abschaltung - alles wird teurer.
Harzer_Wolf
19.08.2011, 08.58 Uhr
Ja,
daran glaube ich. Aldi oder sonstwer kann doch ruhig die Butter aus Bayern, Mazedonien oder den Jungferninseln in seine Kaufhöhle legen. Nur kaufen muss man Sie nicht. Mal sehen was passiert, wenn die Scheibchen dem Ablaufdatum entgegensehn und Sie liegen immer noch im Kühlregal.

Wie lange wohl werden Sie dann noch hergekarrt? Es regiert Angebot UND Nachfrage! Wenn nichts nachgefragt ist, kommt es auch nicht. Wir könnten alle etwas dafür tun.
Herr Taft
19.08.2011, 12.26 Uhr
der Preis bestimmt die Nachfrage - nicht die Herkunft.
...dummerweise sind die Produkte aus industrielle Produktion wegen der schieren Menge der Einzelprodukte um soviel günstiger, als alles was wir hier vor Ort zustande bringen können. Interessant ist die Frage, wo der Grenzwert der Transportkosten liegt, ab welchem sich die Herankarrerei nicht mehr lohnt.

Der normale Aldi-Kunde geht eben zu Aldi, weil er BILLIG will. Dem ist die Herkunft der Produkte schlicht egal.
abc123
19.08.2011, 19.27 Uhr
Nachfrage
Das glauben Sie also wirklich Harzer_Wolf? Es gibt zur Zeit mehr als genug Leute, die zusehen müssen wie sie mit ihrem Geld über die Runden kommen. Diese Leute haben gar nicht die Möglichkeit, die teureren einheimischen Produkte zu kaufen. nur um etwas an der hier beschriebenen Situation zu ändern.
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